"Wir waren auch nur eine Achtel-Ewigkeit zusammen."

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„Kann ich meinen Drink hier abstellen? Alle anderen Tische sind besetzt.", wurde ich da auf englisch angesprochen. Ich nickte zunächst nur, drehte dann aber verwundert meinen Kopf. Natürlich hatte ich das Glück, das Mitchs neue Freundin sich zu mir gesellte. Ich könnte Freudensprünge machen. Auf ihrem Gesicht. Mir blieb keine andere Wahl als sie zu ignorieren, denn unterhalten würde ich mich bestimmt nicht mir ihr. Daher heftete ich meinen Blick auf Marco und sah ihm bei seinem Gespräch zu. Bis sie mich ansprach, „Ist das dein Freund?" „Ja." „Meiner ist der große dort. Der Torwart.", erzählte sie und zeigte auf Mitch, „Wir kennen uns schon ewig." Das ließ mich aufhorchen. „Ewig?" „Ja. Wir haben uns vor vier Jahren kennengelernt.", lächelte sie verträumt. Oh, na wenn 4 Jahre bei ihr bereits eine Ewigkeit waren, dann war ein ganzes Leben wohl die Unendlichkeit. So circa. „Wow. Vier Jahre.", nickte ich, klang aber unbeeindruckt. „Ja und wir waren dann drei Jahre zusammen, aber letztes Jahr haben wir uns gestritten und Schluss gemacht. Aber dann haben wir uns doch wiedergefunden. Wir können wohl nicht voneinander lassen.", erzählte sie weiter. Ich war wohl nur eine Lückenbüßerin für Mitch gewesen. Schön, das auf diese Weise zu erfahren. „Als wäre es das Schicksal.", stimmte ich ihr, leicht sarkastisch, zu. „Ja genau!", rief sie lächelnd und musterte mich dann plötzlich genauer, „Sag mal kennen wir uns?" Ich zog die Augenbrauen nach oben, „Nicht das ich wüsste." „Ganz bestimmt. Ich kenne dich auf jeden Fall. Woher nur?", fuhr sie fort. „Ach so, das meinst du. Ich bin Mitchs Exfreundin.", trocken stellte ich das fest. Ich musste ihr nicht ins Gesicht sehen, um zu wissen, dass ihr Mund weit offenstand. „Aber keine Sorge, zwischen uns läuft nichts mehr. Wir waren auch nur eine Achtel-Ewigkeit zusammen.", lächelte ich und nahm dann einen Schluck von meinem Cosmopolitan.

Sie erwiderte nichts mehr, was ich schade fand. Wir hatten uns gerade so gut unterhalten. Wer aber noch etwas sagte, war Mitch, der wohl gesehen hatte, an wessen Tisch es seine neue Freundin gezogen hatte. „Oh hey Alex. Du hast Riri wohl schon kennengelernt.", stammelte er, offensichtlich etwas verlegen. „Ja, habe ich.", bestätigte ich und nahm einen weiteren Schluck meines Drinks. „Habt ihr euch über etwas Nettes unterhalten?", fragte er und schluckte nervös. „Ja, sie hat mir erzählt, wie lange ihr euch schon kennt und das euch wohl das Schicksal wieder zusammengeführt hat.", meinte ich und sah ihn an. Er schien erleichtert zu sein. Aber nicht mehr lange, denn ich fügte noch hinzu, „Dann hat sie mich gefragt, woher sie mich kennt. Ich meinte nur, dass ich deine Lückenbüßerin war und jetzt deine Ex bin. Denn so ist es doch, oder?" Sichtlich unangenehm berührt, stieg er von einem Fuß auf den anderen. „Schon gut. Viel Glück in Stuttgart. Euch beiden. Ich hoffe ihr verbringt dort noch viele weitere Ewigkeiten miteinander.", sagte ich, bevor er noch etwas stottern konnte. Schnell nahm ich meinen Drink und ging in Richtung Marco. Meinen Drink für ein paar Minuten halten, zog ich definitiv einem Gespräch mit Mitch und seiner Freundin vor. Auch wenn das gerade, ziemlich unterhaltsam gewesen war, wenn ich ehrlich war. Verdammt unterhaltsam sogar. Allein die Gesichter der Beiden waren zum Schreien. Schade dass das niemand gefilmt hatte. Der Kurzfilm hätte bestimmt einen Preis gewonnen.

