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"Kupferfarben

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"Kupferfarben. Ich weiss nicht, wieso er nicht einfach "rot" als passendes Adjektiv verwendet, um deine Haare zu beschreiben, aber er tut es nicht."

"Gibt es einen Grund dafür, dass du..."

"Er sagt immer, deine Persönlichkeit wäre das lebendigste Feuer von allen. Eine Tatsache, die ich jetzt ebenfalls erkenne, nichts anderes als ein Feuer verbrennt alles, was sich ihm nähert."

Riven fand keine Worte. Sie wusste nicht, was das sollte, wieso Silas in ihrem Zimmer stand, wo er doch gerade noch mit den Anderen am Strand gewesen war. Alles, was sie nach dem Gespräch mit Jaxon gewollt hatte, war Ruhe gewesen und nun stand er mitten in ihrem Baumhaus und hielt es für nötig, sie erneut an Jaxon zu erinnern? Wozu war er hergekommen? Um ihr Schuldgefühle einzureden?

"Ich bin müde, wenn du jetzt also verschwinden könntest.", gab sie von sich und sah zu, wie er sich zu Boden bückte und etwas vom Boden aufhob, was sie auf den erste Blick nicht erkannte, sich auf den Zweiten allerdings als kleine Scherbe herausstellte. Eine Scherbe, von der Laterne, welche sie die Nacht zuvor noch umgeworfen hatte. 

"Es ist nicht so, als könnte ich dich nicht leiden, Riven, im Gegenteil sogar, ich kann dich die meiste Zeit ausstehen..."

"Du kennst mich noch nicht einmal.", gab sie genervt von sich. Schlaf, es war das Einzige, was sie wollte und er verwehrte es ihr, weil er was? Mit ihr über seine freundschaftlichen Gefühle ihr gegenüber reden wollte? Oder ihr ein schlechtes Gewissen wegen Jaxon einreden wollte? Oder weil der Alkohol von zuvor ihn dazu gebracht hatte, auf sie einzureden? Was auch immer seine Beweggründe waren, sie interessierten sie nicht. 

"Schwachsinn, von all den Jugendlichen, von Jaxon einmal abgesehen, kenne ich dich wahrscheinlich sogar am Besten, Riven. Er spricht die ganze Zeit von dir und zwar auf eine Art und Weise, dass es mich noch nicht einmal zur Weissglut treibt. Und weisst du auch wieso? Weil ihm offensichtlich viel an dir liegt, dass erkennt man an den Worten, mit denen er dich beschreibt oder wie er über dich spricht, als wärst du etwas magisches...", er stoppte, wahrscheinlich, um eine dramatische Künstlerpause einzufügen, seine Finger mit der Scherbe vom Boden spielend. "Du tust dir keinen Gefallen, indem du ihn von dir stösst aus unbedeutenden Gründen."

"Unbedeutende Gründe? Weisst du überhaupt, von was genau du redest oder hast du dir heute Abend gedacht, ich hätte einfach eine Moralpredigt verdient?", gab sie kalt von sich. Ihre Augenbrauen fragend zusammengezogen machte sie einen Schritt auf ihn zu. Ihre blosse Haltung schien ihm gegenüber feindlich ausgerichtet zu sein.

"Ich kenne die Gründe, aber selbst wenn ich es nicht tun würde, würden sie mich nicht interessieren. Weil ich dir jetzt etwas sage: Egal, was er dir angetan hat oder jemand anderem angetan hat, es zählt nicht. Er hat es nicht verdient... Jaxon ist der loyalste Mensch, den ich kenne, hat er dich einmal zu mögen gelernt, wird er beinahe alles für dich tun und dir alles verzeihen, was du ihm antust, das bedeutet allerdings nicht, dass er nicht darunter leidet. Wir beide wissen, dass er dir etwas bedeutet, ansonsten wärst du auch nicht nur annähernd so wütend auf ihn und ansonsten würdest du in diesem Moment auch nicht weinen..."

CopperyWhere stories live. Discover now