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Als Silas schliesslich auf die lauten, verzweifelten Schreie reagierte, sich aus dem Bett zwang und aus der Tür seines Baumhauses trat, benötigte er eine Weile, bis er die ganze Situation aufgreifen und mehr tun konnte, als bloss auf der Terrasse ...

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Als Silas schliesslich auf die lauten, verzweifelten Schreie reagierte, sich aus dem Bett zwang und aus der Tür seines Baumhauses trat, benötigte er eine Weile, bis er die ganze Situation aufgreifen und mehr tun konnte, als bloss auf der Terrasse zu stehen und auf Riven und Jaxon hinunterzublicken.

"Hilf mir!", schrie Riven schliesslich und weckte ihn somit aus seiner Starre. Sie war am Ende ihrer Nerven angekommen. Für die letzten zwei Stunden war sie komplett alleine mit Jaxons bewusstlosen Körper gewesen. Zwei volle Stunden. Im Nachhinein war sie sich sicher, dass absolut gar nichts schlimmer sein konnte, als alleine zu sein mit einer geliebten Person, welche in Gefahr war, welcher sie allerdings nicht helfen konnte. In jeder Sekunde hatte sie gefürchtet, dass Jaxons Puls stoppte und genau das tat sie immer noch. Fürchten.
Sie hatte ihm versucht zu helfen, ihn versucht aufzuwecken, sie hatte alles versucht, was sich in ihrem Kopf als eine logische Idee erwiesen hatte und nichts war passiert. Keinen Ton hatte er von sich gegeben und keine Bewegung gemacht. Seit zwei Stunden lag er einfach bloss reglos bei ihr.

"Hilf mir!", wimmerte sie ein zweites Mal, als Silas unten angekommen war und direkt Jaxon ansteuerte. Riven stand gut einen Meter weiter weg davon, ihr Körper verkrampft und versteift, sie versuchte nicht mehr ihre Tränen der Verzweiflung und Angst zurückzuhalten. Das hatte sie aufgegeben.
Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf, tausend Ängste.

"Was ist passiert?", flüsterte Silas hektisch. Als erstes tastete er nach Jaxons Puls, das Selbe hatte sie auch getan, und die Erleichterung, die ihn dabei durchflutetet, wie sie auch sie durchflutet hatte, als sie den Puls unter ihren Fingerspitzen gespürt hatte, war enorm. Ein schwacher Puls aber ein Puls.

"Riven, was zum Teufel ist passiert?!", rief er lauter, als sie nicht reagierte. Er hörte sie schluchzen und wimmern, aber antworten tat sie ihm nicht. Hatte sie seine Frage denn überhaupt wahrgenommen? Er bezweifelte es. Blitzartig sprang er auf seine Füsse, lief auf sie zu und schüttelte sie an ihren Schultern, solange, bis sie ihm endlich ins Gesicht blickte und nicht mehr auf den Erdboden.

"Du musst mir erzählen, was passiert ist, Riven!", flüsterte er eindringlich. Er wollte sie nicht noch mehr verängstigen, sie sah bereits aus, als stände sie kurz vor einer Panikattacke, aber was blieb ihm denn für eine Wahl, wenn sie nicht reagierte?

Ihr Gesicht war verweint und rot, Silas' hingegen war zu einer gestressten und ängstlichen Grimasse verzogen.

"Ich...er ist einfach umgekippt. Nichts ist passiert... wir wollten zum Obsidian Rock und dann ist er umgekippt und ich weiss nicht wieso und was ich tun kann und..."

"Der Obsidian Rock? Was zum Teufel wolltet ihr denn... die Höhle...", sprach er realisierend, bevor er lauter wurde, "Wieso habt ihr beide gedacht, dass er diesen Weg laufen könnte? Was habt ihr euch dabei gedacht? Heute Nachmittag hat er bereits ausgesehen wie eine verdammte Leiche, wieso also habt ihr es für nötig gehalten, auch noch eine Wandertour zu unternehmen?!"

CopperyWhere stories live. Discover now