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"Fühlt ihr das auch? Bitte sagt mir, ich bilde es mir bloss ein

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"Fühlt ihr das auch? Bitte sagt mir, ich bilde es mir bloss ein.", murmelte Frank beunruhigt. Seine Stimme zitterte noch stärker als sein Körper, als er sich hektisch umblickte und nach irgendeiner Erklärung suchte.

"Ich fühle es auch.", wisperte Rae und überbrückte den Abstand zu Jaxon, um näher bei ihm zu sein. Wieso verstand er nicht, da er selbst in diesem Moment derjenige zu sein schien, der ihr am wenigsten Trost spenden und ihr auch am wenigsten helfen konnte. Er hatte bisher noch nicht einmal die Kraft gefunden wieder aufzustehen und befand sich in einem Zustand des absoluten Gefühlschaos. Langsam öffnete er eine seiner Fäuste und legte seine offenen Handfläche auf den Felsbrocken unter sich, um das Beben selbst aus nächster Nähe spüren zu können. Und das tat er. Er fühlte, wie die Erde zitterte, als würde eine Horde aus Elefanten wenige Meter von ihnen entfernt über den Boden jagen.

"Ein Erdbeben?", fragte Silas verwirrt und blickte dabei auf Jaxon, als würde er hoffen, dieser könnte ihm eine eindeutige Antwort liefern.

"Keine Ahnung."

"Habt ihr jemals etwas wie das hier erle..."

"Hätten wir das, wären wir jetzt kaum so ratlos.", gab Silas genervt von sich und streckte zeitgleich eine Hand in Jaxons Richtung, damit dieser sie ergreifen und sich daran auf die Beine ziehen konnte. Seine blauen Augen starrten in Silas graue, sie beide suchten nach Antworten und sie wussten, dass sie nur welche finden konnten, wenn sie sich nicht komplett der Angst auslieferten. Unter Angst funktionierte der Verstand nicht.

"Wir werden alle sterben."

Aus dem Augenwinkel sah Jaxon, wie Raelyn unter Franks Worten zusammenzuckte. Zornig drehte er sich Frank zu und funkelte diesen an, sodass man das Gefühl hatte, dass er Franks Leben beenden würde, bevor die Insel es konnte. Wieso konnte dieser Idiot denn nicht genug Einfühlvermögen haben, um das Wort "Tod" nicht vor Raelyn auszusprechen? Sie hatte bereits genug grosse Angst, sie alle hatten das, sie brauchten keine Prophezeiung, welche das Ende voraussagte.

"Ich weiss nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich werde nicht sterben.", knurrte Jaxon wütend. Mit einem bemüht ruhigen Gesichtsausdruck wandte er sich an Raelyn und zog das kleine Mädchen etwas näher. "Wir werden nicht zulassen, dass dir etwas passiert." Und er spürte, wie sich Raelyn tatsächlich etwas beruhigte. Nicht viel, doch zumindest ein wenig.

Einen Blick mit Silas wechselnd und er wusste, dass Silas das selbe dachte wie er. Wenn es dazu kommen sollten, dass sie in Probleme gerieten, lebensgefährliche Probleme, würden sie das Mädchen gemeinsam durchbringen. Egal, was es benötigte.

"Wir sollten gehen.", sprach Jaxon schliesslich, seine Hand hatte Raelyns umfasst, damit er sie in der Dunkelheit nicht verlieren konnte, wissend, dass er sich das niemals verzeihen würde. Doch die Hälfte seiner Worte ging unter in einem ohrenbetäubenden Grollen, welches die ganze Insel durchzog und Raelyn dazu brachte, ihre Ohren mit ihren Händen zu bedecken. Mit weit aufgerissenen Augen beobachteten die Jugendlichen, wie der Boden stärker zu beben begann, so stark, dass Wyatt auf den Boden stürzte und die Fackel wenige Sekunden später in die Tiefe einer Schlucht rollte, um schliesslich mit einem Zischen im Wasser zu erlöschen.

CopperyWhere stories live. Discover now