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"Okay, folgendes. Einer hat gerade deine Aussage bestätigt. Wir werden jetzt den einen mit auf die Wache nehmen und die andern zwei bekommen vorläufig einen Platzverweis ausgesprochen. Morgen musst du dann nochmal aufs Revier.", schilderte Robin letztendlich die Maßnahmen. Immerhin liegt die Schuld jetzt nicht mehr auf mir. "Lass dich nicht unterkriegen, Schwesterchen", verabschiedete er sich und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Kurze Zeit später waren Moritz und er auch schon mir den Jungs verschwunden. "Geht's mit dem Kreislauf? Sollen wir schonmal zum Auto, während Paula den Rest einkauft?", fragte Phil. Wahrscheinlich aber auch nur mit der Absicht, nicht länger hier mit Paula einzukaufen. Mit seiner Hilfe stand ich auf, musste mich daraufhin aber erstmal an ihm festhalten um nicht sofort wieder umzufallen.
"Ich brauch nur noch ein paar Sachen, geht ruhig schonmal vor", befürwortete Paula den Vorschlag von Phil. Da taten wir dann auch. Im Auto legte ich mich auf der Rückbank hin und schloss die Augen. Über den Gedanken, dass dieser Tag schön werden könnte, kann ich jetzt nur lachen. Dazu war ich jedoch auch nicht in der Stimmung. Neugierig öffnete ich meine Augen und sah zu Phil, dessen Handy gerade anfing zu klingeln. Da er abnahm beobachtete ich ihn, wie er, laut der Begrüßung, mit Franco telefonierte und ihm das Geschehene knapp erklärte. Abundzu warf er auch einen Blick zu mir. Eigentlich interessierte ich mich ja null für das was er sagte. Ich kam mir dabei vor wie im Unterricht. Das gesagt ging zum einen ihr rein und zum anderen wieder raus. Mit einem lauten Ausatmer, richtete ich mich wieder auf. Genau rechtzeitig, denn bei dem Blick aus der Frontscheibe konnte ich Paula erkennen, die mit dem Einkaufswagen in unsere Richtung kam. Soviel hat sie ja dann nicht mehr gebraucht, wenn sie die restlichen Sachen schon hat. Nachdem sie dann mit der Hilfe von Phil alles in den Kofferraum geräumt hat konnten wir dann endlich wieder zurück zur WG fahren. Die Liste auf Grillen war mir genauso vergangen, wie die list auf meinen restlichen Geburtstag. Da Eva und Felia zum Glück erst später gekommen wären konnte ich ihnen noch absagen. Zwar waren sie bis jetzt die einzigen die davon wussten, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es den anderen sagen soll. Zuhause angekommen wollte ich auf direktem Wege nach oben verschwinden, wurde aber von Oli vor der Treppe abgefangen. "Ich kann verstehen, dass du kein Bock mehr hast, aber ich würde dich trotzdem gerne hier unten im Auge behalten. Und dein Auge musst du kühlen", erklärte er und zeigte Richtung Couch. Augenverdrehend und sehr genervt sah ich ihm entgegen. Was spricht denn dagegen in mein Zimmer zu gehen. Wenn es mir jetzt gut geht, wird es das später auch noch. Als ich gerade zu dem Gegenargument ansetzen wollte, ergriff der Notarzt erneut das Wort:"Keine Widerrede" Bei ihm hab ich da vermutlich keine Chance. Somit gab ich mich letztendlich geschlagen und trottete zum Sofa. Als könnte ich nicht selber laufen, wurde mir direkt noch ein kühl-Akku und ein Glas Wasser gebracht. An die genervten Blicke von mir müssen sich die anderen, wohl oder übel, wahrscheinlich erstmal gewöhnen. Meine Laune war im Keller. Wenn nicht sogar noch tiefer.
"Willst du wirklich nicht mit raus? Der Kuchen ist echt lecker",  versuchte Phil mich zu überzeugen und setzte sich zu mir. Das Wetter war zwar richtig schön, aber er kanns noch so oft wie er will probieren, ich hab keine Lust. Stumm schüttelte ich den Kopf und legte meinen Kopf wieder auf das Kissen. Der Kühlpack war inzwischen wieder im Gefrierfach des Kühlschranks. Irgendwann ist Phil auch wieder nach draußen gegangen. So richtig mitbekommen, hab ich das aber nicht mehr, da mir nach und nach die Augen zufielen und ich einschlief.

Nach einem spürbar erholbaren Schlaf wurde ich wieder wach. Nur halt in meinem Bett. Demnach wird mich wohl jemand nach oben getragen haben. Beim aufsitzen fiel mein Blick auf die Uhr. So weit ich weiß war es gestern nicht wirklich spät gewesen, also hab ich mindestens 12 Stunden geschlafen. Nach einer kurzen Dusche und neuen Klamotten machte ich mich auf den Weg nach unten in die Küche, wo ich auf Robin, Stephan und Moritz traf. Was auch immer der letztere schon wieder hier tat.
"Morgen", murmelte ich leise und steuerte sofort auf die Kaffeemaschine zu. Als wäre es total spannend, beobachtete ich den Kaffe der die Tasse füllte. Ursprünglich hatte ich nur keine Lust auf irgendwelche Gespräche oder komische Blicke. Mein Auge war über Nacht leicht angeschwollen und deutlich verfärbt.
"Würdest du dann gleich mit uns mit auf die Wache kommen, wegen deiner Aussage?", ergriff Robin dann, leider, doch das Wort. Mit einem knappen Nicken setzte ich mich zu ihnen an den Tisch und schlürfte leise das Getränk. Das Glück für mich an dieser Stelle war, dass die drei ihr Gespräch wieder Aufnahmen und ich wieder in Gedanken versinken konnte. Mein Frühstück bestand, notgedrungen, aus einer Brotscheibe und etwas Obst. Lust zu diskutieren hatte ich zu dem Moment keine. Allgemein war meine Laune immernoch an der gleichen Stelle wie gestern Abend. Wie soll ich mit dieser Motivation bloß den Tag nur ansatzweise überstehen? Wenn es nach mir ginge, würde ich mich wieder ins Bett legen. Aber ich glaube kaum, dass das auch nur ansatzweise von den Beamten geduldet wird.

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Ich hab vorhin des Kapitel ausversehen, unfertig, schon hochgeladen, weil mein Handy runtergefallen ist und ich draufgekommen bin, tut mir sorryyy :(

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon