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"Orion! Es gab einen Anruf für dich!", rief Keith und klopfte einige Male an die alte, hölzerne Tür der Hütte, welche unter seinem Klopfen bereits beinahe nachgab

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"Orion! Es gab einen Anruf für dich!", rief Keith und klopfte einige Male an die alte, hölzerne Tür der Hütte, welche unter seinem Klopfen bereits beinahe nachgab. Die Hütte war für die Camper bereitgestellt worden, damit diese nicht für zwei ganze Wochen auf dem feuchten Boden schlafen mussten. Im Ganzen gab es drei davon, eine für die männlichen Camper, eine für die weiblichen und eine für die Leiter. Und weil Keith bereits bei einer davon geklopft hatte und niemand ihm, auch nicht nach einigen Minuten, geantwortet hatte und ein Leiter ihn geschickt hatte, um Orion zu holen, stand er nun vor der dritten Hütte. Die Hütte, die eigentlich nur für Mädchen gedacht war. Natürlich befand Orion sich darin. Wenn Keith und er nicht gemeinsam ihre Zeit verbrachten, dann befand sich einer von beiden bei einem Mädchen.

"Komm schon, Colt, lös dich von der Blondine/ der Brünette oder der Rothaarigen los und komm raus!"

Nach einer Weile hörte Keith tatsächlich Schritte hinter der Tür und ein paar Sekunden später wurde die Tür geöffnet und Orion kam, bloss in Shorts gekleidet, heraus. Seine dunklen Haare unordentlicher als sonst. Spätestens in diesem Moment war klar, was Orion in dieser Hütte getrieben hatte.

Ein Grinsen legte sich auf Keiths Gesicht.

"Das hier ist ein Camp für gläubige Christen. Wir singen Lieder, die Jesus und Gott preisen und beten jedes Mal, bevor wir essen und dann finde ich dich in der Hütte der Mädchen.", lachte er auf und blickte zu Orion, welcher daran war, sich sein altes Shirt überzuziehen. Keith verdrehte amüsiert seine blauen Augen und strich sich durch seine dunkelblonden Haare, "Aber denk immer daran, mein Junge, Gott sieht alles.", zitierte er eine der Leiterinnen des Camps, welche hauptsächlich aus Nonnen bestanden.

Die beiden Jungen verfielen in ein schallendes Gelächter.

Das Camp für junge, gläubige Christen... wieso genau Orion und Keith daran teilnahmen, konnte niemand verstehen. Die Beiden hatten noch nie in ihrem Leben einen Fuss in eine Kirche gesetzt und sie lebten ihr Leben auch kaum danach, wie die Kirche es ihnen vorschrieb. Sie waren jung. Zwei Teenager, welche mit vierzehn, vielleicht fünfzehn Jahren die Reize von Alkohol, Grass und Mädchen entdeckt hatten. Und die Tatsache, dass Keith haufenweise Kohle auf der Bank, einen gefälschten Ausweis in seinem Portmonee hatte und sie beide aussahen, als wären sie einem Magazin entsprungen, liess zu, dass sie auf alle drei Dinge nicht verzichten mussten.

Aber das Camp für gläubige Christen war eine kostenlose Ferienmöglichkeit, dafür nahmen sie das Beten auch gerne einmal in Kauf.

"Was hätte deine Mutter bloss dazu gesagt, hätte sie dich in dieser Hütte gefunden, Colt?"

Wenn es etwas gab, dass Keith über seinen dunkelhaarigen Freund wusste, dann, dass dessen Mutter die wohl gläubigste Frau war, die es im ganzen Landkreis gab. Marian Colt war eine Frau, die ihre Kinder liebte, allerdings diese Liebe kaum zeigen konnte. Orion hatte es ihr nie Übel genommen, es gab nun einmal Menschen, die Liebe anders ausdrückten oder gar nicht zeigen konnten und das war in Ordnung so. Was er ihr Übel nahm, war, dass sie ihre Liebe zur Religion und zu Gott ausdrücken konnte, sodass absolut jeder es mitbekam, die Liebe zu ihren eigenen Kindern allerdings nicht.

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