Dieser Moment hier war pures Glück.

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Bis Marco von draußen zurückkam, war ich wohl schon eingeschlafen, denn mitbekommen hatte ich es nicht mehr. Am nächsten Morgen als ich aufwachte, war ich noch zu müde um meine Augen sofort zu öffnen, daher kuschelte ich mich wieder in die Bettdecke und döste etwas vor mich hin. Bis sich jemand neben mir bewegte. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah mich um. Es dauerte einige Momente bis mein übermüdetes Gehirn verstand wo ich war und wer die Person neben mir war. Neugierig sah ich mich um. Das Bett in dem ich lag stand im hinteren Teil des Zimmers, in dem sich außerdem noch ein Fernseher und vor allem viele Bilder von Marco und seiner Familie befanden. Einen Schrank konnte ich nicht sehen, aber einen Schreibtisch, mit einem Laptop darauf und einem Stuhl davor. Mein Kleid hing säuberlich über diesem Stuhl, was mich dazu brachte an mir runterzusehen. Ich hatte ein weißes Shirt an, das mir viel zu groß war und trug immer noch meine Unterwäsche vom Vortag. Vom Schnitt des Shirts tippte ich darauf, dass es Marcos war- auch weil wir hier bei ihm waren- und einer plötzlichen Eingebung folgend zog ich es bis zu meiner Nase und sog seinen unglaublichen Geruch ein. Alles hier roch nach Marco und das gab mir ein Gefühl als wäre ich zuhause. Als wäre hier genau der Ort, an den ich gehörte.

Grinsend wandte ich meinen Kopf in Marcos Richtung, der neben mir auf dem Bauch lag, nichts am Körper tragend außer einer Boxershort. Ein Bein hatte er ausgestreckt, das andere abgewinkelt. Mein Magen schlug Saltos, allein von seinem Anblick und ein breites Lächeln zierte mein Gesicht. Ich war einfach nur glücklich. Dieser Moment hier war pures Glück. So schlimm der Abend gestern auch geendet hatte, so schön war er davor gewesen. Ich hatte Marco meine Gefühle gestanden und er erwiderte sie. In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir das nicht vorstellen können und doch war es genau so passiert. Lächelnd streckte ich meine Hand aus und strich sanft über Marcos muskulösen Rücken, der daraufhin nur genüsslich grunzte, aber nicht aufwachte.

Da ich nicht mehr einschlafen konnte, beschloss ich unten Frühstück für uns zu machen. Leise, aber schnell, stand ich aus dem Bett auf und ging nach unten, wo ich anfing alle Schränke zu durchforsten und alles essbare auf den Tisch zu stellen. Also alles essbare, das zum frühstucken taugte. Nachdem der Tisch gedeckt war, suchte ich nach der Vorratskammer, wo ich Brötchen zum aufbacken fand, die ich sofort in den Ofen beförderte. Während ich darauf wartete, dass die Brötchen fertig wurden, versuchte ich mich an Marcos Kaffeemaschine. Es dauerte eine Weile, aber dann hatte ich den Dreh raus und konnte mir eine Tasse Cappuccino machen. Da mein Kampf mit der Kaffeemaschine doch seine Zeit gekostet hatte und die Brötchen schon bei den letzten Minuten waren, schlug ich ein par Eier in die Pfanne und machte uns Rührei. Während ich am Herd stand und in der Pfanne rührte, konnte ich tapsige Schritte hinter mir hören. „Morgen.", murmelte Marco und schlang von hinten seine Arme um mich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und lächelte, „Guten Morgen Schlafmütze." Schnell drückte er mir einen Kuss auf die Wange und schlich dann zur Kaffeemaschine, um sich selbst mit etwas Koffein zu versorgen. Nach wenigen Minuten und einigen Schlucken des braunen Getränks, sah er mich an und meinte, „Du hättest kein Frühstück machen müssen." Ich zuckte mit den Schultern, „Ich wollte aber. Und jetzt setz dich, die Brötchen und das Rührei sind fertig." Gesagt, getan und schon saßen wir gemeinsam am Tisch und ließen es uns gutgehen.

