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Wenig später ertönten Rufe. Es fiel mir schon schwer überhaupt noch wach zu bleiben. Wie sollte ich denn dann noch auf mich aufmerksam machen? Zwar probierte Alex auch immer wieder über das Telefon mit mir zu sprechen, doch auch dafür hatte ich keine Kraft mehr.
Als die Stimmen und Schritte näher kamen, entschied ich mich, obwohl es mir wahrscheinlich sehr viel Kraft kosten wird, nochmal um Hilfe zu schreien. Ich hoffe, sie haben mich wenigstens gehört.
Anscheinend schon, denn ein paar Momente später machte sich jemand an der Tür zu schaffen. Langsam schaute ich in die Richtung, in der ich die Tür vermutete. Ich lag richtig, denn kurz darauf wurde der Raum heller. Erst durch das Licht, welches aus dem Flur kam, dann durch das Deckenlicht, dass von jemandem angeschalten wurde. Erschöpft sah ich den Einsatzkräften entgegen. Vorerst konnte ich nur zwei, mir unbekannte Polizisten erkennen, die ihre Kollegen über den Fund informierten und zu mir kamen. Während einer mich befreite, betraten hinter ihnen Rettungssanitäter und Alex den Raum. Erleichtert atmete ich aus. Ich war in Sicherheit. Noch mehr erleichtert war ich über die Tatsache, dass Paula als Notärztin dabei war und ebenso zu mir kam.
"Wie geht's dir? Weißt du was passiert ist?", überhäufte sie mich direkt mit Fragen.
"Mir ist kalt, ich bin müde. Wie viel Uhr haben wir?", Murmelte ich leise. Die Frau sah mich leicht lächelnd an und überprüfte meine Pupillen. Dann sah sie mir zu liebe auf ihre Armbanduhr:"Um die 20 Uhr"
So spät schon? Bin ich nicht eigentlich um 16 Uhr schon hier gewesen? Wahrscheinlich war ich so lang ohnmächtig. "So du kommst jetzt erstmal mit in den RTW, da ist es zumindest mal wärmer und dann schauen wir weiter. Kannst du aufstehen?", Somit half sie mir langsam hoch. Leicht taumelte ich umher, aber mein Gleichgewicht war zum Glück relativ schnell wieder gefunden.
Vorsichtig ging ich mit der Hilfe von Paula die Treppen nach oben. Im RTW sollte ich mich auf die Liege legen. Ich wusste genau, wo das wieder hinführt. In das ach so tolle Krankenhaus nämlich.
"Wie geht's ihr?", hörte ich Alex fragen. Er ist mitgekommen und stand nun in der Tür des Wagens.
"Ihre Werte sind stabil, Puls und Blutdruck sind noch ein wenig schwach, aber das liegt an dem Mittel, welches man ihr verabreicht hat. Wenn ich mich nicht irre riecht sie leicht nach Chloroform. Sonst ist sie halt noch ein bisschen unterkühlt.", informierte die Ärztin ihren Kollegen. Von mir kam nur ein schockierter Blick. Soweit ich weiß ist man von Chloroform bis zu 3 Stunden bewusstlos. Heilige scheiße. Der Typ könnte alles mit mir angestellt haben. Panisch und mit weit aufgerissenen Augen blickte ich die beiden an.
"Kira, ganz ruhig. Atme tief ein und aus. ",faszinierend, dass Alex meine unregelmäßige Atmung so schnell erkannt hatte. Da seine Anweisungen aber nicht klappten bekam ich kurz darauf auch noch eine Atemmaske auf. Das ganze war mir schon wieder viel zu viel Stress.
Wie immer hoffte ich jedoch nur, dass ich nur nicht im Krankenhaus stationär aufgenommen werden muss. Darauf hab ich wie immer gar keine Lust.
"Paula?", flüsterte ich ihr zu, als wir losgefahren sind. Alex wird von der Polizei zum Krankenhaus gebracht.
Sie sah fragend zu mir.
"Denkst du ich muss stationär aufgenommen werden?", Wollte ich, immernoch sehr leise, von ihr wissen.
"Das kann ich jetzt noch nicht sagen, du wirst jetzt erstmal gründlich untersucht, aber sofern man nichts schlimmeres findet würde das sogar zu vermeiden sein", ermutigte sie mich. Ich hab keine Lust auf Untersuchungen. Ich will zu Melina. Drum herum kam ich trotzdem nicht und somit begann die Nacht im Krankenhaus. Der behandelte Arzt, erklärte mir noch, dass man genau schauen muss, weil es sich um ein Gewaltverbrechen handelte. Aber außer dem Kratzer, neben meinem linken Auge wurden zum Glück keine weiteren Sachen gefunden. Dadurch und durch die Aussage von Leon kam ich dann auch ohne eine Untersuchung auf der Gynäkologie raus. Das hatte mir Paula auch schon gesagt, dass man mich dort untersuchen würde, wegen möglicher Vergewaltigung. Aber da ich keine Beschwerden hatte, die darauf hindeuteten, war es nicht nötig. Ich fand das gut. Somit konnte ich früher gehen. Inzwischen war es um die 23 Uhr. Die Untersuchungen waren ja nicht so schlimm, aber das warten war anstrengend. Das einzig gute war, dass nach und nach die Wirkung des Narkosemittels nachgelassen hatte und ich wieder einigermaßen fit war. Naja müde war ich trotzdem, aber das lag höchstwahrscheinlich einfach an der Tageszeit. Dadurch war die Freude noch größer, als wir endlich das Krankenhaus verließen und in das Auto von Franco stiegen, der sich kurzfristig bereit erklärt hatte Alex und mich abzuholen. Müde lehnte ich mich gegen die Scheibe und schloss meine Augen. Das eigentliche Ziel nicht einzuschlafen, wurde aber nicht erfüllt und ich begann unruhig zu träumen.
"Kira, wach auf. Hey.", Sagte jemand und rüttelte sanft an mir. Erschrocken schlug ich die Augen auf und sah Alex vor mir. Ich spürte, wie eine Träne meine Wange runterlief. Verwirrt beseitigte ich sie. Ich befand mich immernoch im Auto und so wie es aussieht, waren wir Zuhause angekommen.
"Was war denn los?", erkundigte sich der Notarzt und stützte mich sicherheitshalber beim Aussteigen. Angestrengt erinnerte ich mich an meinen Traum, konnte aber keinen Sachverhalt herstellten. So zuckte ich nur mit den Schultern. Anscheinend hatte ich irgendwas doofes geträumt. Dann ist es ja vielleicht auch besser wenn ich mich nicht daran erinnern kann. "Ich geh ins Bett", verabschiedete ich mich direkt und verkroch mich auf mein Zimmer. Dort machte ich mich relativ schnell Bettfertig und fiel erschöpft in die Matratze. Innerhalb weniger Minuten war ich dann wieder eingeschlafen.

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Sorry, dass gestern kein Kapitel kam, aber ich war nicht wirklich in der Stimmung zum schreiben. Verzeiht mir bitteeeee:(
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now