Osterspecial Teil 1

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Gerade hatte ich die beste Position gefunden um noch etwas zu dösen. Einen Fuß ausgestreckt, den anderen abgewinkelt und mein Gesicht mit gruseliger Grimasse auf einem meiner Arme abgelegt. Ich genoss die letzten Nachwirkungen meines Traums der mich, obwohl ich nicht mehr wusste was passiert war, irgendwie glücklich und entspannt stimmte. Wie schön diese Minuten waren zwischen Tiefschlaf und wach sein. Diese Ruhe und Entspannung. Bis es plötzlich laut krachte und sich jemand auf mich warf, während er laut, „ALEX! AUFSTEHEN!", schrie. „Was? Was ist denn los? Ist etwas passiert?", rief ich, vom Schlaf noch ganz verwirrt und versuchte aufzustehen. Leider verhedderte ich mich dabei irgendwie in meiner Decke und rollte eher von meinem Bett, was in einem lauten Knall am Boden endete. „Aua.", jammerte ich und rieb dann meine Augen, um den Bösewicht zu erspähen zu können der mich so aus dem Schlaf gerissen hatte. Da ein kindliches Lachen ertönte musste ich das zwar nicht mehr unbedingt, aber ich wollte eben sichergehen. Finn saß auf meinem Bett mit einem großen Grinsen im Gesicht. Er sah zwar unheimlich süß aus in seinem Schlafanzug mit den Autos darauf, aber mein Hintern konnte ihm noch nicht sofort verzeihen, dass ich wegen ihm vom Bett gefallen war. „Fangen wir an? Du hast gesagt wir müssen ganz früh mit dem Backen anfangen, weil du sonst nicht fertig wirst.", lachte er und klatschte vor Vorfreude in die Hände. Mit ‚früh' hatte ich definitiv nicht halb acht Uhr morgens gemeint, aber da der Kleine die Uhr noch nicht lesen konnte, hatte ich ihm schon verziehen. „Da hast du recht kleiner Wirbelwind... Wie wärs wenn du noch ein bisschen spielen in dein Zimmer gehst, ich mich schnell fertigmache und wir dann anfangen?", meinte ich und stand, mir den Hintern reibend, auf. „Ok. Aber du musst schnell sein!", forderte Finn, bevor er aufsprang und in sein Zimmer lief.

Genüsslich streckte ich jedes meiner Glieder. Danach ging ich ins Bad, wo ich mir eine kurze, aufweckende Dusche gönnte. Anschließend schlüpfte ich in eine beige Jeans und ein weißes Tanktop, band meine Haare zu einem Dutt und ging dann ins Finns Zimmer. Eine kurze Weile später war auch der kleine Mann gewaschen und angezogen und wir gingen nach unten. „Okay, womit willst du starten? Lamm oder Hase?", fragte ich und grinste Finn an, der neben mir auf und ab hüpfte „HASE!", rief er. „Ok, aber zuerst müssen wir den Teig zusammenrühren! Also, wie wäre es, wenn du deinen Hocker holst und ich die Zutaten?", zwinkerte ich und schon war er verschwunden. Leise lachend ging ich in die Speisekammer und holte alle nötigen Zutaten. Als ich zurückkam, konnte ich die letzten paar Meter beobachten, die Finn und der Hocker noch vor sich hatten. Mit Elan zog der Kleine den Hocker hinter sich her, bis er zur Küchentheke kam. „Gut gemacht. Und du warst sogar schneller als ich!", lobte ich ihn. Stolz kletterte Finn auf den Hocker und grinste mich an, beide Hände an der Hüfte abgestützt. Ein bisschen wie Superman. „Na dann, fangen wir mal an.", meinte ich, stellte den Radio auf unseren Lieblingsradiosender, den wir immer beim Autofahren hörten, ein und begann die Zutaten zusammen zu mischen nach dem Rezept meiner Oma.

Wir verbrachten den gesamten Vormittag damit Osterhasen und Osterlämmer zu backen, wobei Finn darauf bestand das Ei dass der Osterhasenform angehörte wie einen Fußball zu verzieren. Einer der Hasen wurde unabsichtlich getauft, als Finn ihn in die Schüssel mit der geschmolzenen Schokolade, mit der wir die Bommel der Hasen verzierten, fallenließ. „Ich glaube der sieht nicht mehr gut aus... Den müssen wir sofort essen.", meinte Finn und grinste mich frech an. „Hast du den Hasen absichtlich fallengelassen, damit du ihn essen kannst?", streng sah ich meinen Schützling an. Er setzte sein engelsgleiches Gesicht auf und schüttelte den Kopf, aber ich konnte ganz genau das Glitzern in seinen Augen erkennen, dass ihn verriet. „Du Fuchs! Aber nein, auch den behalten wir für morgen.", erwiderte ich und wuschelte ihm durch die Haare.

