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Der restliche Tag zog sich mal wieder ewig. Die einzig gute Nachricht war, dass Alex wahrscheinlich morgen auf die normale Station verlegt wird. Außerdem kann ich morgen wieder raus. Mit Robin und Franco hab ich nicht mehr geredet, wie auch, sie sind ja gegangen. Vielleicht ist es aber auch besser so. Morgen hab ich Geburtstag. Ich hab absolut keine Lust darauf. Zwar hatten Felia und Eva sich schon angemeldete, um mit mir zu "Feiern", aber das war auch das einzige, worauf ich mich freute. Die beiden wiederzusehen schadet mir nämlich sicher nicht. Wo ich Melina schon nicht mehr habe. Gegen Abend kam nochmal ein Anruf von Robin rein, den ich aber reflexartig ablehnte. Ich weiß nicht, wieso ich das getan habe, aber mit ihm zu reden will ich einfach nicht. Seufzend legte ich das Handy weg und probierte zu schlafen. Wie ich vermutete hatte, verarbeitete ich mal wieder den ganzen Tag in meinen Träumen. Immerhin keine Alpträume. Besonders gut schlafen konnte ich dadurch trotzdem nicht.

Total übermüdet wachte ich am nächsten Morgen auf. Pünktlich zum Sonnenaufgang, wie sich nach dem Blick aus dem Fenster herausstellte. Seufzend stellte ich mich ans Fenster und sah nach draußen. So etwas bekommt man viel zu selten zu sehen. Das Vibrieren meines Handy lies mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Irgendjemand meinte, er oder sie müsse mich unbedingt um kurz nach sieben Uhr morgens anrufen.
Anstatt zuerst auf das Display zu schauen, nahm ich den Anruf entgegen und meldete mich mit müder Stimme.
"Alles gute zum Geburtstag, Kira!", kam laut aus dem Hörer zurück. Es waren Eva und Felia. "Danke, jetzt bin ich taub", lachte ich zurück. Die beiden sind Klasse. Mit ihnen hatte ich nämlich am wenigstens gerechnet. "Warum ruft ihr denn so früh an?", konfrontierte ich die Mädels sofort mit meinen ersten Gedanken. Eigentlich war es ja unter der Woche und sie hätten normalerweise Schule. "Eva ist vorher zu mir gekommen, wir wollten dich eigentlich im Krankenhaus besuchen, aber so früh würden wir bestimmt nicht reinkommen und außerdem ist ja Schule", erklärte Felia. Man konnte allein an ihrer Stimme hören, dass sie mega glücklich war. Wieso auch immer. Ein sanftes Klopfen an meiner Tür lenkte mich davon ab. Ist ja stressig hier.
"Leute ich muss auflegen, wir sehen uns heute Mittag ja? Tschüssi", wimmelte ich die zwei ab und widmete mich der nächsten Person mit einem:"Herein"
Die Tür wurde leise geöffnet und mein Bruder kam zum Vorschein. In Uniform. Sauer war ich zwar nicht mehr aber trotzdem betrachtete ich ihn erstmal mit einem skeptischen Blick. Mit einem kurzen Blick auf den Flur konnte ich noch einen zweiten Beamten erkennen. Leide nur nicht wer. "Hey Kleine. Alles gute zum Geburtstag", begrüßte er mich lächelnd und schloss mich in die Arme. Ich kann ihm nicht lange sauer sein.
"Danke", gab ich zurück und musste grinsen. Dass alle so früh schon wach sind. Naja ich ja genau genommen auch.
"Moritz ist draußen, er wollte dir auch noch gratulieren, aber ich wusste nicht, ob du noch sehr sauer bist", erläuterte mir der Beamte und deutete nach draußen. Grinsend und mit erhobenen Augenbrauen sah ich ihn an. "Soll er reinkommen", gab ich die Freigabe und beobachtete Robin, wie er die Tür öffnete und ein paar Worte zu seinem Kollegen sagte. Auch dieser kam nun in den Raum und gratulierte mir freundlich. Als kleines Geschenk drückte er mir eine Schokoladentafel in die Hand. Nach ein paar Minuten gerade verabschiedeten die zwei sich wieder. Schließlich waren sie ja im Dienst und konnten keine Ewigkeit hier bleiben. Also war ich wieder alleine und wartete nur auf das Frühstück und auf die Freigabe des Arztes. Kurz vor 10 kam dann endlich Frederik mit Phil im Schlepptau und erklärte mir, dass ich gehen konnte. Natürlich nicht ohne mir auch nicht noch zu gratulieren. Langsam nervt es echt. Trotzdem bedankte ich mich freundlich. Bevor wir nachhause gingen machten Phil und ich noch zu einen Abstecher zu Alex, der inzwischen wieder auf der normalen Station lag. Ich wollte ihn ja echt nicht wecken, aber es hatte schon einen Grund, weshalb ich etwas lauter an die Türe klopfte und daraufhin öffnete. Phil's schmunzeln ignorierte ich. Aber mein Plan hatte funktioniert, denn Alex' verschlafener Blick sah sofort zu uns.
"Ich wollte dich nicht wecken", entschuldigte ich mich grinsend. Phil räusperte sich, als wollte er sagen, dass das gewollt war. Er hat mich eben durchschaut. "Da bin ich einmal nicht da und du baust sofort Mist.", Ergriff Alex das Wort, während ich mich mit einem Stuhl neben sein Bett setzte. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass ich diese ganze Aktion ihm gegenüber verschweigen kann, aber Fehlanzeige. Er hat immerhin auch seine Kontakte. Es haben ja alle mitbekommen, was los war. "Können wir über was anderes reden. ", ich hatte absolut keine Lust erneut darüber zu diskutieren. Zumindest jetzt. Ganz werde ich ja wohl nicht drum herum kommen, so wie ich Alex kenne. Hoffen wir mal, dass er dann wenigstens nicht zu sauer oder enttäuscht ist. Das würde mir nämlich auch noch fehlen.

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Vorschläge wie es weiter gehen könnte?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now