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Als ich die Waffe anblickte wurde mir alles klar. Er war es. Er hat auf meinen Bruder geschossen. Und jetzt steht er kurz davor auch auf mich zu schießen. "Leg sofort das Handy weg", befahl er streng. Ich tat es. Mit einem ängstlichen Blick sah ich ihn an. Für wenige Sekunden starrten wir uns gegenseitig in unsere Augen. Ich spürte, dass er mich nicht erschießen wird. Er braucht mich nämlich, da er sonst stirbt. Vorsichtig warf ich einen Blick in den Park hinter uns. Ich konnte Passanten erkennen, die mit dem Blick zu mir telefonierten. Ich hoffe so sehr die rufen die Polizei. Weitere Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, vergingen. Mein Herz raste, immerhin hatte ich Todesangst. Ich merkte wie er sich langsam aufrichtete. Er schien zu überlegen. Ich stand wirklich den Tränen nahe. Die Waffe war geladen und auch wenn er mich nicht erschießen würde, hielt ich es  nicht aus, dass mich jemand mit einer Waffe bedrohte. Aus der Ferne vernahm ich Motorengeräusche. "Du tust was ich sage, verstanden?", meinte er giftig. Verängstigt nickte ich. Er packte mich unsanft an der Schulter und zog
mich zu sich. Die Waffe war nun direkt an meiner Schläfe. Der Grund dafür war nun auch in meinem Sichtfeld. Mehre Wagen der Polizei parkten in weniger Entfernung. Unter den Beamten, die aussteigen, war auch Moritz, ein Kollege von Robin und Stephan. "Verpisst euch. Sonst erschieß ich sie!", brüllte er fast in mein Ohr. Mehrere Polizisten zogen daraufhin ihre Waffen:"Sofort die Waffe weg!", rief einer. Ich spürte, wie seine Hand zu zittern begann. Doch plötzlich ließ der Druck der Pistole nach und ich hörte, wie der Mann zurück sank. Ohne nachzudenken, nahm ich die Waffe aus seiner Hand und schlitterte sie von uns weg. Dann kamen auch schon die Polizisten angerannt und sicherten koordiniert mich und die Waffe. Es ging alles so schnell, dass ich wenig später neben Moritz im Streifenwagen saß. Ein Krankenwagen und notarzt wurde für den Typ angefordert. Ich wollte etwas sagen, aber aus meinem Mund kam absolut keinen Ton. Tränen hatten sich schon längst auf meinem Gesicht ausgebreitet. Immer wieder sah ich ihn  vor mir. Immer diese Waffe, die auf mich gerichtet war. "Alles wird gut, Kira. Du bist in Sicherheit.", sprach der Beamte ruhig. Es ist vorbei, beruhigte ich mich selbst. "Kira?!", schreckte mich eine Bekannte Stimme aus den Gedanken. Vor dem Polizeiwagen stand auf einmal Dustin in seiner Dienstkleidung. Also irgendwie ist das so ein Fluch, dass alle die ich kenne immer dabei sind, wenn mir etwas passiert. "Ist alles okay bei dir?", fragte er mich besorgt und setzte sich zu uns. Nickend schaute ich nach draußen. Der Notarzt verarztete den Mann, der immer noch bewusstlos auf dem Boden lag. "Hast du irgendwo Verletzungen oder Schmerzen?", versuchte der Sanitäter an Angaben zu kommen. Ich überlegte. Eigentlich ja nicht. Ich bin einfach komplett durcheinander gerade. Ich will jetzt einfach nur heim und schlafen. "Mir geht's gut", murmelte ich etwas abwesend. Obwohl ich genauestens wusste, dass dies nicht so ist. Ich merkte aus dem Augenwinkel, dass Moritz und Dustin Blicke austauschten und Moritz leicht den Kopf schüttelte. Augenverdrehend legte ich meinen Kopf in meine Hände. "Kira ich würde dich gerne trotzdem ins Krankenhaus mitnehmen. Du kannst dann bei mir im NEF mitfahren, okay?", sprach er. Auch wenn es als Frage formuliert war, würde er sicher kein nein akzeptieren. Wenn sein muss. Ich stand auf und er half mir aus dem Fahrzeug heraus. Ein bisschen wackelig war ich ja schon noch auf den Beinen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, was eigentlich ganz gut klappte. Nur wurde mir immer mehr schwindelig und kurz vor dem nef klappte ich dann doch zusammen. Dann wurde ich mal wieder in die allzubekannte Schwärze gezogen.

"Kira, hörst du mich?", hörte ich verschwommen. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag vor dem Notarztwagen auf dem Boden und mehrere Personen knieten neben mir. "Schön, dass du wieder bei uns bist. Ich bin Julia Mertens die Notärztin, hast du Schmerzen?", Fragte sie mich mit einem besorgten Blick. Wenn ich so nachdenke brummt mein schädel ja schon ein bisschen. Jetzt komm ich da sowieso nicht mehr raus, also bringt es jetzt auch nichts die Schmerzen zu verschweigen. "Mein Kopf tut weh", sagte ich leise und atmete erschöpft aus. Die Ärztin nickte nur und tastete meinen Kopf ab. Von weitem konnte ich Motoren hören und wenige Momente später, kamen weitere Sanitäter zu uns. Sie wurden kurz von Julia eingewiesen, wobei ich nicht wirklich zuhörte und die ganze Sache einfach über mich ergehen ließ. Notgedrungen musste ich natürlich die Fragen über meinen Zustand ergehen. Mir wäre es lieber, alleine zu sein. Ich muss solche Situationen mit mir selbst abklären. Das hab ich schon immer gemacht. Gleichmäßig ruckelte der Krankenwagen auf dem Weg in die Klinik. Ich musste mich echt bemühen nicht einzuschlafen. Ich bin so müde. Kurze Zeit lag ich auf der Liege des Schockraums und wurde erneut von einem Arzt untersucht. "So du bist soweit stabil und an deinem Kopf wird lediglich eine kleine Beule entstehen. Jedoch solltest du dich die nächsten Tage noch schonen, da dein Kreislauf noch etwas schwach ist.", Gab der Doktor die Diagnose. Naja wenigstens muss ich nicht hierbleiben. Genau zum Ende seiner Aussage, wurde die Tür geöffnet und eine Schwester, gefolgt von Stephan kam rein. Schief lächelte ich ihn an. Er musterte mich mit einem kritischen Blick und unterhielt sich kurz mit dem Arzt. Nach verschiedenen unterschriebenen Unterlagen könnten wir dann endlich das gehasste Krankenhaus verlassen. Ich versuchte zwar Stephan zu überreden noch bei Robin vorbeizuschauen, aber er war der Meinung, dass ich zu schwach dafür war. Nach einer langen Diskussion zwischen uns beiden gab ich auf. Irgendwie merkt man schon, dass er ein Polizist ist. Er lässt sich einfach nicht überreden. Erschöpft lies ich mich auf den Beifahrersitz fallen und schloss die Augen. Ich freu mich schon auf mein Bett. "Alles okay kleine?", Unterbrach Stephan meine verträumten Gedanken. Müde schielte ich zu ihm und nickte. "So, ich glaub du ruhst dich jetzt erstmal aus oder?", Fragte der Beamte , als wir angekommen sind. Das hatte ich eigentlich ohnehin schon vor.

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Vorschläge was noch passieren könnte?
Sry für meinen Schreibstil gerade iwie ist der komiiisch.
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now