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"Ihr wird nichts passieren, Jax

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"Ihr wird nichts passieren, Jax."

"Ich weiss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass, sollte es zu einer Apokalypse kommen, sie länger überleben würde als ich selbst, das bedeutet allerdings nicht, dass ich deswegen beruhigt bin.", murmelte Jaxon und beobachtete für einen Moment, wie Raelyn einige Meter vor ihm und Silas über die Felsen sprang und etwas unsicher einen Blick in eine kleine Schlucht daneben warf, hoffend, vielleicht auch fürchtend, dass Grayson dort unten verletzt liegen würde. Wenige Sekunden später sprang sie weiter.
Er lächelte.
Obwohl Raelyn bereits fünfzehn Jahre alt war, besass sie noch immer das Aussehen einer Zehnjährigen. Was nicht zwangsläufig etwas schlechtes war. Innerhalb von wenigen Monaten nach ihrer Ankunft hatte sie jeden dazu gebracht, sie als ihre kleine Schwester anzusehen. Ihre braunen, grossen Augen und ihr kindliches Lächeln waren der Grund, wieso niemand ihr auch nur für einen Tag wütend sein konnte. Wieso Riven Rae bei ihm wissen wollte, verstand er, und er war selbst froh darüber. Manchmal vergass er das kleine Energiebündel, sie war so klein, dass man sie leicht in der Masse übersehen konnte, doch letztendlich war sie niemanden, den man übersehen sollte. Würde er es sich verzeihen, wenn Raelyn etwas passieren würde? Wahrscheinlich nicht.

Wieso Riven allerdings Wyatt und Frank mit ihm geschickt haben, verstand er nicht. Er hatte es allerdings auch nicht in Frage gestellt.

Frank, ein relativ stiller Junge, ungefähr in Jaxons Alter, mit dem er über die Jahre hinweg kaum ein Wort gewechselt hatte, lief mit Wyatt einige Meter weit vor Silas und ihm und suchten mit enthaltener Begeisterung nach Grayson. Jaxon konnte ihnen keine Vorwürfe machen, seine eigenen Begeisterung hielt sich ebenfalls in Grenzen.

Er wandte sich zurück an Silas.

"Damals, als Thomas verschwunden ist, war es bereits alles andere als leicht gewesen, den Vorfall zu verarbeiten und scheisse, ich konnte ihn nicht einmal wirklich ausstehen, genau das selbe gilt für Grayson."

"Du lässt alles viel zu nahe an dich heran.", murmelte Silas ernst, "Als Thomas verschwunden ist, habe ich keinen Gedanken daran verschwendet und keine Träne vergossen. Wieso? Weil er mir bereits relativ egal war, als er noch existiert hat. Und das ist der Weg, wie man überlebt. Jeder sollte dir egal sein, ausser du selbst. " Silas stöhnte auf. "Aber der Unterschied zwischen uns ist, dass du aus irgendeiner dämlichen Illusion heraus glaubst, du wärst für jeden Jugendlichen auf dieser Insel verantwortlich. Was du nicht bist! Du glaubst, du müsstest jeden beschützen, dass das deine Aufgabe hier ist, aber glaub mir, das ist es nicht. Bloss, weil du der Erste warst, der hier aufgetaucht ist, bedeutet das nicht, dass du jedermanns grosser Bruder bist, also verhalte dich gefälligst nicht so. Weil ich wirklich kein Interesse daran habe zuzusehen, wie dich die Tode von Arschlöchern wie Grayson und Thomas innerlich zerstören."

Jaxon wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Abstreiten konnte er es kaum, zum Einen, weil es die Wahrheit war, zum Anderen, weil er keine Worte fand. Die Frustration und die Verärgerung, welche so klar und deutlich Silas Stimme durchzog, überraschte ihn zu sehr, als dass er irgendetwas für einige Minuten herausbrachte.

CopperyWhere stories live. Discover now