3.1

58 6 5
                                    

Riven wusste nicht, wo sie sich befand, als sie ihre Augen aufschlug

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Riven wusste nicht, wo sie sich befand, als sie ihre Augen aufschlug. Was sie wusste, war, dass sie nicht zuhause war und auch nicht an der Stelle, an der sie eingeschlafen war. Ausser der dicke, unbequeme Ast des Baumes, welchen sie sich am Abend zuvor mit Vorsicht ausgewählt hatte, da dieser stabil genug ausgesehen hatte, hätte sich über Nacht in ein gemütliches Bett verwandelt. Ein Bett samt Matratze, Decke und mindestens fünf Kissen, von welchen manche dazu dienten, ihren Kopf zu stützen, andere bloss dazu, dass sie etwas hatte, an das sie sich im Schlaf hatte klammern können, wie sie es oft tat. Sie hatte geschlafen wie auf Wolken.

Noch immer müde vom verstrichenen Tag kuschelte sie sich in das Kissen neben sich, vergrub ihren Kopf darin, noch immer die Augen geschlossen. Sie wollte wieder einschlafen. Einschlafen und Zuhause aufwachen. Von Jamie geweckt werden, indem er früh morgens auf ihren Körper sprang, sie beinahe von der Matratze warf und zuhören, wie er sich darüber zu Tode lachen konnte, während sie ihn verfluchte. So wollte sie geweckt werden, nicht durch die Sonne, welche hell und warm ins Zimmer schien oder durch das Gezwitscher der Vögel, so wunderschön ihre Melodien auch sein mochten. Egal was sie auch samgen, für sie würde es immer wie ein Klagelied klingen.

"Du bist also eine Langschläferin."

Riven wollte schreien, vielleicht auch weinen, vielleicht auch beides zur gleichen Zeit. Diese Stimme war kaum zu vergessen, dieser spezielle, rauchige Ton, welcher es bei jedem seiner Worte schaffte, eine Reaktion ihres Körpers hervorzurufen, war nicht zu vergessen. Ob die Reaktion ihres Körpers nun ein Erzittern oder eine Erhöhung ihres Herzschlages war, kam ganz auf die Situation an.

"Gibt es auf dieser Insel eine Art von Pakt? Erschrecken wir die Neue, bis sie einen Herzstillstand erleidet und wir sie los sind?", stöhnte sie auf und öffnete langsam ihre Augen. Es schien falsch zu sein, ihre Augen zu öffnen. Als sollten sie eigentlich für immer geschlossen sein, als sollte sie selbst nichts anderes tun als zu schlafen. Nichts ungewöhnliches. Bereits als Kind hatte sie gemerkt, dass sie dafür bestimmt war zu schlafen. Egal wo, egal wann, wenn sie es wollte, konnte sie überall schlafen und träumen.

"Du kannst hier nicht sterben, Naseweis. Keine Sorgen."

"Natürlich nicht. Wie konnte ich das vergessen, ich bin ja bereits tot!", knurrte sie und hob herausfordernd ihren Kopf, während sie versuchte, die Müdigkeit in ihren Augen weg zu blinzeln. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie im Moment aussah. Fühlen tat sie sich zumindest alles andere als gut und wenn sie so aussah, wie sie sich fühlte, war es ein Wunder, dass Jaxon noch nicht erblindet war oder zumindest, schreiend, dass Frankensteins Monster sich in seinem Zimmer befand, flüchtete.

"Ich bin hier seit Jahren mit Jugendlichen gefangen, denkst du wirklich, deine müden Augen und deine unordentlichen Haare wären das Schlimmste, was ich jemals gesehen habe? Man sieht hier so einiges, letztendlich sind wir alle hier nichts anderes als pubertierende Jugendliche, die damit beschäftigt sind, sich selbst und die anderen zu erkunde..."

CopperyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt