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Erschrocken zuckte ich kurz zusammen, als Alex meine Hand nahm. Trotzdem ließ ich es zu und ich spürte wieder diese Ruhe, die er ausstrahlte. Mit Tränen in den Augen  umarmte ich ihn. Die Tatsache, dass ich mein Versprechen gebrochen hatte und mich gegen die Anweisungen aller anderen auf diese Party begeben habe, hat bis jetzt jeder ignoriert. Okay, wäre ja auch nicht besonders schlau gewesen mich bei meinem Zustand direkt damit zu konfrontieren. "Es tut mir so leid", nuschelte ich mit einer weinerlichen Stimme. Der Notarzt strich mir über den Rücken:" Menschen machen Fehler. Vor allem in deinem Eltern macht man gewisse Dinge, die man später bereut. Stimmt's?" Ich war so froh, dass er mir keine Vorwürfe machte. Noch.
"Wie geht's eigentlich Melina", fragte ich die beiden. Meine Sicht auf sie hatte sich komplett verändert. Am Anfang wirkte sie so schüchtern und unschuldig. So wie sie gestern war, das war doch nicht ihre Art. Oder etwa doch? Vielleicht kenne ich sie ja auch einfach zu wenig ein so etwas zu beurteilen. "Bei uns auf der Wache. Ich weiß nicht ob sie schon abgeholt wurde. Der Vater musste ja erst aus Frankfurt kommen. Anfangs war sie ja nur betrunken, doch irgendwann wurde sie sehr aggressiv und beleidigte Kollegen. Fragwürdig dieses Mädchen", erklärte Robin. Ja das kann ich mir vorstellen. Wollen tue ich es aber eigentlich nicht.
"Ich versteh das nicht. Wieso ist sie so?", meinte ich verzweifelt ließ mich in mein Kissen fallen. Im Nachhinein nicht ganz so schlau, denn das löste wieder ganz schöne Kopfschmerzen aus und schmerzgeplagt fasste ich mir an meinen Kopf. "Was ist?", Wurde ich sofort besorgt von Alex gefragt.
"Mein Kopf tut so weh", murmelte ich schon unter Tränen. Es war unerträglich.
"Ich hol Mal den Stations Arzt", meinte Robin und ging aus dem Zimmer. Verzweifelt sah ich Alex an, der probierte mich zu beruhigen. "Mach das es aufhört bitte", flehte ich ihn an. Warum tut das so verdammt weh. Das war doch davon auch nicht so. Ich hörte, wie Robin wieder da war und irgendwas zu dem Arzt sagte. Es war Frederik. Er fragte mich irgendetwas, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Irgendwie wurde meine Sicht immer schwärzer. Außerdem bildete sich ein lästiges piepen auf meinen Ohren. Ich hoffte nur inständig dass das vorbei geht, denn kombiniert mit den schmerzen war das echt unerträglich. Aber es hörte auch einfach nicht auf. Langsam wurde mir auch übel, doch bevor ich irgendwas weiteres mitbekam, wurde mir entgültig schwarz vor Augen.

Ich wurde erst wieder wach, als ich einen Schmerz in meinem Brustkorb spürte und sah noch, wie Frederik seine hand wieder zurück zog. Ich befand mich immernoch in meinem Krankenzimmer, jedoch waren Alex und Robin nicht mehr hier. Stattdessen war noch eine Krankenschwester hinzugekommen. "Da bist du ja wieder. Ich hab dir vorerst ein Schmerzmittel gegeben, dass die schmerzen erträglich werden, würde aber gern nochmal ein cCT machen um Verletzungen im Hirn ausschließen zu können", gab der Arzt direkt seine Diagnose. Kann der nicht Mal noch kurz warten, bis ich wieder vollkommen da bin? Weiter konnte ich diese Gedanken aber nicht führen, denn die Übelkeit kam abrupt wieder auf und ich spürte schon wie es mir im Hals hoch kam. "Muss mich übergeben", brachte ich gerade noch so raus. Die Schwester reagierte zwar schnell und reichte mir sofort eine Nierenschale, aber leider nicht schnell genug, denn die Hälfte meines erbrochen landete Misslicher weise auf dem Boden.
"Lass es raus.", sagte Frederik in einem typischen Arzt Ton und hielt mir die Haare so gut es ging aus dem Gesicht. Immerhin einer der mitdenkt. Man wieso muss mir denn so eine scheiße passieren? Erst dieser verdammte Kopfschmerz, dann die Ohnmacht und jetzt kotze ich hier auch noch alles voll. Also irgendwie ist heute nicht mein Tag. Als ich dann das Gefühl hatte, dass alles draußen war legte ich mich vorsichtig wieder zurück. Das fallen lassen ist ja nicht so praktisch, wie man vorhin gesehen hat. "Geht's wieder, oder brauchst du was gegen die Übelkeit?", Erkundigte der Arzt sich und legte mir seine Hand auf die Stirn. "Geht auch so", murmelte ich erschöpft. Zum einen wollte ich nicht komplett mit Medikamenten abgepumpt werden und zum anderen geht's ja eigentlich auch. Momentan zumindest noch. "Okay. Ist sie in der Radiologie angemeldet?",wendete er sich an die Krankenschwester, sie nickte.
"Wunderbar. Dann kannst du mir ihr schonmal hoch und ich werde noch Alex und Robin informieren.", legte Freddy fest. Also ab in die Radiologie. Ich gar keine Lust mehr und irgendwie auch gar kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Er hat diesen Satz schon so komisch gesagt. Um Verletzungen auszuschließen. Vielleicht hat er ja einen Verdacht auf irgendwas und ich muss operiert werden oder sowas. Ich hab Angst. Ja, das hatte ich die letzten Stunden viel gehabt. Trotzdem ist es immer wieder da. Aber doch berechtigt. Was wenn ich irgendwas gefährliches habe? Ich will nicht sterben.
"Kira, ist alles in Ordnung?", wurde ich von der Krankenschwester gefragt. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich garnicht bemerkt hatte, wie ich schon wieder angefangen hatte zu weinen. Schönes stressig so emotional zu sein. Gegenüber der Pflegerin wank ich jedoch nur ab. Immerhin war es nur dumm. Auf der Radiologie besprach ein Arzt noch ein paar wichtige Sachen mit mir und dann ging's auch schon ins cCT. Das kann ja Mal was werden...

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Hallöchen allerseits!
Zu aller erst muss ich noch anmerken, dass ich mich jetzt nur flüchtig über das Thema CT, etc. informiert habe, also tut's mir leid, wenn ich irgendwas so geschrieben habe, wie es garnicht ist. Ich bin leider kein Arzt:)
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now