Nachdem wir alles geputzt und weggeräumt hatten, schickte ich den Kleinen nach oben, um seine Mutter zu holen, während ich schnell eine Nudel und Gemüsepfanne kochte. Wir aßen gemütlich zusammen, dann zog Cathy sich wieder zurück und überließ uns die Küche. Ich holte das Bastelzeug und Finn und ich fingen an zu basteln. Zunächst Osterkarten, für jedes Lamm und jeden Hasen eine eigene. Später würden wir noch einigen meiner Freunde einen Hasen oder ein Lamm vorbeibringen. Es dauerte eine Weile bis Finn und ich alle Karten gebastelt hatten, aber sobald wir damit fertig waren, wagten wir uns an die Dekoration für das Osteressen am nächsten Tag. Wir bemalten unechte Eier, die ich zuvor gekauft hatte, und bastelten komisch aussehende Hasen. Nachdem wir alles fertig hatten, verpackten wir die Lämmer und Hasen noch in Folie, um sie später den Leuten zu bringen. Der Tag war recht ereignisreich und vor allem anstrengend für Finn gewesen. So sehr, dass er als wir dann nach der Osterhasen und -Lämmer Verteilungstour im Stadion ankamen, um das Spiel zu schauen, welches sein Vater heute gegen die Bayern bestreiten würde, nur noch gähnte. Ich hatte Cathy bereits vorher gewarnt, dass es dem Kleinen viel zu spät werden würde, wenn das Spiel erst um halb sieben begann, aber da Finn so heftig geweint hatte und es ein richtiges Schlagerspiel war, hatte sie sich von ihm einlullen lassen und es ihm erlaubt.

Da saßen wir nun im Stadion, Finn zunächst ganz stolz und bei Anpfiff plötzlich völlig aufgedreht im Hummels Trikot und sahen uns ein Spiel an, dass den Dortmundern nicht zugeneigt war, vor allem nicht als Lewandowski dann etwas später der Führungstreffer für die Bayern gelang. Aber das bekam der kleine Finn schon gar nicht mehr mit, denn der schlief nämlich seelenruhig auf meinem Schoß. Erstaunt starrte ich ihn an, bei dieser Geräuschkulisse einschlafen zu können, war wirklich mehr als ein Wunder. Beinahe schon ein Supertalent, würde ich mal behaupten. „Cathy... So dankbar ich dir auch bin, dass ich an einem solchen Schlagerspiel dabeisein darf... Ich denke ich werde in der Halbzeit gehen. Der Kleine sollte in seinem Bett liegen und ich bin schließlich seine Nanny und sollte auf so etwas achten. Er muss ziemlich müde gewesen sein, um hier einschlafen zu können. ", sagte ich zu der Spielerfrau, die nur kurz nickte und sich dann sofort wieder auf ihren Mann konzentrierte, der heute als Kapitän aufgelaufen war, wie Finn mir stolz erklärte nachdem er die Binde am Oberarm seines Vaters gesehen hatte. Als der Schiedsrichter den Pausenpfiff von sich gab, hob ich Finn sanft hoch, verabschiedete mich von Cathy, die Finn noch einen Kuss auf den Kopf gab und fuhr dann nach Hause. Dort angekommen, wachte Finn für einen kurzen Moment auf, in dem ich in dann in seinen Schlafanzug stecken konnte, damit er nicht in seiner Jeans schlafen musste. „Alles ok, kleiner Wirbelwind, du kannst ruhig weiterschlafen.", flüsterte ich dann, nachdem ich ihn endgültig ins Bett gebracht hatte und strich ihm beruhigend über den Kopf, bis er wieder in einem tiefen Schlaf versunken war und ruhig atmete. Jetzt wo wirklich alles erledigt war, spürte ich ebenso dass mein Körper müde war und nach meinem Bett schrie, weshalb ich ihm diesen Wunsch gewährte und mich dort hinbegab.

Hallo meine lieben Osterhasen! 🐰
Ich wünsche euch einen schönen Ostersonntag und habe hier ein kleines Osterspecial für euch! 🤗 Morgen kommt dann der zweite Teil und dann ist eh schon der Dienstag da und bringt euch ein neues Kapitel!
So haben also Alex, Finn und die anderen beiden Hummeln also einen Teil der Osterfeiertage verbracht...🤔 Ich könnte ja nie bei einem solchen Spiel einschlafen, aber Finn hat da wohl ein ungeahntes Talent! 😂
Vielen lieben Dank für die Votes und Kommentare beim letzten Kapitel!😍
Noch einen geruhsamen Ostersonntag und bis morgen,
Eure Skat 💛😘

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