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Heute war ich sogar schon vor meinem Wecker wach, zwar nur 5 Minuten, aber immerhin hab ich dann nicht dieses lästige Geräusch in den Ohren. Gestern bin ich schon früh ins Bett und natürlich auch sofort eingeschlafen. Die Nacht hab ich von Meli geträumt und ich freute mich schon richtig auf die schule. Dass ich das Mal sage, hätte ich auch nie geglaubt. Wir haben gestern Abend noch ein bisschen geschrieben und auch die Frage, ob wir es Eva und Felia sagen sollten kam auf. Doch damit war ich mir noch nicht sicher. Ich weiß dass sie uns akzeptieren würden, keine Frage, aber nicht jeder glaubt an die liebe auf den ersten Blick und das könnte uns zweien zum Verhängnis werden. Obwohl es ernst ist. Das weiß ich. Gut gelaunt spazierte ich nach unten. Dass das eigentlich ziemlich auffällig war, weil ich ja der größte Morgenmuffel auf Erden war, war mir gerade ehrlich gesagt relativ egal. Noch muss ich ja nicht mit der Sprache rausrücken, aber selbst wenn. Ich hab jetzt eine Nacht darüber geschlafen und ich glaube, dass meine Sorgen überbewertet sind. Wie sollten sie denn reagieren. Mich rausschmeißen könndn sie ja wohl schlecht. Diesmal beeilte ich mich Mal mit dem Frühstück, zum einen um fragen aus dem Weg zu gehen und zum andern um vielleicht Mal den Bus pünktlich zu bekommen, doch eine Person machte mir einen ziemlich fetten strich durch die Rechnung. Stephan. "Ich kann dich heute fahren. Ich hab mit Moritz bei den 5. und 6. Klässlern heute Verkehrserziehung und Prävention. Wir müssten dann bloß noch kurz auf die Wache. In Uniform macht das ja immer mehr Eindruck. ",er zwinkerte mir zu und trank den letzten Schluck seines Kaffees aus. Ich hatte das ganz starke Bedürfnisse nein zu sagen. Aber dadurch muss ich mich nicht so stressen und auch nicht in den Bus, der eh immer so überfüllt ist. Also nickte ich und saß wenig später mit ihm im Auto auf dem Weg zu seiner Wache. Dort musste ich dann kurz warten, bis er sich umgezogen hat und alles bereit war, aber wir waren immernoch in der Zeit. Faszinierend, dass ich das nicht hinbekomme obwohl ich morgens nur esse. Ein paar Momente später führen wir dann auch schon im Streifenwagen zur Schule. Ich bereute meine Entscheidung irgendwie jetzt schon, da mich wahrscheinlich richtig viele Schüler und Lehrer mich sehen werden. Und zu allem Überfluss musste Stephan natürlich auf dem Hauptparkplatz parken. Die beiden wollten zwar noch, dass ich sie ins Sekretariat bringe, aber ich lehnte sofort ab und erklärte ihnen nur den Weg.
Nachdem er geparkt hat stieg ich aus zügig aus und verabschiedete mich knapp. Ein paar verdutzte Gesichter gab es zwar, aber zum Glück nicht so viele. Im Schulgebäude traf ich auch direkt auf Eva, Felia und Melina. Ich umarmte alle drei, um keinen Verdacht zu schöpfen natürlich gleich lang. So leid es mir tat, behandelte ich Meli gleich, wie die beiden anderen und bis zur Pause passierte auch nichts spannendes. Wie es der Zufall aber wollte, hatten meine Freundin und ich die Pause für uns, da Feli und Eva zu so ner Besprechung mussten. Irgendwas von Französisch also definitiv nichts für mich. Wir liefen nebeneinander über den Pausenhof und steuerten in eine Ecke, in der nie wirklich viel los ist. Damals war das noch der Treffpunkt für die Abiturienten, aber da die jetzt einen eigenen Raum haben, kann man hier ungestört sein. Und so war es auch. Wir setzten uns in den Schatten des Schulgebäudes und ich kuschelte mich an Melina. Sie legte ihren Arm um mich und streichelt sanft meinen Rücken. Jedesmal aufs neue durchfuhr mich deshalb ein Schauer. Dieses Gefühl war so schön. Als ich ein Blick über den kleinen Teil von Schulhof schweifen ließ, den man von hier sehen konnte, wurde ich unruhig. Stephan und Moritz unterhielten sich mit der Aufsicht. Auch wenn sie nur reden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis einer von ihnen entdeckte. Diesen Scanner Blick, haben alle Polizisten. "Was ist denn los?", fragte Meli, als sie meine Unruhe erkannt hatte. Ich deutete mit dem Kopf Richtung Polizisten, woraufhin sie mich nur weiter fragend ansah. Stimmt. Sie hatte Stephan ja noch garnicht kennengelernt. "Der Polizist mit den dunklen Haaren, der wohnt auch bei uns in der WG. Die dürfen uns nicht sehen", ich wurde immer nervöser. Unerwartet zog mich Melina näher an sich. "Was macht es denn für einen Unterschied. Sie werden es so oder so herausfinden. Mach dir nicht unnötig sorgen, süße", redete sie mir gut zu. Mein Blick wandte sich ihr zu und wir sahen uns wieder eine Weile lang gegenseitig in die Augen. Melina ergriff die Chance und kam näher zu mir. Ich weiß was passieren wird. Ihre Hand wanderte hinter mein Ohr und einen Augenblick später waren ihre Lippen auf meinen. Instinktiv erwiderte ich. Es gab wenige Momente, die ich so genoss, wie diesen hier. Sie fordert es nahezu raus, dass ich vor meinen Mitbewohnern geoutet werde. Naja da hat sie es besser, eine Person ist nicht an so vielen Orten. Wohl oder übel wurde dieser Moment beendet. Wie immer durch das klingeln. Genervt standen wir auf und liefen zum Eingang. Ungünstig wie der weg war mussten wir auch an Stephan und Moritz vorbei. Ich nickte Stephan kurz zu und freundlich wie Melina war, ergriff sie in dem Moment meine hand und lies sie auch nicht mehr los. Jetzt war es ja so gut wie offiziell. Ich hoffe nur, dass Stephan das jetzt nicht sofort allen erzählt.
Vor allem nicht Alex, wenn dann mach ich das schon alleine.

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Irgendwie ist der Teil komisch:c
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now