Das war alles ein abgekartetes Spiel.

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Die Umarmung dauerte lange und drückte all das aus, das Marco nicht sagen hatte können. Vor allem Erleichterung, dass ich nicht böse war und Dankbarkeit darüber, dass ich wegen Marie kein Fass aufmachte. „So schön das hier auch gerade ist, Marco... Ich glaube ich sollte mal nach Luke sehen.", murmelte ich nach einigen Minuten und drückte Marco etwas von mir weg. Er seufzte. „Natürlich... Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ihm zumute ist. Auch wenn ich es nachvollziehen kann, du weißt schon, ausgenutzt werden wegen des Namens...", erwiderte mein Freund und verzog mittleidig sein Gesicht. „Diese Zeiten sind für dich aber vorbei.", lächelte ich und zog ihn am Kragen zu mir, um ihn kurz küssen zu können. Als ich nach dem Kuss die Augen wieder öffnete, sah Marco mich mit breiten Lächeln an. „Gehen wir?", fragte er dann. Ich nickte, griff nach seiner Hand und folgte ihm dann zurück zu Luke und Marie.

„Luke, das ist alles nicht so wie es wirkt, ich schwöre es dir!", rief sie gerade und sah ihn mit traurigen Hundeaugen an. Ich musste mir ein verächtliches Schnauben unterdrücken. „Deine Schwester hat mich doch von Anfang an gehasst! Sie hat mir nie eine Chance gegeben.", jammerte Marie. Ihre Stimme klang weinerlich. Ich ballte meine freie Hand zur Faust und wollte ihr schon die Meinung geigen, da drückte Marco meine Hand und murmelte, „Das ist nicht dein Kampf, lass es ihn selbst regeln." Ich sah ihn an und wusste das er recht hatte, dennoch zitterte ich vor Wut. „Und dieser Reus ist wahrscheinlich mit ihr unter eine Decke gesteckt! Er hat ihr bestimmt geholfen mich vor dir schlecht dastehen zu lassen. Das war alles ein abgekartetes Spiel. Ich liebe doch nur dich!", waren ihre nächsten Worte. Und während ich dastand vor Wut zitternd, hatte mein Bruder nur die Arme vor der Brust verschränkt und hörte ihr ruhig zu. Wie er so ruhig bleiben konnte, war mir ein Rätsel.

„Du musst mir glauben, ich wollte das alles gar nicht. Dieser Reus hat mich verführt und da sind mir wohl die Sicherungen durchgebrannt. Immerhin ist er seit Jahren mein Lieblingsspieler! Bitte versteh mich doch, es tut mir so leid! Ich wollte das alles nicht...", jammerte sie weiter. „Nicht? Das hat sich für mich vor kurzem aber noch anders angehört. Und wenn ich die ganze Situation so betrachte, hast du meiner Schwester nie eine Chance gegeben. Ganz im Gegenteil, du warst nur unfreundlich außer es ging um den BVB und seine Spieler. Außerdem hat man sehr genau gesehen, dass du dich ertappt gefühlt hast, als Alex dir vorgeworfen hat, dass du mich nur benutzt hast um an Marco ranzukommen.", die Stimme meines Bruders war eiskalt. „Nein! Ich war nur so überrascht, dass sie mir so etwas vorwarf! Glaub mir doch Luke, du bist der Einzige für mich.", erwiderte sie wieder und ließ ihren Tränen freien Lauf. Eines musste man ihr ja lassen, schauspielern konnte sie richtig gut.

„Geh einfach Marie. Ich will dich nie mehr wiedersehen.", meinte Luke und schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich doch!", schrie Marie unter Tränen. „Das kann ich dir nicht mehr glauben. Wenn ich später ins Hotel zurückkomme bist du verschwunden, verstanden.", die Stimme meines Bruders hätte durch Metall schneiden können, so scharf klang sie. Das schien auch Marie zu merken, denn sie ließ die Schultern sinken und ging einige Schritte von Luke weg. „Bitte Luke, verzeih mir.", sagte sie dann, nachdem sie sich noch einmal umgedreht hatte. Plötzlich entdeckte sie Marco und mich.

