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Zuhause angekommen legte ich meinen Ranzen erstmal neben die Treppe, aber so, dass keiner drüber fallen könnte und ging Richtung Küche. Den Stimmen nach zu urteilen unterhielten sich dort gerade mindestens drei oder vier Personen. Alex war auf jeden Fall dabei und wenn ich mich nicht verhört hatte, hatte gerade jemand etwas von einem klavier erwähnt. Über was genau sie wohl reden?
"Hallöle",meinte ich zu Alex und Franco und ließ mich erschöpft auf einen Stuhl fallen. Meinen Kopf stützte ich auf meinen Händen auf. Ich bin so müde. "Ne ich glaub nicht, dass wir es brauchen. Er findet bestimmt noch jemand anderen, der es will. Hi Kira. Es gibt Kartoffelsalat und Würstchen. Nimm dir soviel du willst", redete Alex und zeigte gegen Ende auf den Vorbereitungstisch der Küche. "Über was redet ihr?", Wollte ich wissen, bevor ich Aufstand und mir essen holte. "Ach Franco wurde von einem Kollegen gefragt, ob wir sein Klavier haben möchten. Die Kinder haben das Interesse daran verloren und er will es jetzt loswerden. Aber ich denke nicht dass und ein Klavier etwas bringt oder?", Fragte er lachend und fast schon ironisch. Kommentarlos blickte ich ihn an und ging los um mir Essen zu schöpfen. "Oder etwa doch?", Hängte er verwirrt dran. Leicht zuckte ich mit den Schultern. Ich würde liebend gerne eins haben, aber das klingt dann wieder so fordernd und das möchte ich wiederum nicht. "Kira rede mit uns. Möchtest du das Klavier haben?", Er lässt wirklich nicht locker. Daran merkt man aber auch, dass er mich inzwischen kennt. Obwohl, so unauffällig ist es jetzt auch nicht. "Wenn ihr das nicht wollt muss das auch nicht sein. Ich.. also.", Mein anfängliches murmeln wurde zu einem stottern. Alexander schmunzelte und sah mich liebevoll an. "Wenn das so ist, kann ja Franco auf das Angebot eingehen", sagte er Lächeln und strich mir über den Rücken, als ich wieder neben ihm saß. Ein minimales grinsen huschte über mein Gesicht.
Gerade als ich fertig war mit essen, fiel mir noch ein, dass ich ja eigentlich noch was fragen wollte. "Achso eh, ist es okay wenn Melina heute Mittag her kommt und wir dann bisschen in die Innenstadt gehen?", Ohne dass ich es wollte, zitterte meine Stimme leicht, als ich ihren Namen aussprach und auch mein herz schlug höher. Ich hoffe sehr, dass das keiner gehört hat. Die Jungs warfen sich einen skeptischen Blick zu. Ich konnte schon erahnen was für Fragen kommen werden.
"Wer ist Melina?", Kam es von Franco. Ich hätte gedacht Alex würde es fragen. Knapp daneben ist ich vorbei. "Das neue Mädchen aus meiner Klasse",antwortete ich knapp. "Und du lädst sie gleich zu dir nachhause ein?",fragte der Sanitäter misstrauisch. Ich verdrehte die Augen. Was denkt er denn? Dass sie hier reinkommt und alle erschießt? Ich merkte, wie Alex Franco einen vorwurfsvollen Blick zu warf. "Meinetwegen kann sie gerne kommen. Solange man nicht mit ihr ins Krankenhaus muss, sowie bei Kai.", Ich wusste genau, dass er es zwar als ein Spaß meinte, aber trotzdem war das nicht lustig. Dennoch dankbar nickte ich und verzog mich auf mein Zimmer. Ich schrieb Melina meine Adresse und warnte sie schonmal vor den Ärzten, Sanitätern und Polizisten vor. Dann entschied ich einen kurzen Mittagsschlaf zu machen. Naja ganz kurz war der jetzt nicht. Eine Stunde später wachte ich wieder auf.
