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Sie spürte, wie das heisse Wasser sie in sich einhüllte und wie sie darin versank

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Sie spürte, wie das heisse Wasser sie in sich einhüllte und wie sie darin versank. Die Wunden an ihren Händen und ihren Beinen brannten, sobald sie mit dem Wasser in Kontakt kamen, doch als Riven ihre Kräfte wiederfand, um an die Oberfläche zu schwimmen und sie sie schliesslich auch durchbrach, kümmerte sie nichts mehr davon. Sie vergass die Schmerzen, sie vergass absolut alles, was an diesem Tag gewesen war, um was sie sich Sorgen gemacht hatte und schnappte stattdessen nach Luft. Ihre Augen vergrösserten sich drastisch, ihr Mund war leicht geöffnet, als sie ihre Umgebung in sich aufzusaugen versuchte. Es waren zu viele und zu starke Eindrücke, als dass sie sie alle gleichzeitig verarbeiten konnte. 

"Unglaublich.", wisperte sie und liess sich ein weiteres Mal unter Wasser sinken, behielt diesmal allerdings die Augen offen. 

Dunkles Obsidian äusserlich und innerlich in einer kleinen Höhle, mehr Licht vereinigt, als irgendwo sonst auf der Insel. Den Sauerstoff ausatmend, liess sie sich bis auf den Boden der Quelle sinken und streckte die Hand nach den kleinen Lichtern aus. Es waren keine Fische und auch keine sonstigen Tiere, es waren Perlen. Traumperlen. Manche davon waren in das Obsidian der Wände eingebettet, andere lagen offen auf dem Boden oder trieben in der heissen Quelle auf und ab, als wären sie lebendig. Wie sie es bereits bei Katharinas Perle gesehen hatte, waren sie durchsichtig, enthielten allerdings einen farbigen, leuchtenden Nebel, der sich zu bewegen schien und sich aus der Hülle zu befreien wollen schien. Obwohl alle Traumperlen entweder einen violett, blauen, türkisen oder lilafarbenen Nebel enthielten, so schien jede einzelne davon einen anderen Farbton zu haben. Eine Galaxie voller Sterne war nicht fähig, mit diesem Anblick zu konkurrieren.

Und dann erkannte Riven auch den Ursprung des Zischen. Es waren keine Teufel, keine Ungeheuer, es waren die Perlen selbst, dessen durchsichtige Hülle ab und zu platzten, als könnte sie den wilden Nebel nicht mehr zurückhalten, der Nebel entwich mit einem Zischen und bahnte sich entweder seinen Weg in Form von farbigen, kleinen Luftbläschen durch das Wasser oder verteilte sich in der Höhle selbst und brachte somit die Luft selbst zum glitzern. Wunderschön. Das hier war nicht das Zuhause des Teufels, es war nicht die Hölle, wenn überhaupt, dann war es der Punkt, an dem das Universum selbst seine ganze Schönheit vereinigte. Mit all den kleinen Lichtern und der sonstigen Dunkelheit, fühlte es sich an, als würde sie in einer fremden Galaxie schweben. Der schönsten Galaxie von allen. 

"Ich sehe, du hast meinen Lieblingsplatz gefunden."

Erschrocken drehte sie sich im Wasser um und der Stimme zu. Jedes Wort, genauso ihr erschrockenes Keuchen, hallte an den schwarzen Wänden der Höhle.

"Ich muss dir gestehen, dass ich meinen Lieblingsplatz eigentlich nicht gerne teile.", murmelte Jaxon und trat hinter einer Felswand hervor. Augenblicklich sank Rivens Laune in den Keller. Sie schwamm an den Rand der Thermalquelle, ignorierte Jaxon, welcher ihr seine Hand entgegen streckte, um ihr herauszuhelfen, und stieg von alleine heraus. 

Sie wusste nicht, wo der Ausgang zur Höhle war, es musste einen geben und nicht bloss das Loch im Boden, durch welches sie gefallen war, ansonsten wäre er kaum hier. Nichtsdestotrotz lief sie an ihm vorbei, in die Richtung, aus der er gekommen war, als er sie kurzerhand an ihrem Oberarm zurückhielt. 

CopperyWhere stories live. Discover now