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Gelangweilt tigerte ich auf dem Parkplatz umher und wartete darauf, dass Alex endlich vorfuhr. Der Weg von der WG hier her dauerte zwar etwas länger, aber trotzdem war ich ungeduldig.
"Kann man dir helfen?", sprach plötzlich jemand hinter mir. Abrupt drehte ich mich um und blickt in das Gesicht eines fremden Mannes. Reflexartig trat ich einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Zum Glück wandte die Person sich danach relativ schnell wieder ab und lies mich in Ruhe. Unbewusst hab ich wieder zu zittern angefangen. Aber in der letzten Zeit ja nicht besonders überraschend. Ich kann eigentlich niemandem mehr vertrauen, den ich nicht schon länger kenne. Die restlichen Komplizen meines Vaters wurden immernoch nicht gefasst. Wenn man's genau nimmt, bin ich genauso wenig in Sicherheit, wie vor dem Ereigniss im Krankenhaus. Seufzend fuhr ich mit meiner einen Hand über den Verband, der sich unter meinem Pulli versteckte. So etwas durchzumachen, will ich keines Falls nochmal. Zwar brauch ich jetzt keine Angst mehr von ihm haben, obwohl ich nicht glaube, dass er nichts mehr ausrichten kann, aber wer weiß wie viele Komplizen er hat und mit was für Strategien die vorgehen. Das Vorfahren eines silbernen Autos riss mich aus meinen,nicht allzuschönen Gedanken und ließ mich erneut aufschauen. Es war der Wagen von Alex. 
Auf der Fahrt redete ich nicht wirklich viel und auch auf die Frage wie es war kam nur eine knappe Antwort. Da Gesagte von Melina kreiste nur noch so in meinem Kopf umher. Ebenso wie mein Denken über die Sache mit meinem Dad.
Daheim angekommen, wollte ich eigentlich direkt wieder nach oben in mein Zimmer. Die Betonung liegt auf wollte, denn aus der Küche konnte ich, eine mir bekannte Stimme, wahrnehmen. Ist das nicht die von Felia? Mit leicht neugierigem Blick betrat ich die Küche und tatsächlich saß Felia mit Robin und Phil am Tisch und unterhielt sich. Da sie mich bis jetzt noch nicht bemerkt hatten, stand ich noch ein paar Minuten in der Tür. Wieso genau weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, aber vielleicht wollte ich auch nur wissen, über was sie sich unterhalten. Den genauen Zusammenhang konnte ich mir zwar nicht erschließen, aber auf jeden Fall redeten sie über die Schule. Super Themawahl.
"Auf welcher geheimen Mission bist du?", überraschte mich Alex, der an mir vorbei in die Küche ging und somit auch die Aufmerksamkeit auf uns beide zog. Ich bin somit aufgeflogen. Leicht grinsend ging ich zu Felia und begrüßte sie erstmal mit einer Umarmung. "Da dachte ich einmal, ich komm bei dir vorbei und schon bist du nicht da", war das erste, was sie mir mit einem Schmunzeln sagte. Immernoch grinsend sah ich zurück und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
"Und was erzählt Meli?", fragte sie nachdem ich Platz genommen hatte. Außer ihr sahen mich auch Robin und Phil leicht erwartungsvoll an. Sofort musste ich wieder an die Story mit ihrem Vater denken. Definitv ein Punkt, den ich nicht erzählen werde. "Sie fühlt sich wohl und hat auch schon ein paar neue Freunde kennen gelernt.", verkürzte ich das ganze und fokussierte mich auf die vorherigen Gedanken. Feli nickte zur Verständnis:"Dann ist ja gut"
Naja, wie man's nimmt. Ich hab nie das Verhältnis mit ihrem Vater mitbekommen. Aber so wie ich ihn jetzt durch Melina kennengelernt habe, kann ich minimal verstehen, wieso sie die ganze Zeit so darauf bestanden hat hier zu sein. Die Fragen, ob wir zu ihr sollten, hat sie am Anfang so oft verneint, dass ich es irgendwann aufgegeben hatte weiter zu fragen. Je länger ich darüber nachdenke desto logischer wird das alles.
"Alles gut bei dir? Du wirkst so abwesend", unterbrach mich Alex bei meinem Gedankengang. Verwirrt drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, nickte aber schnell.   Ich war anscheinend wieder komplett in meiner Welt abgeschweift, durch die vielen Überlegungen.
"Wollen wir hier bleiben, während ich dich über die Schulsachen informiere oder in dein Zimmer gehen?", erkundigte sich Felia wieder und brachte mich auf die Tatsache, weshalb sie wahrscheinlich hergekommen ist. Ich ließ meinen Blick kurz über Phil und Robin schweifen. Die zwei saßen nur ruhig und lauschend neben uns. Ich schätze, dass es besser wäre wenn wir hochgehen. Dann sind wir mehr unter uns.
"Lass uns nach oben", sprach ich meine Gedanken aus und erhob mich von Stuhl. Sie tat mir gleich und kurz darauf waren wir auch schon oben angelangt. Auf dem Weg war mir auch die kleine Tasche aufgefallen, die sie dabei hatte. Ich hatte eigentlich so gar keine Lust jetzt irgendwas schulisches zu besprechen. Wenn ich mich überhaupt darauf konzentrieren kann bei den ganzen Sachen, die derzeit so passiert sind.

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Heyy, gestern kam kein Kapitel, weil mein Onkel mit seiner Freundin für zwei Tage von Bayern hergekommen sind und ich die Abwechslung bissle genießen wollte. :)

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now