„Du weißt schon dass Koalas nicht wie Eisbären klingen?"

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Ich nickte und ging einige Schritte, als ich seinen Arm auf meiner Schulter spürte und erstaunt aufsah. Mitch hingegen ließ sich nichts anmerken und tat so, als würden wir schon seit Jahren so rumlaufen, der 1,90m Riese einen Arm um mich mit meinen 1,66m gelegt. Eigentlich sollte mich die Nähe noch nervöser machen – tat sie anfänglich auch- doch nach einigen Minuten, genoss ich es einfach nur, mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen. Mit Mitch als meinem Helferlein, gingen mir die Einkäufe viel leichter von der Hand, was warscheinlich daran lag, dass er Auba und Nuri, sowie Mats und Cathy schon viel länger kannte als ich, weshalb er richtig gute Ideen beisteuern konnte. „Jetzt musst du dir aber die Augen zuhalten oder zwischenzeitlich in ein anderes Geschäft gehen, denn dein Geschenk, kann ich nicht vor deinen Augen kaufen.", grinste ich und schubste ihn leicht von mir weg. „Du kannst doch nicht einfach einen BVB Spieler zurückweisen?", meinte er und griff sich theatralisch ans Herz. „Doch ich kann, wie du siehst!", lachte ich und streckte ihm die Zunge raus. „Na los Mr. Langerak, verschwinden Sie!", rief ich dann und schob ihn einige Schritte weiter weg. „Nur, wenn wir uns dann wieder treffen, wenn wir die Geschenke gekauft haben.", forderte er mit einem charmanten Lächeln. Ich stimmte zu und drehte mich um und verschwand in der Menge.

Ratlos wanderte ich durch das Shopping-Center, als mir eine kleine Galerie auffiel. Ich schlenderte hin und musterte die Bilder durch das Glasfenster als mir eines besonders ins Auge stach. Gefesselt betrat ich die kleine Galerie und stand nun vor dem Bild, das einen Strand zeigte. „Gefällt es Ihnen? Mein Neffe hat es gezeichnet, als er in Australien war, in einem Ort namens Noosa Heads... Der Nationalpark dort war wunderschön laut ihm.", sagte jemand neben mir. „Ja es sieht toll aus, irgendwie magisch.", lächelte ich und wusste es wäre das beste Geschenk für Mitch, der ja aus Australien stammte. Ich unterhielt mich eine Weile mit dem Mann, der mir da Bild schlussendlich für einen guten Preis verkaufte, da sein Neffe ohnehin ein unbekannter Künstler war und er sich über jede Summe, sei sie noch so klein freuen würde laut ihm. Froh brachte ich das Bild sofort ins Auto, damit Mitch es nicht sehen würde, bevor ich dem Torwart eine SMS schrieb, dass wir unsere Tour nun fortsetzen könnten.

Er schrieb mir zurück wo wir uns treffen würden und wartete dort schon auf mich. Grinsend musterte er mich. „Was?", fragte ich. Geschickt streckte er seine Hände aus, drehte mich und durchsuchte mich dann kurz. „Mitch, was machst du denn da?", lachte ich. „Ist mein Geschenk SO klein, dass du es in deiner Unterwäsche verstecken kannst oder warum finde ich es nicht?", erwiderte er und sah mich mit hochgezogener Augenbraue abwartend an. Ich zuckte nur mit den Schultern, während ich ihm ein süffisantes Lächeln schenkte. Da riss er die Augen auf und meinte, „Oder ist mein Geschenk Unterwäsche???" Entgeistert sah ich ihn an, bis mich dann das Lachen durchschüttelte, „Warum sollte ich dir Unterwäsche schenken?" Er wurde zunächst rot, dann stimmte er in mein Lachen ein, „Ich meinte es nicht so! C'mon Deutsch ist nicht my native language!", versuchte er sich zu erklären, wurde aber immer wieder von einem Lachflash durchgeschüttelt. „Jaja, vielleicht schenke ich dir wirklich Unterwäsche, einen Männer Tanga mit Tigermuster vielleicht.", lachte ich und musste mir den Bauch halten, als ich ihn mir in diesem Teil vorstellte. Er hingegen hörte auf zu lachen und trat ganz nah an mich heran, bevor er ein kokettes Grinsen aufsetzte, sich zu mir beugte und leise in mein Ohr flüsterte, „You in my bedroom... wearing sexy lingerie.... I admit, that would be the best Christmas present ever." Gänsehaut zog sich über meinen Körper, als seine raue Stimme mir diese Worte ins Ohr raunte. Gleichzeitig brannten meine Ohren so sehr, dass ich dachte, der Rauchmelder müsste bald aktiviert werden, da sie mir vom Kopf schmelzen würden. Wo war der schüchterne Mitch geblieben, der einfühlsame, der witzige? „Ich äh...Also... Äh ...", stotterte ich und konnte ihn nicht ansehen. Meine Wangen waren gerötet als hätte ich 40 Grad Fieber und ich musste ehrlich gestehen, dass mich seine raue Stimme an meinem Ohr doch mehr erregt hatte, als ich zugeben wollte, vor allem, weil mir sein Vorschlag viel zu sehr gefiel. Ich atmete noch ein paar Mal tief durch und wagte dann einen Blick in sein Gesicht, dass von einem Grinsen geziert wurde, welches mir einen erneuten Schauer über den Rücken jagte und meine roten Wangen noch mehr hervorstechen ließ.

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