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"Was genau ist mit ihnen beiden?", fragte Riven schliesslich, als sie es geschafft hatte, zwei Becher und einen überfüllten Teller in den Händen zu Katharina zu balancieren

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"Was genau ist mit ihnen beiden?", fragte Riven schliesslich, als sie es geschafft hatte, zwei Becher und einen überfüllten Teller in den Händen zu Katharina zu balancieren. Ihr Kopf wage in die Richtung von Jaxon und seinem Freund nickend.

"Wer? Jaxon und Silas?"

"Wieso scheint ihr alle auf ihn zu hören? Wieso genau er? Wenn ich ihn vor mir sehe, erkenne ich kaum das Material eines Anführers, wieso habt ihr ihn also dazu ausgewählt?"

Erstaunt hob Katharina ihre Augenbrauen und blickte prüfend auf Riven.

"Du kannst ihn also tatsächlich nicht ausstehen...", flüsterte sie realisierend. Dass das neue Mädchen mit Jaxon auf Kriegsfuss war, hatte als Gerücht schnell die Runde gemacht, doch genauso war das Gerücht, dass die beiden bereits ein Bett geteilt hatten, verbreitet worden und Katharina hatte beiden keinen Glauben geschenkt. Gerüchte waren ihrer Meinung nach nicht mehr als zufällig ausgewählte Worte in einer Reihenfolge geordnet, mit deren sie am meisten Unterhaltung bieten konnten.

"Er ist unmöglich!"

"Du solltest wirklich leiser sein, wenn du über ihn herziehen willst, Riven, viele der Jugendlichen hier verhalten sich ihm gegenüber äusserst beschützend. Allen voran Silas."

Riven lachte genervt auf, worauf Katharinas Blick ernster wurde und sie nach ihrer Hand griff.

"Ich mache keine Witze, sollte er mitbekommen, wie du Jaxon beleidigst, hast du dir einen lebenslangen Feind geschaffen und da das hier kein einfacher Ferienort, an dem du kommen und gehen kannst, wie du willst, sondern die Endstation ist , wird diese Feindschaft auch auf ewig bestehen. Da ich dich ziemlich gut ausstehen kann, nehme ich es dir nicht übel, aber du solltest es dir überlegen, ob du in Zukunft tatsächlich auf dieser Insel leben willst mit einer so negativen Einstellung gegenüber Jaxon. So nimmst du nämlich ziemlich schnell die Rolle eines Einzelgängers und Aussenseiters an."

Riven stöhnte auf. Er hatte sie von einem Baumhaus gestossen, sich nur über sie lustig gemacht und nun war sie die Böse?

"Ich kann dir versichern, dass niemand ausser Jaxon fähig ist, uns zu führen. Er ist der älteste von uns, der Erste, der hier gelandet ist.", murmelte sie und rutschte etwas näher an Riven heran. Leise flüsternd und mit etwas grösseren Augen blickte sie auf sie, als würde sie ihr alle Geheimnisse dieser Insel erzählen und müsste sichergehen, dass niemand anderes sie belauschte. In ihren goldgelben Augen flackerte das Licht des Feuers auf eine geisterhafte Art und Weise.

"Nach meinen Erfahrungen dauert es immer ungefähr zwei bis drei Jahre, bis ein Neuer oder eine Neue auf dieser Insel ankommt, weisst du, was das bedeutet? Das bedeutet, dass Jaxon einige Jahre hier vollkommen alleine verbracht haben muss. Kannst du dir vorstellen, wie das sein muss? Hier anzukommen ohne zu wissen, was dieser Ort genau ist? Mit einer konstanten Angst? Wie einsam er sich gefühlt haben muss...", flüsterte Katharina mit ihrem Blick auf dem dunkelhaarigen Jungen, der einige Meter weiter im Sand sass und mit seinem Freund Witze riss. Rivens Augen taten es ihren nach.
Wie einsam er sich gefühlt haben musste.

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