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Sie hatte gespürt, wie sie zur Seite gestossen wurde

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Sie hatte gespürt, wie sie zur Seite gestossen wurde. Um einiges sanfter, als sie es erwartet hatte, nichtsdestotrotz rollte sie auf Grund des Stosses mehrere Meter über den Boden, Steine bohrten sich in ihren Körper, um darauf Abdrücke und blaue Flecken zu hinterlassen. Abgebremst wurde ihr Körper erst, als sie mit dem Kopf an einem Baumstamm aufschlug. Schmerzerfüllt keuchte sie auf. Ihr Schädel hatte an diesem Abend einiges zu viel aushalten müssen. Ein weiterer Schlag oder Stoss auf die selbe Stelle an ihrem Hinterkopf und sie war sich sicher, dass sie die nächste war, welche ihre Erinnerungen verlor. Frisches Blut sickerte ihr über den Nacken und ihren Rücken hinunter und dank einer kleinen Wunde an ihrer Stirn, welche sie sich wahrscheinlich zugezogen hatte, als sie über den Boden geschlittert war, auch über die Seite ihres Gesichtes. Doch als sie endlich ihre Sicht wieder so weit zurückgewann, dass sie nicht bloss verschwommene Gestalten vor sich erblicken konnte, war sie sich nicht mehr sicher, ob die Verletzungen nicht vielleicht bereits ausgereicht hatten, um sie in die Welt der Träume zu schicken oder sie vielleicht sogar bereits getötet hatten. Weil sie das, was sie vor sich sah, nicht für die Realität halten konnte und auch nicht wollte.

Jaxon stand einige Meter von ihr entfernt, so, dass sie sein Gesicht bloss von der Seite sehen konnte. Verkrampft hatte er mit seinen Händen die Handgelenke des Obsidian-Mädchens umschlungen und hielt dieses somit davon ab, ihn und wahrscheinlich auch Riven mit einer einzigen Bewegung die Kehle aufzuschlitzen.

Die silbergrauen Augen des Obsidian-Mädchens durchleuchteten die Dunkelheit und obwohl grau eine neutrale Farbe war, schienen ihre Augen förmlich zu glühen. Sie starrten auf Jaxon, als würde sie versuchen, ihn mit ihrem Blick zu töten, bevor ihre Hände dazu kamen. Schwarzer Nebel wirbelte langsam um sie herum, um ihren Körper und ihren Kopf, sodass es den Anschein machte, als hätte sie eine lange, schwarze Haarpracht. Dort, wo sich normalerweise ihre Hände befinden müssten, ragte stattdessen schwarzes Obsidian Gestein aus ihren Armen, so scharf und spitz an den Enden, dass sie die selbe Funktion wie Messer haben konnten. Und dieses messerähnliche Gestein war bloss zehn Zentimeter von Jaxons Gesicht entfernt und wurde bloss durch seine eigenen Hände davon abgehalten, seinen Körper zu treffen und ihn zu töten.

Ein ängstliches Keuchen entkam ihren Lippen, leise, doch genügend laut, dass Jaxon sie gehört zu haben schien.

"Lauf!", rief er ihr zu, ohne sich auch nur für einen Moment umzudrehen. "Lauf!"

Die Anstrengung, welche sein Körper über sich ergehen lassen musste, spiegelte sich deutlich in seiner Stimme wieder.

Riven stand auf wackeligen Beinen auf, stolperte allerdings bei ihrem ersten Versuch, einen Schritt zu machen, zurück auf den Boden. Sie erinnerte sich daran, wie Jaxon das gleiche Gefühl in ihren Beinen hoch rief. Beinahe jedes Mal, wenn er sie küsste. Und sie erinnerte sich noch daran, wie sie unglaublich überrascht darüber gewesen war, als er sie das erste Mal geküsst hatte. Natürlich hatte sie davon gelesen, dass Küsse die Macht besassen, Beine in Pudding zu verwandeln, jedes der Bücher in ihrem Regal hatte diese Behauptung vertreten, doch geglaubt hatte sie es nie, bis sie plötzlich darüber froh gewesen war, eine Wand hinter ihrem Rücken oder Jaxons Hände auf ihrem Körper zu spüren, wenn sich ihre Lippen berührten.

CopperyWhere stories live. Discover now