Es war kurz vor drei. Verdammt meine Frisur sah aus als hätte der Raubvogel persönlich sein Nest gebaut. Mit einem halbwegs anständigen Zopf, bemerkte ich mit einem Blick aus dem Fenster, dass von dem guten Wetter weit und breit nichts mehr zu sehen ist. Ich glaub das wird dann wohl doch nichts mit dem in die Stadt gehen. Aber hier oben haben wir zwei ja unsere Ruhe. In Windeseile machte ich noch mein Bett, dass es wenigstens ansatzweise ordentlich aussah. Keine Sekunde zu spät, denn im nächsten Augenblick klingelte es an der Haustür. Aufgeregt sprintete ich los und konnte sogar noch Alex überholen, der gerade die Tür aufmachen wollte. Kopfschüttelnd sah er mich an. "Heyy", begrüßte ich das Mädchen an der Tür und umarmte sie spontan. Sie erwiederte Es war ein wunderschönes Gefühl. Jedoch konnten wir nicht so lang verweilen, da immernoch Alex hinter uns stand und uns wie so ein Spion beobachtete. "Melina das ist Alex. Alex das ist Melina.", Stellte ich die beiden einander vor. Höflich sagte das Mädchen hallo und reichte dem Notarzt die Hand. Er lächelte ihr freundlich entgegen. "Wir gehen am besten nach oben. Ich glaub nämlich nicht, dass das Wetter noch besser wird.", Sprach ich und ging voran. Bloß weg hier von den ganzen Menschen. Ich hoffte inständig, dass wir auf dem Weg zu meinem Zimmer keinen begegnen. Ich hab keine Lust darauf, ausgefragt zu werden. Und für Melina war das, laut ihrem Gesichtsausdruck, mit Alex schon unangenehm. Ich kann sie verstehen. Oben im Aufenthaltsraum setzte ich mich dann aufs Sofa. Sie machte mir nach. Nach einer weil unangenehmer Stille, kamen wir dann ins Gespräch und unterhielten uns über alles mögliche. Und damit meinte ich wirklich alles. Ich erfuhr auch, dass ihre Eltern sich getrennt hatten, weil ihre Mutter wohl einen anderen hatte und sie jetzt mit ihrem Vater ungefähr 5 Minuten von hier weg wohnt. Daraufhin erfuhr sie auch meine Geschichte. Eigentlich erzähle ich das niemandem so schnell, aber ich spüre bei ihr, dass ich ihr Vertrauen kann und dieses Gefühl hat mich noch nie enttäuscht. Stunden vergingen und wir saßen gefühlt den ganzen Nachmittag hier und haben geredet. Irgendwann, als die Gesprächsthemen ausgegangen sind haben wir dann den Fernseher angemacht und ein bisschen auf der Konsole gespielt.
Doch auch das wurde vorübergehend langweilig.
"Du Kira, darf ich dich Mal was fragen?", erkundigte sie sich. "Hattest du eigentlich schonmal einen Freund?",fragte sie leise. Warte Mal. Nach all den Büchern und Filmen die ich gelesen und geschaut habe wusste ich in etwa worauf sie hinaus wollte. Empfand sie etwa auch etwas? Ach bestimmt nicht. "Ne und du?", Stellte ich die Gegenfrage. Auch sie schüttelte den Kopf. Betretenes Schweigen. Soll ich sie darauf ansprechen? Aber was wenn sie garnicht gleich wie ich fühlt? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, ergriff sie wieder das Wort:"Kira. Ehrlich gesagt, hab ich mich noch nie so wirklich für Jungs interessiert" Ein Satz der mein Herz höher schlagen lässt. Die Schmetterlinge in meinem Bauch führen Achterbahn und ich wurde rot. "Ich muss dir was beichten", erzählte sie weiter, aber mit einer Pause. Kann sie denn keinen vernünftigen Satz bilden oder soll ich hier vor Anspannung Sterben? Sie atmete noch einmal tief durch, bis sie dann endlich den Mut zusammen nahm und mit der Sprache rausrückte...

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Spannung whoop whoop
Naja, eigentlich nicht wirklich denn es ist doch klar wie der Kaffe meiner Oma, was jetzt passieren wird hehe.
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now