Ich wartete geduldig auf Marco, bis er sein Gespräch beendet hatte und zu mir kam. „Wieso bist du nicht am Tisch stehengeblieben?", fragte er und zog eine Augenbraue nach oben. „Ich hatte dort eine tolle Unterhaltung mit Mitch und seiner Neuen. Und irgendwann hat mich das Ganze, so spannend es auch war, gelangweilt.", meinte ich und verdrehte die Augen. „Oh. Das tut mir leid, wenn ich gesehen hätte dass...", fing er an, doch ich unterbrach ihn, „Du musst dich nicht entschuldigen, glaub mir, ich kann mir sehr gut selbst helfen." Er grinste, „Das weiß ich doch." Ich zwinkerte ihm zu und nahm dann seine Hand. Wir verabschiedeten uns von den anderen und machten uns dann auf den Weg ins Hotel.

„Irgendwie blöd morgen abend eine Party zu veranstalten.", meinte Marco, als wir im Bett lagen. „Du kannst dir doch deinen Geburtstag nicht versauen lassen.", murmelte ich und hob den Kopf von seiner Brust, um ihn ansehen zu können. „Stimmt schon, trotzdem bin ich nicht wirklich in Feierlaune.", erwiderte er. „Ich weiß... Aber du hast schon alles geplant und es würde dich ablenken. Glaub mir.", ich lächelte ihn an, „Außerdem habe ich mir schon ein super heißes Outfit gekauft... Beziehungsweise hat Cathy mich gezwungen es zu kaufen." „Also wenn es super heiß ist, dann muss die Party wohl stattfinden.", lachte Marco und küsste mich. Ich wusste, dass er immer noch an der Niederlage knabberte, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich ihn etwas ablenken konnte.

Am nächsten Morgen flogen wir nach Hause, wo ich alles für meine Abreise nach Hause einpackte. Morgen würden Mats und Cathy zusammen mit Finn in den Urlaub fliegen und auch Marco würde seinen Weg in die Sonne finden. Wir würden uns wohl zwei Wochen nicht sehen, da ich zu meinen Eltern nach Hause fliegen wollte, aber ein gemeinsamer Urlaub schien mir noch etwas verfrüht zu sein. Immerhin waren wir noch nicht wirklich lange zusammen. Außerdem wollte ich meine Eltern mal wieder sehen, das hatte ich schließlich seit Weihnachten nicht mehr. Doch bevor das passieren würde, fand heute Abend noch eine Party statt, für die ich mich jetzt fertigmachte. Marco hatte noch irgendeinen Termin mit seinem Manager, der sich unter keinen Umständen verschieben ließ, weshalb wir uns später bei ihm treffen würden, von wo aus wir dann gemeinsam zur Party fahren würden.

Mit großer Sorgfalt machte ich mich fertig. Das rote Kleid saß perfekt und Cathy bot mir ihre Hilfe beim Make-Up an. Auch meine Haare machte die Spielerfrau, sodass ich nun vor dem Spiegel stand mit schönen gelockten Haaren und traumhaft schönem Lidstrich und Lippenstift. Ich fühlte mich wohl, auch wenn sie mir erneut ihre Wolkenkratzer Schuhe aufgeschwatzt hatte. Immerhin sahen sie wunderschön aus, diese schwarzen Sandalen, auch wenn sie meine Füße in ein paar Stunden vermutlich umbringen würden. Ich lächelte, so konnte ich definitiv auf die Party gehen. Marco hatte mich darauf hingewiesen, dass sich heute Abend vermutlich ein oder zwei Paparazzi ihren Weg auf die Party erschmuggeln würden. Wir würden wohl unsere Beziehung richtig öffentlich machen mit unserem gemeinsamen Auftritt. Es machte mich nervös, aber auch richtig glücklich. Ich nahm Marcos Geschenk und machte mich auf den Weg zu ihm. Wegen meiner Schuhe nahm ich eines der Autos und fuhr zu ihm nach Hause, wo Marco bereits an sein Auto gelehnt auf mich wartete. Ich grinste von einem Ohr zum anderen, bis ich seinen Gesichtsausdruck sah. Denn der ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

Hallo ihr Lieben!🤗
Der Dienstag ist da und mit ihm das vorletzte Kapitel... Welches ich einfach für sich selbst sprechen lasse 😉😉
Auch hier noch einmal ein großes Dankeschön an alle (für die lange gefühlsduselige Version einfach im letzten Kapi vorbeischauen). Ihr seid die Besten und das meine ich auch wirklich so. 😘
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche,
Eure Skat💛😘

Das Outfit von Alex:

Das Outfit von Alex:

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