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"Ich habe das Gleiche getan

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"Ich habe das Gleiche getan.", flüsterte Riven und beobachtete, wie Jaxon sich um seine eigene Achse drehte und bei jedem Schritt, den seine Füsse unternahmen, mit seinen Händen einen Baum oder eine sonstige Pflanze berührte. Er war noch immer nicht überzeugt, dass es real war. Schliesslich hatte er zugesehen, wie alles wortwörtlich in Feuer und Dunkelheit untergegangen war. "Alles ist genau so wie an dem Tag, an dem ich auf Neverland angekommen bin. Alles leuchtet, alles wächst, alles lebt. Mir ging es genau gleich wie dir, ich konnte es zuerst auch nicht glauben."

"Wie lange bist du bereits wieder hier?", murmelte er, liess schliesslich den Ast eines Baumes an seinen ehemaligen Platz zurück peitschen und wandte sich ihr zu.

"Vielleicht zwei Wochen."

"Zwei Wochen?", entfuhr es ihm überrascht, "Es kann nicht sein.., ich könnte schwören, dass ich dich eben noch... vielleicht vor knapp einem Tag noch ster..."
Er brach ab.

"Sterben.", beendete sie seinen Satz mit einem knappen Lächeln. Er konnte es ruhig aussprechen, es weckte vielleicht Erinnerungen, allerdings, und sie konnte es selbst nicht glauben, hatte sie sich mit ihrem zweiten Tod relativ gut abgefunden. "Glaub mir, ich kann mich noch gut daran erinnern."

Mit einer Sekunde der Zögerung, hob sie leicht ihr Shirt an und entblösste somit ihren Bauch.

"Ausserdem habe ich die hier, die mich jeden Tag daran erinnert.", murmelte sie und strich sich etwas unsicher über die weisse Narbe, welche sich quer über ihren Magen zog und eine Länge von gut sieben Zentimeter aufwies. Sie hasste sie. Hauptsächlich, weil es ihre erste Narbe war und sie mitten auf ihrem Oberkörper vollkommen fehl am Platz zu sein schien. Jaxon war schneller vor sie getreten und hatte seine Hand über ihre gelegt, als dass sie überhaupt ihren Blick heben konnte.

"Es tut mir so Leid.", wisperte er und nahm langsam ihre Hand von der Narbe, bevor er mit seinen Fingern darüber fuhr. Gänsehaut breitete sich augenblicklich auf ihrem Körper aus."Spürst du sie?"

"Nein. Zumindest nicht mehr. Zu Beginn habe ich sie gespürt. Nicht viel mehr als ein Kitzeln, doch es war da gewesen. Es war der Beweis dafür gewesen, dass das, was passiert ist, nicht bloss ein absolut verrückter Albtraum gewesen war. Weisst du.., du hast auch eine."

Und so legte sie ihre Finger auf seine nackte Haut unter seinem dunkelblauen Shirt und fuhr mit ihren Fingern über seinen Oberkörper, bis sie die Stelle unter den Fingerkuppen spürte. Ein wenig weiter oben und die Narbe wäre direkt oberhalb seines Herzens gewesen. Angespannt atmete er ein, was sie sofort bemerkte.

"Als ich dich gefunden habe, hast du geschlafen. Im ersten Augenblick habe ich mich gefragt, was mit dir geschehen ist, nachdem ich gestorben bin, dann habe ich die Narbe gesehen. Du hast... etwas ähnliches durchlebt wie ich und trotzdem hast du es irgendwie geschafft, alles wieder in Ordnung zu bringen."

"Ich habe gar nichts getan. Nichts in Ordnung gebracht. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, weder vor noch nach meinem Tod. In einem Moment erkenne ich in dem verdammten Monster meine Schwester, im nächsten schliesse ich meine Augen im Wissen, dass ich ein zweites Mal sterben würde. Ich habe also gar nichts getan, wieso auch immer alles wieder normal ist und es uns allen wieder gut geht, ich hatte nichts damit zu tun."

CopperyWhere stories live. Discover now