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"Glaubst du noch immer nicht an die Magie an diesem Ort?"

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"Glaubst du noch immer nicht an die Magie an diesem Ort?"

"Du bist ein verdammtes Arschloch!", keifte sie, ohne auf seine Frage einzugehen, raffte sich auf, strich über ihre Kleidung, um den Dreck davon zu entfernen und versuchte unterdessen nicht in eine Schimpftirade der ganz schlimmen Art zu verfallen. Sie bemerkte nicht, wie er sie mit einem Lächeln beobachtete. Nicht mit einem Grinsen, mit einem Lächeln. Wie konnte er auch anders, wenn sie fluchend ihre kupferfarbenen, schimmernden Locken aus ihrem Gesicht blies, reinste Wut in ihren waldgrünen Augen, sodass sie gefährlich leuchteten? Er wusste, dass sie ihn nicht hasste, obwohl es manchmal den Anschein machte, und obwohl sie sich die grösste Mühe gab, ihn das glauben zu lassen. Sie konnte ihn nur nicht sonderlich gut ausstehen, das war alles. Und für den Moment empfand er das noch als äusserst amüsant, gerade weil er wusste, dass es sich noch ändern würde. Er vermutete und hoffte es zumindest, ganz sicher konnte er sich bei ihr zu seinem Missfallen leider nicht sein.

Manche Menschen wie Rae oder Silas, waren so einfach zu entziffern wie Kinderbücher, dann gab es Byron und Katharina und einige andere der Jugendlichen, die bereits etwas schwieriger waren einzuschätzen und dann gab es noch Riven.

Riven Eliott war schwieriger zu lesen als ein verdammter William Shakespeare Roman, aber nicht unmöglich zu entziffern, wenn man so geübt war wie er. Er benötigte bloss etwas mehr Zeit als bei anderen, was vielleicht auch genau das war, was sie so interessant für ihn machte. Eine Herausforderung. Ihr hübsches Köpfchen war ein kleines Labyrinth, in dem sich hinter jeder Wand und jeder Abzweigung etwas neues verbarg. Und in dem absolut alles ihn daran hindern wollte, in ihre tiefen, privaten Gedanken einzudringen.

"Du weisst, dass du die verdammten Züge eines Psychopathen hast, nicht?", fuhr sie ihn schliesslich an, sodass er ruckartig aus seinen Gedanken geworfen wurde. Gespielt dramatisch fasste er sich an die Stelle seiner Brust, an der sein Herz war und keuchte empört auf.

"Du musst nicht gleich persönlich werden, bloss weil ich dich so gut wie möglich auf Neverland willkommen heissen wollte."

Jaxon war kein Monster. Nicht, wenn man ihn ein wenig kannte. Sicher, er hatte sie gerade von einigen Metern in die Tiefe geschubst, doch das bloss, weil er gewusst hatte, dass er ihren Sturz abfangen konnte und weil er wusste, dass sie stark genug war, diesen Schrecken auszuhalten. Bei einem etwas sanfteren Mädchen wie Rae hätte er nie zu so einem Mittel gegriffen, damit sie endlich an die Magie dieses Ortes glaubte.
Zugegeben, Feingefühl war dennoch nicht eine von Jaxons grössten Stärken.

"Du bist unmöglich!", blaffte sie laut. Was auch immer aus seinem Mund zu dringen schien, war entweder ein schlechter Scherz, Sarkasmus oder ein nervenauftreibendes Lachen, welches sie ihm am liebsten aus dem Gesicht waschen wollte. Sie hasste es.

CopperyWhere stories live. Discover now