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Mit der Hilfe von Robin stand ich auf.
"Ich würde sagen du kommst erstmal mit in den Aufenthaltsraum und trinkst Mal was oder?", beschloss er und wollte loslaufen. Da er mich immernoch stützte riss ich mich abrupt von ihm los und trat ein paar Schritte zurück. Innerhalb weniger Sekunden wurde ich von fragenden Blicke konfrontiert. Verängstigt schüttelte ich den Kopf. Ich geh da nicht raus. Wer weiß was mich da erwartet. Vielleicht ist der Typ ja noch da.
"Warum denn nicht?", fragte Oli besorgt und immernoch verwirrt. In diesem Moment kam ich mir mehr als blöd vor. Was werden die denn von mir denken, wenn ich ihnen von meiner Angst erzähle. Sicher auch dass ich nen fetten Schaden hab. Unsicher sah ich auf den Boden.
Ich will einfach hier weg. Am liebsten würde ich mich teleportieren.
"Hey, der Mann kann dir nichts tun. Außerdem sind wir doch bei dir. Dir passiert nichts", erklärte mir Robin beruhigend. Er hatte mich durchschaut. Obwohl das nichtmal so schwer war, immerhin war die Ursache meines Aufenthaltes auf dem Klo ersichtlich.
Langsam hob ich meinen Kopf und sah zu ihm. Sein aufmunternder Blick war vielversprechend. Mich sträubte zwar der Gedanke daran dort wieder raus zu gehen, aber was soll ich denn machen? Hier bleiben kann ich wohl schlecht.
Letztendlich riss ich mich dann doch zusammen und ließ mich überreden. Zwar konnte ich es nicht lassen auf dem Flur die Wache sofort nach möglichen Tätern abzusuchen, aber immerhin blieb es nur dabei. In besagtem Raum wurde mir direkt ein Glas Wasser gereicht, welches ich dann relativ langsam austrank.
"Geht's wieder?", vergewisserte sich Oli und betrachtete mich mit erhobenen Augenbrauen. Leicht nickte ich. Körperlich ja. Die Angst war immernoch vorhanden, aber wenigstens nicht mehr so schlimm, dass mit übel oder schwindelig wurde.
"Robin? Nele Scholm ist jetzt hergebracht worden und die Fingerabdrücke von Kira stimmen nicht mit denen auf den Drogen überein.", informiere uns Moritz, der eben zur Tür reingekommen ist. Dann bin ich ja raus aus der Sache. Vielleicht auch ein kleines bisschen wegen Kai und seiner Aussage, aber dieser Idiot soll sich da bloß nichts drauf einbilden. Wegen ihm bin ich hier und ich glaube kaum, dass er das auch nur ansatzweise wieder gut machen kann.
"Sehr gut.", antwortete mein Bruder seinen Kollegen. Dieser ging daraufhin wieder.
"Dann könnt ihr eigentlich wieder heim oder willst du noch hier bleiben", fragte er mich grinsend. Die leichte Belustigung war deutlich rauszuhören. Stumm streckte ich ihm die Zunge raus und konnte auch ein kleines Grinsen nicht unterdrücken. Gleich wie Oli stand ich auf und atmete nochmal tief durch, bevor ich auf den Flur trat. Im Augenwinkel sah ich, wie Kai auf einen der Stühlen saß, neben ihm ein Betreuer des Heims. Meinem Plan ihn zu ignorieren machte der Junge einen Strich durch die Richtung. "Kira", fing er an, während er Aufstand und auf mich zu ging. Wütend funkelte ich ihn an. "Nein", blockte ich direkt ab und öffnete die Tür. Ich will so schnell wie möglich raus. Da ich so gefühlt die einzige war mit dieser Absicht wartete ich vorerst noch bei den Treppen, da Oli noch irgendwas redete mit anderen Kollegen. Ich fühlte mich hier nicht wohl. Immerhin war keiner bei mir und die Angst vor Leuten, die irgendwas böses tun könnten war immernoch da. Seufzend lehnte ich mich an die Wand. Mein Blick war die ganze Zeit damit beschäftigt die Gegend abzuscannen und meine Finger krallten sich nervös in meine Handflächen. Kann Oli nicht mal fertig sein?
Reden kann der auch wann anders. Die sehen sich ja oft genug. Das aufgehen der Tür verpasste mit einen gefühlten Herzinfarkt. Als ich aber sah, dass es nur zwei Beamten waren, die die Wache betraten, war ich beruhigt. Umso komischer waren die Blicke von denen, als sie mich erblickten. Bevor sie jedoch irgendwelche Fragen stellen konnten, war Oli endlich fertig mit seinem Plausch und unterhielt sich dann noch kurz mit den Beamten hier. Ist ja echt stressig.

Ob man's glaubt oder nicht sind wir irgendwann auch wieder Zuhause angekommen. Ich habe mich wieder direkt in mein Zimmer verkrochen. Zu viel war wieder passiert, um das, ohne tausendmal darüber nachgedacht zu haben, stehen zu lassen. Doch irgendwann wurde mir auch das stumme herumliege langweilig, so dass ich mich Mal wieder an meinen Schreibtisch setzte und die Zeit bis zum Abendessen mit Zeichnen verbrachte.
"Kann ich reinkommen", fragte plötzlich Phil nach einem kurzen Klopfen an der Tür.
Ein leises und konzentriertes ja beantwortete seine Frage. Ich war gerade dabei ein wichtiges Detail zu zeichnen, da muss ich mich ja konzentrieren. Dennoch spürte ich, wie er hinter mir stand und mein Werk betrachtete. Es stellte ein Mädchen im Regen dar, welches man von hinten sah. Meinde Gedanken dabei waren die ganze Zeit bei Meli gewesen. Ich vermisse sie einfach so sehr. "Sieht sehr schön aus.", lobte Phil und musterte nun auch die andere Zeichnung, die auf dem Tisch lag. Naja, das ist Ansichtssache denk ich mal. Ich tu es nicht aus dem Grund es schön aussehen zu lassen. Es lenkt mich ab und macht mir Spaß und das ist die Hauptsache. "Kommst du dann mit runter zum Essen?", bat er mich und sah mich mit einem eher fragenden Blick an.
Unauffällig verdrehte ich die Augen, während ich mich erhob. Führt ja wohl nichts daran vorbei. Auf dem Weg nach unten konnte man das Essen schon riechen. Anscheinend hatte sich jemand die Mühe gemacht Abends zu kochen.
"Post für dich", empfing mich Robin, der aus Richtung Haustüre kam und drückte mir einen Brief in die Hand. Verwirrt musterte ich den Umschlag. Wieso bekomme ich jetzt Post?

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Eh hi. Was soll ich hier schreiben? Weiß ich nicht Help.

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now