"Muss ich dir erklären was Prozentsätze sind?"

2.3K 98 7
                                    

Da ich ja einige Kommis (Vielen lieben Dank nochmal an euch!)  zum letzten Kapitel bekommen habe, habe ich gleich versucht die Tipps umzusetzen... Viel Spaß mit dem neuen Kapitel ;)

Das einzige das ich bemerkte war, dass es nach meiner Erzählung zuerst ziemlich still war, bis plötzlich beide in lautes Gelächter ausbrachen und mich somit zwangen sie wieder anzusehen. „Dein Ernst?", japste Cathy zwischen einigen Lachern und ich nickte zögerlich. Nachdem die Beiden sich einigermaßen beruhigt hatten, klopfte Mats mir lobend auf die Schulter und setzte sich an den Tisch, den ich bereits vorhin gedeckt hatte. „Gut, dann kann ich verstehen warum Marco dir eines auswischen wollte.", lachte Cathy und setzte sich ebenfalls. Ich brachte noch schnell eine Wasserflasche zum Tisch und rief dann Finn, der offensichtlich von seinem Spielzeug in Beschlag genommen worden war. „Tut mir übrigens Leid, dass ich dich so angeschnauzt habe, nur...", fing Cathy an, doch ich unterbrach sie verständnisvoll lächelnd, „ Schon okay, schließlich ist es dein Sohn. Ich hätte genauso reagiert, wenn mir jemand die Story nur so halb erzählt hätte wie dir." Cathy lächelte mich leicht an und wollte noch etwas sagen, als der kleine Wirbelwind in die Küche stürmte und seine Eltern freudestrahlend begrüßte.

Nachdem er sich hingesetzt hatte, stand Cathy auf um mir zu helfen und als sie neben mir stand murmelte sie, „Ich hoffe es ist wirklich alles in Ordnung zwischen uns. Ich möchte nicht dass der Vorfall gerade unsere Arbeitsbeziehung belastet, schließlich haben wir mit dir wirklich einen Glücksgriff getan." „Nein, alles in Ordnung, wirklich Cathy. Aber damit es nicht belastend wird, sollten wir das Ganze einfach vergessen und fertig.", beendete ich das Thema und trug die ersten zwei Teller zum Tisch. Wir aßen gemeinsam, dann gähnte Finn plötzlich laut. „Na kleiner Wirbelwind, bist du müde?", lächelte ich und er nickte, während er sich die Augen rieb. „Ich bringe dich ins Bett, was hältst du davon?", flüsterte ich und wartete sein Nicken gar nicht mehr ab, sondern hob ihn hoch. „Ihr könnt das ruhig stehen lassen, ich mache den Abwasch nachdem ich den Kleinen ins Bett gebracht habe, in Ordnung?", sagte ich an Mats und Cathy gewandt, bevor ich nach oben ging. Schon als ich Finns Zimmer betrat, hörte ich einige tiefe Atemzüge auf meinen Armen und bemerkte dass der Kleine bereits schlief. Vorsichtig legte ich ihn in sein Bett, deckte ihn zu und schlich dann auf Zehenspitzen wieder raus, um ihn nicht aufzuwecken. Dann ging ich nach unten und räumte das Geschirr weg. „Alex?", rief Cathy und ich folgte ihrem Schrei ins Wohnzimmer, wo sie an Mats gekuschelt auf der Couch lag. „Ja?", antwortete ich und fuhr mir durch die Haare. „Weißt du schon was du morgen machst, nachdem du den Kleinen in den Kindergarten gebracht hast?", fragte Cathy neugierig. „Ich dachte ich sehe mir mal die Stadt an.", erwiderte ich und wollte dann wissen, was sie zur ihrer Frage gebracht hatte. „Nur so. Ich würde dich ja begleiten,aber ich muss morgen den ganzen Tag arbeiten.", meinte sie entschuldigend.„Kein Problem, ich finde mich schon zurecht.", lächelte ich und ging dann nach oben, wo ich mich kurz ins Bett legte und den Tag Revue passieren ließ. Noch war er ja lange nicht vorbei, aber mir reichte es tatsächlich schon. Zuerst dieser Wachmann,dann dieses Arschloch und zwar gleich zweimal, dann der Disput mit Cathy. Also meiner Auffassung nach, war das genug Aufregung für eine Woche.

Am nächsten Morgen, war Cathy schon außer Haus als ich und Finn frühstückten, Mats hingegen schlief noch tief und fest, auch als wir das Haus verließen und zum Kindergarten spazierten, den ich wegen Cathys Wegbeschreibung auch sofort fand. Beruhigt übergab ich Finn den Erzieherinnen und sah mich dann um. Wohin sollte ich jetzt gehen? Ich zuckte mit den Schultern und beschloss einfach darauf loszuspazieren, bis ich etwas finden würde, was ich dann auch tat. Denn mein Spaziergang endete in einem netten Starbucks, wo ich mir einen Caramell Macchiato gönnte. Mit dem heißen Getränk in der Hand wollte ich den Laden wieder verlassen, als mein Handy klingelte und ich nebenbei versuchte, das Ding aus meiner Tasche zu fummeln. Wie mein Unglück es so wollte, stellte sich das als ziemlich schwer raus, weshalb ich nicht mehr allzu genau auf meine Umgebung achtete und deshalb mit jemanden zusammenstieß, der dadurch meinen Kaffee über mich verteilte. „Scheiße!", fluchte ich und tupfte auf dem Kaffeefleck herum.„Tut mir Leid, haben Sie auch etwas abbekommen?", fragte ich dann freundlich und wandte mich meinem Crashpartner zu, der aber keinen Spritzer Kaffee auf seinen Klamotten hatte. Als ich mit meinem prüfenden Blick oben angekommen war, konnte ich mir ein genervtes Aufstöhnen nicht verkneifen und knurrte „Du schon wieder?! Stalkst du mich oder was?" Der Blonde zog eine Augenbraue arrogant in die Höhe und meinte herablassend, „ Wenn man bedenkt wer von uns beiden der millionenschwere Fußballer ist, steht die Möglichkeit dass ich dich stalke bei eins zu eine Millionen. Wenn hier jemand jemanden stalkt, dann du mich." „Wenn man aber bedenkt, dass du ein arrogantes, egozentrisches Arschloch bist, steht die Möglichkeit dass ich dich stalke oder jemals stalken würde bei einem Prozentsatz von minus fünf Milliarden.", erwiderte ich mit viel zu hoher Säuselstimme und wollte mich an ihm vorbeidrängen, als er mich festhielt und ,„ Warte mal.", knurrte. „Was denn? Muss ich dir noch erklären was Prozentsätze sind oder was ist noch?", murrte ich und verdrehte die Augen. „Nein, aber da ist ein Fleck auf meinem Mantel.", meinte er und deutete auf eine Stelle. Ich ging so nahe an ihn ran, dass ich schon sein Aftershave riechen konnte, aber ein Fleck wurde nicht sichtbar. „Vielleicht entgeht meinen gesunden Augen dieser ominöse Fleck ja einfach, weil ihn nur Vollidioten und Arschlöcher sehen können.", fing ich an, fuhr aber sofort mit einem fiesen Grinsen fort, „ Oder du hast dir mal wieder eine mordsmäßige Lüge ausgedacht so wie bei Cathy." Er riss erstaunt die Augen auf und sah mich an. „Ja, stell dir vor, sie hat es mir erzählt und wir haben das Missverständnis aus der Welt geschafft. Aber hey, ich bin dir nicht böse. Und weißt du warum?", lächelte ich und sah ihm bei meiner eher rhetorischen Frage fest in die Augen, „ Weil dein Ego bestimmt so groß ist, dass es alle zwei Minuten gestreichelt werden muss und du Macho- Arsch dir die Zeit, als ich das nicht gemacht habe und du dich nicht in meiner Schwärmerei sonnen konntest,  eben anderweitig vertreiben musstest. Also, ich muss jetzt los, denn um ehrlich zu sein ist es mir um die Zeit leid, die ich mit dir in einem Raum verbringen muss. Ciao Arschloch!" Mit einem freundlichen Winken, schummelte ich mich an ihm vorbei und machte mich auf den Weg nach Hause, als ich plötzlich jemanden meinen Namen rufen hörte.

Gab der Vollidiot denn nie auf? „Was willst du denn noch?", schrie ich genervt und drehte mich um, nur um einen verwirrten Nuri hinter mir stehen zu sehen. „Was heißt hier noch?", fragte er und runzelte die Stirn. Ich tat seine Frage einfach mit einer Handbewegung und einem, "Lange Geschichte.", ab, bevor ich ihn angrinste. Schnell erwiderte er mein Grinsen, „ Und? Machst du eine kleine Sightseeingtour?" Nach einem Schluck meines Kaffees, nickte ich, „ Mehr oder weniger. Ich wollte mich eigentlich nur etwas umsehen, aber wie ich jetzt gerade durch meinen Blick auf die Uhr bemerkt habe, muss ich ohnehin los und Finn abholen." Jetzt warf Nuri ebenfalls einen Blick auf sein Handgelenk und fluchte, „Shit! Ich wollte mir nur kurz einen Kaffee holen vor der Teambesprechung, da habe ich dich gesehen und dachte mir ich könnte kurz ‚Hallo!' sagen. Jetzt bin ich fast schon zu spät. Wir sehen uns bestimmt heute Abend, bis dann!" Bei seinem letzten Satz zwinkerte er mir zu, lachte und ging dann, wie ich vermutete zu seinem Auto. Ob die Jungs wohl heute wieder zum zocken vorbeikommen würden oder was hatte er gemeint?

New possibilitiesWhere stories live. Discover now