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Letztendlich lagen wir den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa und irgendwann dann oben in meinem Zimmer rum. Während Melina sich mit ihrem Handy beschäftigte, entschied ich mich ein bisschen zu schlafen. Ich war echt müde. Doch nicht mal einen ruhigen Schlaf konnte ich mir gönnen, da ich sofort wieder von einem Alptraum geplagt wurde. Ich träumte von meinem Eltern. Und von Robin. Sie taten ihm was an, beide. Von meinem eigenen lauten schluchzen schreckte ich auf und saß kerzengerade auf meinem Bett. Naja fast. Das Regal über meinem Bett hatte nämlich was dagegen und da ich direkt darunter gelegen bin, knallte ich direkt mit der Stirn dagegen. Die Tränen, die sich sowieso schon aufgrund meines Traums gesammelt hatten, hatten freie Bahn. Unter schmerzen sackte ich wieder zurück ins Bett und weinte. Wahrscheinlich größtenteils nur wegen dem Schreck und all den Gefühlen die mich dezent überrumpelten.
"Ganz ruhig, beruhig dich.", redete Melina beruhigend auf mich ein und strich über meine Schulter. Doch beruhigen konnte ich mich nicht wirklich, da sie kurz darauf auch durch das ganze Haus brüllte:"Alex, komm schnell" Schwer atmend hielt ich meine Stirn und wimmerte leise. Das war wieder alles zu viel. Kommt davon, wenn man die Gefühle lange genug unterdrückt, dann kann das kleinste Ding passieren und alles kommt auf einmal. So wie jetzt eben. Auf der Treppe konnte ich Schritte von zwei Personen hören und einen Augenblick später wurde die Tür auch schon geöffnet und Melina schilderte knapp die Lage. Ich spürte, wie sie das Bett verließ und sich jemand anders drauf kniete. "Kira, schau mich mal an?", bat Alex mich mit besorgter Stimme. Langsam öffnete ich meine zusammengekniffenen Augen und sah ihm mit verweinten Augen entgegen. Im Hintergrund hörte ich, wie Phil Melina fragte, was passiert sei. Das war dann wohl die zweite Person. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Immer am weinen. "Komm mal hoch", sprach Alex leise und half mir mich aufzusetzen. Immernlch beruhigend redete er auch mich ein.
Phil reichte seinem Kollegen währenddessen ein Pflaster, welches meine kleine Wunde versorgte.
"Geht's mit den schmerzen?",fragte er ruhig. Ich nickte.
"Ich würd mal sagen ihr kommt mit runter. Es gibt übrigens Kuchen", beschloss Phil und sah beim letzten Satz zu Melina, die darauf hin mal wieder grinste, wie ein Honigkuchenpferd. Durch den Anblick konnte ich mir einen leichten Lacher auch nicht verkneifen, während ich Aufstand.
"Ich glaub du schläfst das nächste Mal außen", schmunzelte Melina und hakte sich bei mir ein. Wäre dann wohl besser.
"Was gibt's denn für Kuchen?", erkundigte sich Meli neugierig bei Phil, der hinter uns lief.
"Du wie die heißen, weiß ich nicht, ihr könnt ja schonmal raus und selber schauen", meinte er und ging in die Küche. Von draußen hörte man die Stimmen der Anderen. Sofern ich weiß, haben die meisten heute frei.
Somit gingen wir zwei auf die Terrasse und fanden, wie vermutet, die anderen vor. Innerhalb von gefühlten Millisekunde, setzte sich Melina an den Tisch und begutachtete die Kuchen. Drei verschiedene Sorten standen vor ihr auf dem Tisch. Deutlich langsamer machte ich ihr nach, aber für das Essen interessierte ich mich Recht wenig. Ich hatte mit meinen groben drei Mahlzeiten am Tag schon genug. Obwohl ich die auch liebend gern sein lassen würde. Als ich mich umsah, erblickte ich Robin und die Erinnerungen an meinen Traum kamen wieder hoch.
"Willst du auch ein Stück?", riss mich Melina aus meinen Gedanken, während sie sich selbst bereits eins auf den Teller tat. Mit dem Blick zu ihr schüttelte ich den Kopf. Wie kann sie nur so viel essen und trotzdem so eine perfekte Figur haben?
Bei mir kommt ja schon der gesamte Mageninhalt hoch, wenn ich nur auf das Essen schaue. So auch jetzt. Irgendwie ist mir total schlecht. Mit der Hoffnung, dass die Übelkeit verschwand kniff ich meine Augen zusammen und stützte meinen Kopf in meine Hände ab. Es wurde aber nur minimal besser, je länger ich es auch probierte. "Kira, was los?", zog mich Alex wieder in die Realität und ich legte seine Hand auf meinen Rücken. In gefühlter Zeitlupengeschwindigkeit wendete ich mich ihm zu und atmete tief durch.
"Nichts, alles gut", antwortete ich ihm leise und fixierte mich auf einen Punkt auf dem Boden. Ich hab mal gehört, dass das sogar was  bringen sollte. Ich hab keine Lust, dass er sich schon wieder sorgen macht. Ich mach den allen doch sowieso schon viel zu viel Stress.
"Das sieht mir absolut garnicht so aus. Du bist total blass und abwesend. Ich merk doch, dass es dir nicht gut geht", er hat mich durchschaut. Was hab ich auch erwartet, vor mir sitzt ein Notarzt und ich lüg ihn hier über meinen Gesundheitszustand an. Dass das nicht klappt hätte ich eigentlich auch schon bemerken sollen. "Hey, wenn du mir nicht sagst, was los ist, kann ich dir auch nicht helfen. Es ist doch nur zu deinem besten", redete er weiter auf mich ein. In der Zwischenzeit lagen schon die meisten Blicke der am Tisch sitzenden auf mir und Alex. Ich fühlte mich Mal wieder so unwohl. Ich hasse es so dermaßen im Mittelpunkt zu stehen. Dennoch schwieg ich eisern und stand auf. Ohne auf die Beschwerden meines Kreislaufs zu achten ging ich ins Wohnzimmer. Oder probierte es zumindest, denn zu der Übelkeit kam nun auch der mir allzubekannte Schwindel hinzu. Na super. Ich schaffte es ja nichtmal mehr ins Haus, denn schon sackten meine Beine weg und ebenso schnell verabschiedete sich dann auch mein Bewusstsein. Wie ich es hasse.

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Ich hoffe euch geht's gut:))
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang