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Besonders erholsam war die Nacht nicht, da meine Gedanken mich nicht in Ruhe lassen wollten und ich viele Szenarien der OP durchspielte was denn alles schief gehen könnte und so weiter. Dennoch hab ich die Nacht überstanden. Zwar bin ich immernoch sehr sehr müde, aber wenigstens ohne irgendwelchen schlimmeren Albträume. Direkt nach dem Aufwachen, kam noch eine Schwester rein.
"Guten Morgen. Ich muss nochmal Blutdruck messen.", erklärte sie freundlich und tat es. Danach lag ich wieder gelangweilt in meinem Bett. Auch wenn ich Angst davor hab will ich endlich dass diese scheiß Operation endlich ist. Immerhin hab ich es dann hinter mir. Ich atmete genervt aus und setzte mich vorsichtig auf. Langsam müsste ich echt Mal auf die Toilette. Wie ich es vermutet hatte, wurde mein Sichtfeld direkt schwarz, weil ich die letzte Zeit ja nur gelegen hab. Angestrengt saß ich also auf der Bettkante und wartete, dass ich endlich wieder normal sehen konnte. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es so wie gestern wird und ich jetzt bald wieder umkippe, aber es war doch nur der Kreislauf. Vorsichtig und langsam stand ich also auf. Genau in dem Moment, klopfte jemand an der Tür und diese wurde geöffnet. Es war Alex. Na super, der denkt jetzt bestimmt auch wieder, dass ich gerade dabei bin zu türmen. "Hey, hey, hey was wird das denn. Du hast Betttruhe", verfiel er sofort in seinen Arzt Ton. Abwehrend hob ich kurz die Hände. Wieso muss er denn sofort so über besorgt sein?
"Ich muss nur aufs Klo", lieferte ich ihm die Erklärung, die er mit einem skeptischen Blick hinnahm. Dennoch stützte er mich bis zum Badezimmer. Die Frage ob ich es allein schaffe, bejahte ich schnell. So weit kommt es noch. Ich werde es doch wohl noch hinbekommen alleine aufs Klo zu gehen.
Nachdem ich fertig war und die Tür öffnete kam Alexander sofort wieder an und half mir zurück ins Bett. Ich war zwar genervt davon, aber abschütteln kann ich ihn wohl schlecht. Seufzend legte ich mich wieder hin. Noch zwei Stunden bis zu der OP. Was soll ich denn in der Zeit noch machen.
Anscheinend hat Alex meine Gedanken gelesen denn kaum eine Sekunde später holte er ein Kartenspiel aus seiner Jacke und legte es zu mir. Lächelnd machte ich es auf. Somit spielten wir noch solange Karten, bis dann Frederik und eine Krankenschwester reinkamen und es dann langsam Zeit wurde. In mir kam wieder ein mulmiges Gefühl auf. Ängstlich sah ich zu Alex, der nun gebeten wurde zu gehen. Er sah mich mitleidig an und umarmte mich nochmal kurz. "Du schaffst das. Ich warte hier ja?", flüsterte er mir noch aufmunternd zu. Unsicher sah ich ihm hinterher. Ich will das alles nicht. Einige Zeit später lag ich dann auch schon im Operationssaal. Ungewollte hatte ich schon wieder Tränen in den Augen. Ich hab einfach Angst.
"So Kira, bei dir noch alles gut?", erkundigte sich Freddy, als er reinkam.
Zaghaft nickte ich und wischte mir schnell die Tränen weg. Auch er blickte mich mitfühlend an. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Der Eingriff ist völlige Routine. Du bekommst jetzt eine Maske und dann zählst du Mal von 10 runter.", Beruhigte er mich. Als ich die Maske dann aufhatte, merkte ich schon, wie ich langsam müde wurde, dann wurde ich auch schon in die bekannte Schwärze gezogen. 

"Ist ja alles reibungslos gelaufen, sie müsste ja bald Aufwachen", hörte ich verschwommen. Was ist denn passiert?
Angestrengt öffnete ich meine Augen und sah mich um. "Ah da bist du ja wieder. Wie geht's dir?", empfing mich Frederik zurück in der Realität. Noch dezent verwirrt musterte ich den Raum. Außer Alex und Frederik war noch Phil da.
"Was war denn los?", wollte ich noch leicht benommen wissen. Frederik wechselte einen kurzen Blick mit den beiden anderen Ärzten. "Du hattest eine OP aufgrund des Tumors. Ist alles soweit eigentlich ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Wunde wird jetzt noch mehrere Tage brauchen um zu heilen, aber sollte eigentlich keine großen Beschwerden mit sich ziehen", was haben die Ärzte eigentlich immer, dass sie direkt eine komplette Analyse geben müssen? Ist ja mega stressig. Jetzt erinnere ich mich aber auch wieder an die OP. Fazit, die Angst war ziemlich unbegründet. Nur müde war ich noch ziemlich arg. Aber Frederik meinte, dass ist ganz normal nach der Narkose. Hoff ich Mal. Ich hab jetzt keinen Bock noch irgendwelche anderen Beschwerden zu haben. Ich hab langsam keine Lust mehr auf Krankenhäuser und Ärzte. Im Dienst zumindest. Ganz vermeiden kann ich es logischerweise ja nicht. Nachdem Freddy, aufgrund eines anderen Notfalls, wieder gegangen ist, kam Alex zu mir und betrachtete mich grinsend. Anscheinend sah ich durch die Wunden an meinem Kopf ziemlich verunstaltet aus. "Ey, du bist Arzt du darfst die Patienten nicht auslachen", sprach ich gespielt beleidigt, woraufhin er lachen musste. "Bei dir darf ich das", grinste er und setzte sich auf einen Stuhl. Auch Phil kam dazu. "Freut mich, wenn du wieder lachen kannst", merkte dieser an und schmunzelte. Er hat Recht. Mir ging es im Gegensatz zu den vorherigen Stunden schon viel besser. Immerhin hatte ich jetzt schonmal eine Sorge weniger.

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Uff das Kapitel ist irgendwie Mal wieder komisch :(
Najaaa
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now