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Es leuchteten kaum so viele Traumperlen an den Wänden, im Boden und in der Quelle, wie es einst vor einigen Wochen getan hatten, doch das, was für Riven zählte, war, dass noch nicht alle erloschen waren

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Es leuchteten kaum so viele Traumperlen an den Wänden, im Boden und in der Quelle, wie es einst vor einigen Wochen getan hatten, doch das, was für Riven zählte, war, dass noch nicht alle erloschen waren. So lange noch ein einziges Licht auf Neverland glühte, würde sie daran glauben, dass Jaxon und sie es schaffen konnten. Sie musste daran glauben. 

Von den erloschenen Traumperlen einmal abgesehen, sah die Höhle noch genau so aus, wie sie es vor Wochen getan hatte. Wie der Ort, an dem Jaxon und sie Nächte verbracht hatten, um miteinander zu sprechen und allgemein Zeit zu verbringen, wie der Ort, an dem Jaxon seine Ruhe gesucht hatte. Das Erdbeben und der Ausbruch der Zwillinge hatte keinerlei Auswirkungen darauf gehabt, was erstaunlich war, da der Obsidian Rock bloss wenige Kilometer von ihnen entfernt in die Höhe ragte und gerade Höhlen mit Leichtigkeit bei einem Erdbeben einfallen konnten. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie die Höhle das erste Mal gesehen hatte und wie Jaxon sie angewiesen hatte, niemandem davon zu erzählen. Ihr Versprechen hatte sie nicht halten können. Yena, Katharina und Robbie hatte sie davon erzählt, als sie sich auf den Weg dorthin gemacht hatten, wenn auch die Drei nie die Möglichkeit gehabt hatten, die Schönheit davon zu sehen. 

Langsam und in Gedanken lief sie durch die Höhle und liess ab und zu einmal ihre Hand über eine der glatten Steinwände fahren, als würde sie sicherstellen wollen, dass es auch tatsächlich noch ihre Höhle war. Die Wärme unter ihren Fingerspitzen, das Spiegeln des Lichtes in der spiegelartige Oberfläche des Obsidian Gesteins. Absolut alles war so, wie sie es kannte. Ein leises Seufzen entkam ihr, als sie daran dachte, dass Jaxon und sie fast das Einzige waren, was sich verändert hatte. Er war nicht mehr der selbstsichere Junge, den er gewesen war, als sie das letzte Mal die Höhle besucht hatten und sie nicht mehr das frischverliebte, sorglose Mädchen. 

Sie hörte es, als sie sich zu Jaxon drehen wollte. Ein lautes Poltern, welches den Boden unter ihren Füssen zum Wackeln und ihr Herz beinahe zum Stillstehen brachte. Ein kleiner Schrei entfuhr ihrer Kehle, als ein einziger Gedanke in ihrem Kopf erschien. 

Ein Erdbeben. 

"Jaxon!", rief sie mit Panik in ihrer Stimme, bevor sie sich hektisch an einer Wand abstützte, um nicht zu stolpern. Ihre Augen fest zugekniffen, wartete sie darauf, dass es würde, doch ehe das letzte Zittern des Bodens verschwand, spürte sie bereits eine warme Hand auf ihrer Schulter, welche zweifelslos Jaxon gehörte. 

"Es tut mir Leid, ich hätte dich vorwarnen sollen.", flüsterte er leise und brachte sie zuerst dazu, ihre Augen zu öffnen, bevor er langsam ihre Hände von der Wand löste. "Ich habe mir bloss gedacht, dass wir darauf vorbereitet sein sollten, dass die Höhle alleine uns nicht retten kann."

Zuerst verstand sie nicht, erst, als er in die Richtung des Durchganges nickte, durch den sie gekommen waren, von welchem nun nicht mehr übrig war als Schutt, realisierte sie, was er getan hatte. Er hatte den Höhleneingang einstürzen lassen. So, dass man nicht mehr hineinkommen konnte. 

CopperyWhere stories live. Discover now