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Das Klingeln an der Tür ließ mich aufschrecken. Ist wahrscheinlich Felias Schwester, sie war die erste, die wir erreicht haben. "Hi Eli, komm rein, sie ist im Wohnzimmer", begrüßte ich das Mädchen und wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. Dort machte sie sich kurz mit Alex bekannt, welcher sie über die Lage Aufklärte. Elena reagierte nicht sehr überrascht und erzählte, dass Felia dieses Problem schon länger hatte und sie auch Tabletten dagegen nahm. Wenig später waren die beiden auch schon wieder weg. Mich machte das wieder komplett fertig, dass es ihr nicht gut ging. "Kommst du bitte wieder mit raus?", bat Alex mich ruhig und wartete auf mich. Seufzend stand ich vom Sofa auf und lief mit dem Notarzt wieder nach draußen. Ich hab eigentlich gar keine Lust mehr auf das ganze, aber wenn er schon unbedingt will, dass ich mit auf die Terrasse komme, darf ich ganz sicher nicht nach oben. Wahrscheinlich denkt er bloß wieder, dass ich mir was tun könnte. Naja, ist ja zu meiner Sicherheit. Trotzdem war es so langweilig. Die anderen unterhielten sich nur über irgendwelche politischen Themen oder was weiß ich. Zwar interessiere ich mich schon dafür, aber mit zu diskutieren will ich jetzt auch nicht. Gelangweilt saß ich also dabei und drehte Däumchen.  Wortwörtlich. "Kann es sein, dass dir ziemlich langweilig ist?", fragte mich plötzlich Paul, grinsend. Verwirrt und auch ein bisschen ertappt hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Die anderen waren nun auch wieder still und betrachteten mich. Na danke auch. "Jo, das kann ziemlich gut sein", gab ich leicht lachend zu.
Mir war das ganze mehr als unangenehm. "Kann ich hoch?", wendete ich mich leise an Alex, der daraufhin nicht sonderlich begeistert wirkte. Was soll denn das? Da vertrau ich mich ihm einmal an und sofort werde ich richtig übervorsichtig behandelt. Ich mag das nicht.  "Meinetwegen. Aber wenn was ist, dann rufst du ja?", gab er dann letztendlich doch nach. Also, geht doch. "Danke", sagte ich knapp und ging Richtung mein Zimmer.  Den Weg brach ich jedoch auf der Hälfte ab, da mir eine Frage in den Kopf schoss. Somit ging ich mit einer 180° Drehung wieder zurück. "Kann ich morgen eigentlich wieder in die Schule?", konfrontierte ich Alex, der daraufhin erstmal ziemlich verwirrt über meine Widerankunft war, mit meiner Frage. Dann überlegte er kurz und sah sich nochmal meine Wunden an Hals, Kopf und Handgelenk an. Als ich sie heute früh im Spiegel betrachtet hatte, sahen die eigentlich ganz gut aus, da sie schon auf dem besten Wege sind zu verheilen. Die Erinnerungen verfolgten mich trotzdem immernoch. "Wenn's dir gut geht, spricht nichts dagegen. Die Wunden sehen ja soweit ganz gut aus. ", diagnostizierte er. Ich nickte daraufhin nur und ging wieder. Das heißt Schulsachen packen und am besten schon gleich Klamotten für morgen rauslegen, dann hab ich nicht so viel Stress in der Früh. Als ich dann damit fertig war, machte ich mich Bettfertig und schaute noch ein bisschen YouTube. Nach einiger Zeit bemerkte ich dann, dass es schon relativ spät war und ich jetzt besser schlafen gehen sollte. Gesagt getan steckte ich mein Handy ans Ladekabel und schloss die Augen. Zum Glück schlief ich schnell ein und das nächste was ich hörte, war dann mein Wecker. Mal wieder hochmotiviert quälte ich mich aus meinem Bett und zog mich um. Mit dieser Motivation ging ich dann auch nach unten in die Küche. Essen wollte ich nichts, aber ich dafür trank ich mindestens nen halben Liter. Das müsste ja die wenige Nahrungszufuhr ausgleichen. Außerdem geht es einfacher als essen. Zum Glück war ich gerade die einzige hier, denn die, die nicht schon weg sind müssen erst in ca. einer Stunde los und der Rest hat halt frei. Ist mir ganz Recht, dann kann mir keiner sagen, dass ich jetzt was essen soll.
Irgendwie war der ganze morgen dadurch viel entspannter und ich ging ausnahmsweise mal nicht mit schlechter Laune aus dem Haus. In der Schule wurde ich von Eva und Melina begrüßt. "Elena hat geschrieben, dass Felia krank ist", informierte mich Eva über das fehlen unserer Freundin. Wahrscheinlich hat das was mit gestern zu tun. Ist aber auch verständlich, von jetzt auf gleich geht das nämlich bestimmt nicht weg. "Was haben wir jetzt?", Erkundigte sich Melina mit dem Blick auf die Uhr. Ich glaube Chemie, aber sicher war ich mir nicht. Dieser Stundenplan geht wahrscheinlich nie in mein Hirn rein. "Chemie. Aber wenigstens machen wir Experimente, da muss man nicht so aufpassen", bestätigte Eva meine Vermutung. Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Chemie war auch nicht so mein Fach, aber die Experimente waren eigentlich ganz cool. Ein paar Minuten später saßen wir dann auch schon mit unserer Klasse im Chemie Saal. Die Lehrerin bereitete noch kurz etwas vor, bevor sie dann den Unterricht begann. Während sie den Stoff der letzten Stunden wiederholte, unterhielt ich mich leise mit Melina, denn irgendwelche lustigen Geschichten über Stars waren deutlich interessanter als der Unterricht. Nur leider blieb das auch nicht unbemerkt. "Kira und Melina. Wenn ihr das ganze so interessant findet, dann kann eine von euch ja gleich vorkommen und mir bei unserem nächsten Versuch helfen", tadelte die Lehrerin uns. Melinas Blick sprach schon wieder Bände. Flehend sah sie mich an. Und nett wie ich bin, rettete ich sie aus der Situation und ging nach vorne zum Pult der Lehrerin.
Sie erklärte mir kurz, wann ich die Chemikalie in das erhitzte Gefäß machen soll. Davor bekam ich natürlich noch eine Schutzbrille, Sicherheit geht ja vor. Also zündete sie den Gas-Brenner an und begann den Versuch. Als sie mir dann das Zeichen gab, die Substanz rein zu füllen, vernahm ich nur noch einen kurzen Knall und einen stechenden schmerz in meiner Hand. Dann wurde alles schwarz.

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Ich hasse Chemie lol
what about you??:))
Man liest sich im nächsten Teil<3

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