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Im Park waren nämlich gerade zwei Polizisten auf Streife. Und zu allem übel nicht irgendwelche, sondern Robin und Arne. Ich will die Reaktion meines Bruders garnicht erfahren, wenn er gesehen hätte, dass ich überhaupt mit Kai geredet hätte. Seine Meinung gegenüber dem Jungen ist ja seit des Vorfalls sehr kritisch und herausfordern möchte ich das keines Falles. Als ich aus dem Park raus war, war  mein Ziel die Bushaltestelle. Während ich auf den nächsten Bus wartete schrieb ich noch kurz eine Nachricht an Kai, in der ich mein Verhalten eben entschuldigte. Die Nachricht kam jedoch nichtmal an. Komisch. Eigentlich hatte er sein Handy immer an und auch immer dabei. Vielleicht ist ja einfach sein Akku leer, ich mache mir schon wieder viel zu viele überflüssige Gedanken. Im Bus wollte ich eigentlich Musik hören, aber da ich meine Kopfhörer vergessen hatte wurde daraus dann auch nichts. Wenigstens waren zu dieser Uhrzeit nicht so viele unterwegs. Ich mag es garnicht wenn der Bus immer so voll ist. Bei der nächsten Haltestelle muss ich raus. Um rechtzeitig rauszukommen stand ich schonmal auf und lief Richtung Tür.
Draußen blendete mich Mal wieder die Sonne. Warum muss die denn auch so hell sein? Gemütlich lief ich durch die Straßen. An der Kreuzung, an der der Unfall passiert ist blieb ich kurz stehen. Spuren davon waren immernoch deutlich zu erkennen und meine Erinnerungen waren bei diesem Anblick noch deutlich stärker. Vor meinen Augen sah ich den Mann, der im sterben lag. Mit einem Kopfschütteln befreite ich mich von diesem Gedanken. Er hat's doch überlebt das ist doch die Hauptsache.
"Alles in Ordnung?", sprach mich auf einmal eine ältere Dame an. Ich fuhr herum und sah sie an. Sie lächelte leicht und sie sah leicht besorgt aus. "Eh, ja. Alles gut", wank ich überordert ab und erwiderte das Lächeln. "Liegt es an dem Unfall der gestern hier passiert ist?", forschte sie nach. Mein Blick wurde verwirrt, doch ich nickte.
"Ich hab das mitbekommen und den einen Fahrer reanimiert", erzählte ich ihr. Ursprünglich wollte ich das eigentlich nicht sagen, aber die Dame schien mir vertrauenswürdig. Mit einem langsamen Nicken betrachtete sie die Stelle, die ich vor wenigen Minuten noch angesehen hatte. "Der Fahrer, den du meinst. Ist mein Mann.", Fing sie mit leicht zitternder stimme an, "Ich weiß garnicht wie ich dir danken soll. Er ist mein ein und alles und du hast ihm das Leben gerettet"
Wie froh mich sowas macht. "Ist doch selbstverständlich", antwortete ich immernoch lächelnd, woraufhin sie mich kurz umarmte. "Wie geht es ihm?", Erkundigte ich mich. Es tat mir so leid für sie, dass ausgerechnet er diesen Unfall hatte. Den ich hätte verhindern können. Hätte ich einfach viel früher mit Jacky geredet, dann wäre das alles nicht passiert und so viele Menschen wären nicht mit reingezogen worden. "Er liegt noch im Krankenhaus, auf der Intensivstation, aber die Ärzte haben gesagt, dass er wieder gesund wird", berichtete sie mir in einer sehr zuverlässigen Stimme. Es ist schön, dass sie sich auf die guten Dinge verlässt und nicht zu sehr auf das negative, könnte ich mir vielleicht auch mal angewöhnen.
"Möchtest du mitreinkommen ich wohne gleich hier und habe erst Kuchen gebacken", lud sie mich freundlich ein. Ich glaub ich sollte eher nach Hause gehen. Ich hab schon zu viel Zeit verplempert, nicht dass die sich noch Sorgen machen. Außerdem bin ich kein Fan davon so schnell zu fremden Leuten ins Haus zu gehen. Nach der Aktion von Leon bin ich dessen gegenüber sehr skeptisch geworden. Auch wenn ich der Frau vertrauen kann, tu ich es lieber nicht so schnell
"Nein tut mir leid ich muss jetzt nachhause. Die warten schon. Vielleicht ein anderes mal, aber trotzdem danke", lehnte ich ab. Zum Glück war sie nicht allzu enttäuscht darüber und mehr als ein:"Du weißt ja wo du mich findest. Mach's gut" kam auch nicht mehr. Somit setzte ich meinen Weg fort und kam mit ungefähr anderthalb Stunden Verspätung an. Durch das Gespräch im Park und jetzt hatte ich garnicht mehr auf die Uhr geschaut. "Da bist du ja. Wieso gehst du denn nicht an dein Handy?", empfing mich Oli, eher weniger herzlich. Auf mein Handy hatte ich die ganze Zeit auch nicht mehr geachtet und da ich Dödel es ja auf stumm hatte, kamen die Anrufe nicht zu mir durch.
"Tut mir leid", murmelte ich und ging an ihm vorbei und zog meine Schuhe und meine Jacke aus. Bei dem Weg ins Wohnzimmer bemerkte ich, wie er mir nachging. "Und wo warst du die ganze Zeit. Phil hat schon vor anderthalb Stunden angerufen und gesagt, dass du gegangen bist", seine Stimme klang irgendwie streng. So kenn ich ihn garnicht. Leicht eingeschüchtert, aber ohne etwas zu sagen sah ich zu ihm, woraufhin sich sein Blick schakgartig änderte. Jetzt war er eher besorgt. "Tschuldige, ich wollte dich nicht so angehen. Ich hab mir bloß Sorgen gemacht", kam relativ schnell die Entschuldigung. In einer gewissen Weise auch verständlich. Bei den Sachen die mir immer passieren, würd ich mir an seiner Stelle auch irgendwie Sorgen machen.

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Das Kapitel ist langweilig._. Ich brauche Ideen, Help

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now