„Weißt du... Ich hätte nie gedacht, dass jemand auch nur halb so gut in meinem Shirt aussehen könnte wie ich.", lachte Marco während des Essens und musterte mich genau. „Aber?", hakte ich nach, eine Augenbraue nach oben gezogen. „Du siehst darin sogar besser aus...", sein süffisantes Lächeln brachte mich dazu zu erröten. „Sogar besser als gestern Abend, auch wenn du da schon richtig heiß ausgesehen hast.", fuhr er fort. Das dezente rot meiner Wangen wurde zu einem kräftigen Rotton, der stärker leuchtete als ein Leuchtturm es je könnte. „Besser als gestern Abend? Du willst mir hier also gerade tatsächlich erzählen, ich gefalle dir müde, mit verschmiertem Make-Up und nichts weiter an als einem alten Shirt von dir besser als mit Kleid, High Heels und perfekt gestylt?", ich musste einfach nachfragen, denn ein kleines bisschen Misstrauen nagte an mir wegen seiner Aussage. Ich meine wer sah denn schon besonders attraktiv aus morgens? Ich bestimmt nicht, das konnte ich jedem versichern. Marco nickte. „Das glaube ich dir nicht.", lachte ich und schüttelte den Kopf. „Soll ich dir sagen warum?", fragte er. „Bitte, erleuchte mich.", erwiderte ich und sah ihn gespannt an. „Weil so wie du hier sitzt, so bekomme nur ich dich zu sehen und zwar, weil du meine Freundin bist. So wie du gestern Abend ausgesehen hast, so sehen andere dich auch. Aber glaube mir, ich finde meine Aussicht gerade, ist die beste der Welt.", sagte er leise und mit rauer Stimme. Meine Arme, meine Beine, eigentlich mein gesamter Körper überzog sich mit Gänsehaut.

Ich musste meinen Blick senken, denn meine Leuchtturmwangen strahlten jetzt so sehr, dass man sie bis nach Amerika sehen konnte. Im ersten Moment konzentrierte ich mich so sehr darauf wieder eine normale Farbe in mein Gesicht zu bekommen, dass ich gar nicht bemerkte, dass Marco aufgestanden war. Er zog mich vom Stuhl und legte seine Hände auf meine Wangen, um mich zu zwingen ihn anzusehen. „Ich meine das wirklich so, dir muss das nicht peinlich sein.", murmelte er und sah mir tief in die Augen. „Es ist mir nicht peinlich... Also doch, schon etwas. Ich kann mit Komplimenten einfach nicht so gut umgehen.", schüchtern lächelte ich ihn an. „Dann wirst du es lernen, denn ab jetzt wirst du von mir unendlich viele hören.", erwiderte er. Ich lachte leise, „Hör auf du Schleimer." „Ok, aber nur, weil ich dann endlich das hier machen kann.", grinste er und beugte seinen Kopf zu mir, um mich küssen zu können.

Hallo ihr Lieben! 😊
Der Dienstag ist zwar noch nicht da, aber fast! Und weil ich morgen keine Zeit habe und jetzt dringend schlafen muss, bekommt ihr das Kap jetzt schon (technisch gesehen ist FAST Dienstag!) 🤗
Sorry dass das Kapitel nicht das längste ist, aber ich hatte wirklich eine verdammt beschissene Woche hinter mir und da hielt sich meine Schreiblust echt in Grenzen....🙈😔🙈😔
Naja, trotzdem gibt es eine nette Szene mit Marco und Alex in der Küche, die euch hoffentlich gefallen hat😘
Vielen lieben Dank für die Votes und Kommis bei den letzten Kapiteln.😍🤗
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche,
Eure Skat 💛😘

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