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Der nächste Tag zog sich unendlich. Mit den Krücken kamnich einigermaßen klar, trotzdem konnte ich es nicht erwarten, dass ich die Dinger wieder los hab. In der Schule war ich mal wieder sehr unkonzentriert. Meine Gedanken hingen ständig bei Melina. Seit unserem Telefonat hatte man nichts mehr von ihr gehört und man konnte sie weder Orten, noch weiteren Kontakt aufbauen. Ich machte mir so Sorgen um sie. Nach der letzten Unterrichtsstunde, die sich gleich wie die anderen fünf ewig lang gezogen hatte, war ich dann endlich erlöst. Für heute zumindest. Ich weiß nicht wie das weiter gehen soll wenn sie nicht bald gefunden wird. Denn all den Schulstoff von heute ging bei mir nur zum einen Ohr rein und beim anderen wieder raus. Und ich schätze Mal ganz stark, dass das die nächsten Tage auch so sein wird, falls Meli nicht auftaucht. Total in Gedanken vertieft saß ich auf der Bank vor den Parkplätzen und merkte fast garnicht, dass Robin vorfuhr. Alex hatte darauf bestanden, dass man mich zur Zeit abholen sollte und ich glaube ganz stark nicht nur wegen meinem Fuß. Besonders toll an der Sache war, dass Robin im Dienst war und mit dem Streifenwagen vorgefahren ist. Seufzend umarmte ich meinen Bruder kurz und probierte die komischen Blicke der Schüler und Lehrer zu ignorieren. Im Auto starrte ich nur stumm nach draußen und dachte nach. Über was, wird ja wohl klar sein.
"Das wird jetzt aber nicht ständig so gemacht oder?", wollte ich mich nochmal vergewissern, als ich Zuhause Ausstieg. Robin musste daraufhin nur lachen.
"Keine Angst. War nur weil keiner sonst Zuhause ist. Wegen essen musst du schauen, ich denke du bekommst es hin dir was zu machen oder?", fragte er während er mir die Tür auf Schloss und sah mich eindringlich an. Vorbildlich nickte ich und verschwand dann im Haus.
Immerhin hatte ich dann jetzt meine Ruhe. Unmotiviert schlenderte ich in die Küche und sah, was man zu essen machen könnte. Ein paar Dinge würden mir schon einfallen und auch am Kochen liegt's nicht, aber ich hab halt irgendwie keine Lust, da ich viel lieber mich einfach meinen Gedanken widmen würde. Eigentlich hätte ich Robin und Moritz vorhin fragen können, ob es was neues gibt von Melina aber da hab ich auch nicht dran gedacht. Ich Dummkopf.
"Dann kochen wir Mal was schönes", murmelte ich mir selber zu und begann damit die Zutaten, die ich vorhin schon gesehen hatte zusammen zu suchen. Bevor ich anfing machte ich mir noch Musik an, damit es nicht ganz so leise ist.
Ich hatte mega Lust auf Pfannenkuchen, also bereitete ich diese vor und konnte mich dadurch sogar etwas ablenken. Ist mir Recht, diese ganze Angst macht mich krank. Ungefähr anderthalb Stunden später war ich dann auch fertig. Ich weiß es wäre auch ohne soviel Aufwand gegangen, aber das war eigentlich mein Plan, da mir die Abwechslung gut tat. Während das Essen vorerst noch ein bisschen abkühlte holte ich mir meine Schulsachen und richtete schonmal meine Hausaufgaben her, die ich dann während dem Essen machte. Zwar waren die wenigen Aufgaben Mal wieder kompliziert wie nochmal was, doch schlimm fand ich das nicht, da ich immernoch über jede Ablenkung dankbar bin. Nachdem ich fertig war räumte ich meinen Teller in die Spüle und bereinigte die Küche, so dass es wieder ordentlich aussah. Letztendlich fand ich mich dann gelangweilt vor dem Fernseher wieder. Obwohl ich mich nicht wirklich darauf konzentrierte sondern eher vor mich hin döste. Im halbschlaf war ich natürlich erneut nur bei Melina. Ich vermisse sie so sehr. Irgendwann war ich so in Gedanken versunken, dass ich einschlief.

Das öffnen der Haustür ließ mich dann wieder hochschrecken. Verschlafen blickte ich in die Richtung und sah einen Augenblick später Jacky und Franco redend ins Wohnzimmer kommen. Auf die Begrüßung der beiden erwiderte ich mit einem knappen Hallo und widmete mich dann meinem Handy. Eigentlich nur in der Hoffnung, dass eine Nachricht von Melina aufgetaucht ist. Fehlanzeige. Traurig legte ich das Gerät wieder weg und richtete mich auf. "Alles okay?", erkundigte sich Jacky und setzte sich neben mich. Ich hin deprimiert die Schultern nur um sie kurz danach wieder zu senken. Natürlich ist nicht alles okay. Meine Freundin ist verschwunden und ich weiß nichtmal ob es ihr gut geht, da kann es mir nicht gut gehen.
"Hast du Pfannkuchen gemacht?", Wollte plötzlich Franco wissen, der aus dem Küche kam. Unsicher nickte ich. War das etwa falsch? Vielleicht hätte ich das ja garnicht machen sollen. Nervös darüber, dass er nichts mehr sagte, spielte ich mit meinen Fingern. "War das falsch?", fragte ich ihn leise und immernoch sehr unsicher.
"Nein nein, ich wollts nur wissen.
Das hatten wir schon lange nicht mehr.", antwortete er und grinste mich an. Erleichtert atmete ich auf. Wiedermal machte ich mir viel zu viele Gedanken.
Nach und nach trafen dann auch die anderen ein und letztendlich auch Alex.
"Habt ihr schon was neues gehört von Melina?", wollte er gleich wissen ohne uns überhaupt wirklich zu begrüßen.
"Ne, da müssen wir noch auf unsere zwei Polizisten warten", beantwortete Dustin die Frage. Jetzt war ich einmal so weit gewesen, dass ich nicht dran gedacht habe und sofort wird mir das wieder vermasselt. Man diese ganze Situation derzeit raubt mir echt die Nerven. Wenn das so weiter geht kann ich auf nichts garantieren. Ich halt das nicht viel länger aus.

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Was meint ihr wie geht's weiter?:)
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now