Eine weitere Überraschung

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Genervt lehnte ich mich etwas von Marco weg und warf meinen Brüdern einen wütenden Blick zu. „Ihr hättet wohl nicht noch zwei oder drei Minuten warten können, bevor ihr uns unterbrecht?", knurrte ich. „Nein.", lachten die beiden gleichzeitig und winkten mich zu sich. Wie sich, kurz nachdem ich mich von meinem Freund gelöst hatte, rausstellte, wollten die beiden lediglich ihr Shooting fortsetzen und noch einige Fotos mit Marco auf Spieler- und Trainerbank schießen. „Euch ist bewusst, dass ihr, nur weil Marco neben euch sitzt, trotzdem nicht wie Spieler ausseht?", fragte ich und schoss ein paar Fotos von ihnen. „Das sagst du jetzt nur, weil du genervt bist, dass wir euch beim Knutschen unterbrochen haben. Aber ehrlich mal: Dafür habt ihr noch Zeit genug, während unsere Zeit hier im Stadion begrenzt ist. Also beruhige dich.", erwiderte Ben und auch wenn ich immer noch genervt war, musste ich ihm da leider zustimmen. Was ich aber nicht laut tat, sondern nur in meinem Inneren eingestand.

Langsam machten wir uns auf den Weg zum letzten Punkt unserer Tour, der berühmten Südtribüne. Meine Brüder gerieten richtig aus dem Häuschen als wir dort ankamen und testeten sofort die Akustik, doch es klang etwas erbärmlich, als nur die zwei einen Fangesang anstimmten, weshalb Marco und ich sie dann auch etwas auslachten. Marco und die Jungs unterhielten sich noch etwas über die Fankultur in Dortmund, doch ich hörte nur mit halben Ohr hin. Ich konzentrierte mich auf die Aussicht die ich hier hatte und sog das Gefühl ein, das diese Tribüne verkörperte. Die Freude eines Sieges, die Trauer einer Niederlage, die Wut über den Schiedsrichter, der Zusammenhalt der Fans, die Nervosität vor dem Spiel, die Leidenschaft der Menschen die hier ihre Mannschaft unterstützten. Diese Tribüne war all das und noch viel mehr. Man konnte man das alles spüren, auch wenn man beinahe alleine hier stand und bis jetzt eigentlich kein großer Fußballfan gewesen war. Sogar ich konnte das spüren.

„Alex? Wo starrst du denn so gedankenverloren hin?", fragte Luke leise, als er neben mich getreten war. „Nirgends. Ich habe nur gerade innerlich Freundschaft mit diesem Sport geschlossen.", grinste ich und zuckte mit den Schultern. „Du und Fußball? Wer hätte gedacht, dass die spezial-spezielle Marco Reus Stadiontour so ein Wunder vollbringen würde?", lächelte mein Bruder und legte den Arm um mich, um mich kurz an sich zu drücken. Ich wollte etwas erwidern, doch er war etwas schneller als ich. „Danke für alles.", murmelte er. „Da musst du Marco danken, ich hatte damit nichts zu tun.", erwiderte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Schulter meines Bruders. „Das habe ich bereits. Er ist wirklich ein guter Kerl, Alex.", meinte er, woraufhin ich nickte, „Ich weiß."

Wir standen ein paar Minuten in Stille nebeneinander, bis Ben auf die Idee kam ein paar Fotos von uns Geschwistern auf der Südtribüne zu machen. Auch Marco und ich fanden unseren Weg vor die Linse, ebenso wie die Jungs darauf bestanden noch ein reines ‚Männerfoto' zu schießen, bevor wir uns auf den Weg nach draußen machten. Dort eröffnete uns Marco, dass er noch einen Tisch reserviert hatte, damit wir in Ruhe etwas essen gehen konnten nach der Stadiontour.