„Es tut mir wirklich leid. Ich habe mich unmöglich benommen.", rief sie und kam dann zu uns. Ich ging vorsichtshalber einen Schritt zurück. „Ich hoffe ihr verzeiht mir... Beide.", meinte sie noch und umarmte mich dann plötzlich. Ich ließ meine Arme wo sie waren und hoffte dass sie mich bald loslassen würde, da flüsterte sie leise in mein Ohr, „Ich bin noch nicht mit dir fertig." Ich erwiderte nichts, was sollte ich dazu auch sagen? Ihr letzter Plan war so dermaßen danebengegangen, dass ich keine Angst vor ihr hatte. Sobald sie mich losgelassen hatte, entschuldigte sie sich noch einmal scheinheilig und verschwand dann endlich.

„Alles klar?", fragte ich meinen Bruder, nachdem ich zu ihm gelaufen war. „Nicht wirklich.", seufzte dieser. Ich verzog das Gesicht und schlang dann meine Arme um ihn. „Wieso hat sie das getan? Ich dachte wirklich sie liebt mich...", murmelte Luke in meine Haare und drückte mich fest an sich. „Es ist nicht deine Schuld. Solche Verrückten gibt es immer wieder. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.", meinte Marco, der neben uns stand und Luke mit einem mitleidigen Blick ansah. „Ich weiß es klingt dumm, aber ich fühle mich als wäre ich nicht gut genug...", meinte mein Bruder und ich konnte an seiner Stimme hören, wie tief verletzt er war. Ich legte meine Hände auf Lukes Wangen und zwang ihn mich anzusehen, „Hör sofort auf! SIE ist nicht gut genug für dich! Jede Frau die dich ihren Freund oder in meinem Fall Bruder nennen darf, bekommt einen liebevollen, witzigen, gutaussehenden, einfühlsamen und aufopfernden Menschen an ihre Seite gestellt. Du bist ein wahnsinnig toller Mensch und wenn sie das nicht sehen kann ist sie eine Idiotin, abgesehen davon dass sie eine verrückte Stalkerin ist.", sagte ich mit strenger Stimme. Ich konnte sehen, dass er mich zwar hörte aber die Worte nicht sofort zu ihm durchdrangen, er war zu verletzt.

„Luke, du solltest dir nicht die Schuld an dieser Geschichte geben. Menschen wie Marie sind das allerletzte. Ich könnte dir ein Lied davon singen. Sie nutzen einen aus und man fühlt sich danach, als wäre man selbst schuld oder nicht gut genug für jemanden der das nicht tun würde, aber so ist es nicht. Du bist nicht schuld daran dass sie so ein schlechter Mensch ist. Und du hast es verdient, jemanden zu finden, der dich deinetwegen liebt und nicht wegen Geld, Ruhm oder eines Namens. Glaub mir, jetzt gerade erscheint es dir als würdest du so eine Frau nie finden, aber glaub mir, es wird passieren. Das verspreche ich dir.", mischte sich Marco plötzlich mit bestimmter Stimme ein. Mein Bruder sah ihn an, dann mich, dann wieder Marco. „So wie ihr euch doch noch gefunden habt?", fragte er mit halbherzigen Lächeln. „Genau so.", erwiderte ich und schenkte ihm mein strahlendstes Lächeln, um ihn zu überzeugen.

Hallo ihr Lieben! 🤗
Tut mir wirklich leid, dass der neue Teil erst jetzt kommt, aber ich hatte gestern und heute  irrsinnig viel für die Uni zu tun. 😔😔Aber jetzt ist das neue Kap ja da🤗🤗  Yay🤗
Und Marie wurde wohl jetzt endgültig zum Teufel geschickt, oder? 😉
Vielen lieben Dank für die Kommis und die Votes beim letzten Kapitel, ich habe mich wie immer wahnsinnig darüber gefreut! 😍😍
Noch eine schöne Woche euch allen,
Eure Skat 😘💛

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