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"Wir haben es geschafft, den Rest des Hanges ohne weiteren Unfall hinunterzusteigen und sind schliesslich in den Wald gelangt

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"Wir haben es geschafft, den Rest des Hanges ohne weiteren Unfall hinunterzusteigen und sind schliesslich in den Wald gelangt. Der Strand, es war klar, dass wir dorthin mussten, aber wir wussten auch, dass der Weg lang sein würde, einige Stunden benötigen würde und dann waren da diese Schreie. Schreie von Jugendlichen. So viele davon. Irgendetwas war in diesem Wald, etwas tödliches, vielleicht tödlicher als das Erdbeben, vielleicht tödlicher als die Vulkane.", wisperte sie leise und strich sich eine einzelne Träne von ihrer Wange.

"Was genau ist es?"

Jaxon fragte sich, ob es etwas natürliches war, ein Tier vielleicht oder doch etwas, wie das, was sie im Meer gesehen hatten. Etwas, dass nirgendwo sonst als auf Neverland existieren konnte. Ein Wesen, von dem man nicht wusste, was es war, was es wollte und wie man ihm entkommen konnte.

"Die Schatten, Jaxon. Zumindest glaube ich, dass sie es waren, sie stimmen zumindest mit deiner Beschreibung überein. Sie waren so still, so dunkel. Ein schwarzer Nebel, der durch die Bäume und Büsche schleicht und langsam und leise Jugendliche auf seinem Weg vernichtet."

Silas und Jaxon warfen sich gegenseitig Blicke zu. Ein schwarzer Nebel kam ihnen bekannt vor. Es überraschte keinen der Beiden, dass die Schatten ebenfalls aufgetaucht waren, bloss hatten sie geglaubt, dass sie als erstes am Strand angreifen würden, wie sie es vor sechzig bis siebzig Jahren getan hatten.

"Es war schrecklich durch die Dunkelheit zu stolpern und zu wissen, dass sich hinter jedem Baum etwas verbergen konnte, was die Macht besass uns zu töten."


"Leben die Anderen wohl noch?", wisperte Yena leise in der Dunkelheit. Ihre Stimme zitterte leicht, an Kälte konnte es kaum liegen, denn die Luft war warm, wenn nicht sogar heiss. Heiss und stickig.

"Natürlich. Alle sind noch am leben und hüpfen um das Lagerfeuer, wie wir es immer tun, was glaubst du denn?", sprach Riven kalt und suchte dabei den richtigen Weg durchs Dickicht. Sie hatten versucht leise zu sein, damit das, was sich im Wald mit ihnen befand, nicht auf ihre Spur kam, doch irgendwann hatten sie es aufgegeben. Das Donnern des Vulkans einige Kilometer von ihnen entfernt würde so oder so ihre Stimmen und ihre Schritte überdecken."Sie sind alle tot oder werden es bald sein, finde dich mit dem Gedanken ab und es wird weniger schmerzhaft sein, wenn du es später herausfindest. Aber hey, wo liegt das Problem, wir alle wissen schliesslich bereits, wie es ist zu sterben. Das erste Mal habe ich keine Schmerzen verspürt, hoffentlich das zweite Mal ebenso wenig."

Fassungslos starrte Robbie auf sie.

"Danke, Riven, das ist genau das, was wir jetzt brauchen. Deine pessimistische Zukunftsvision.", murmelte er und es war das Freundlichste, was er hätte sagen können, wenn er noch ehrlich bleiben wollte. In seinem Kopf hatte er das rothaarige Mädchen, so sehr er sie auch mochte, bereits verflucht und das, obwohl er sie verstehen konnte. Riven hatte Katharina verloren, sie alle hatten das. Sie hatten zugesehen, wie nicht allzu weit von ihnen entfernt zwei Hügel Lava ausgespuckt und dabei mindestens vier Jugendliche getötet haben, wenn nicht sogar mehr. Und nun hörten sie jede fünf Minuten einen Schrei aus einer Richtung des Waldes, manche der Schreie erkannten sie als die Schreie eines spezifischen Jugendlichen, bei anderen wussten sie nicht, wer das Opfer gewesen war. Manche der Schreie waren fern gewesen, manche so nahe, dass er ihnen durch Mark und Bein fuhr. Drei, mit ihnen vier Gruppen Jugendliche befanden sich im Wald. Die Anzahl der Schreie zu zählen, um zu wissen, wie viele davon noch übrig waren, hatten sie sich nicht getraut. Auf diese Frage wollten sie keine genaue Antwort, denn egal, wie diese lautete, sie würde immer bloss Trauer auslösen.

CopperyWhere stories live. Discover now