Nach einer Weile, in der meine Brüder nur von der Stadiontour und ihren liebsten Orten dort erzählten und ich aus dem Fenster starrte, kam mir die Straße bekannt vor. "Hey Jungs, wir waren bei der Tour dabei, ihr müsst uns jetzt nicht alles nochmal erzählen.", unterbrach ich meine Brüder und wandte mich dann an Marco, "Wir waren hier schon mal. Wo fahren wir hin?" Marco grinste nur, "Das ist eine Überraschung.", und ließ dann nichts mehr aus sich herauslocken. So viele Überraschungen an einem Tag, ob diese, hoffentlich letzte, noch gut sein konnte nach der Überraschungstour?

In diesem Moment, als ich mich das fragte, kamen wir an und ich warf einen genauen Blick auf das Restaurant. „Damit hätte ich jetzt aber nicht gerechnet.", lächelte ich und griff nach Marcos Hand, sobald er neben mir stand. „Eine gute Überraschung?", frage Marco und lächelte schüchtern. „Die beste.", erwiderte ich und ging rein. „Marco! Wir dachten schon, du hättest einen Scherz gemacht, als du für vier Personen reserviert hast!", begrüßte ihn ein kleiner Italiener, der mir nur allzu bekannt war. „Nein, ich bin wirklich in Begleitung hier.", lachte Marco und zeigte auf mich und meine Brüder. Mario warf einen Blick auf uns, zunächst lächelnd, aber dann überrascht. „Ich wusste es! Ihr zwei, das habe ich damals schon gesehen, auch wenn ihr es noch versteckt habt. Oh, eine gute Wahl Marco, eine sehr gute Wahl.", rief Mario und umarmte mich fest, „Eine Freude dich wiederzusehen Alex." Ich lachte, „Ich freue mich auch dich wiederzusehen Mario. Das sind übrigens meine Brüder, Luke und Ben." Nachdem er auch die beiden begrüßt hatte, führte uns Mario zu Marcos Tisch, der bereits schon eingedeckt war.

Wir bestellten schnell, jeder eine Pizza, da wir alle wirklich hungrig waren. „Wart ihr schon öfter hier?", fragte Luke, der natürlich neugierig war, warum Mario uns so überschwänglich begrüßt hatte. „Einmal.", erwiderte ich. „Ich bin schon öfter hier. Das ist mein Rückzugsort, weil mich hier jeder normal behandelt.", antwortete Marco. „Weil du auch normal bist.", mischte sich Mario ein, der uns unsere Getränke brachte. Wir lachten und ich legte meine Hand auf Marcos, „Für mich bist du schon etwas Besonderes." Marco lächelte, während sich seine Wangen rot färbten. „Seht ihn an. Der Junge ist verliebt. Man kann es kaum glauben, aber endlich hat er die Richtige gefunden. Du hast ihm wohl die Pizza aus den Ohren gezogen, hmm?", scherzte Mario und erinnerte mich an meinen ersten Besuch hier. „Eigentlich hat er eher mir die Pizza aus den Ohren gezogen. Und von den Augen genommen, hat sie mir Ben, sonst würden wir heute nicht hier sitzen.", gab ich zu und zuckte mit den Schultern, als Mario mich vorwurfsvoll ansah, „Aber ich habe dir doch gesagt, dass er ein guter Junge ist!", dann wandte er sich an Marco, „Und dir, dass Alex eine hübsche Frau ist mit ein bisschen Feuer im Hintern! Habt ihr denn nicht genau zugehört?" „Nein, zuhören war noch nie Alex Stärke.", lachten meine Brüder, woraufhin Mario kurz lachte und dann meinte, „Naja, aber immerhin habt ihr es endlich geschafft." Offensichtlich hatte er dann eine Idee, denn plötzlich streckte er den Zeigfinger nach oben und verschwand dann in der Küche, ohne uns zu verraten was er vorhatte.

Hallöchen ihr Lieben!
Hier ist das neue Kapi, ich hoffe es gefällt euch. 🤗
Marcos Überraschungstag ist also noch nicht ganz zu Ende 😉
Vielen lieben Dank für die Votes und Kommis beim letzten Kapitel, ihr seid die Besten!🤗
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche,
Eure Skat 💛😘

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