•70•

2.4K 69 1
                                    

"Hey kleine, ich hab gehört was passiert ist.", sprach plötzlich Phil aus dem nichts und setzte sich zu mir aufs Bett. Und woher kam er jetzt? Schnell wischte ich meine Tränen beiseite und sah ihn an. Der Arztkittel ließ darauf schließen, dass er heute hier irgendwo eingeteilt war.
"Es ist alles meine Schuld", schluchzte ich  leise. Nur wegen mir ist sie jetzt weg. Ich bemerkte, wie er den Kopf schüttelte. "Du bist nicht immer für alles schuld, Kira. Wie oft soll ich das denn noch sagen?", widersprach er meiner Aussage.
Bedrückt zuckte ich mir den Schultern. Ich hatte Angst. Angst um Lotte. Was ist wenn ihr was passiert ist? Und sie irgendwo im  sterben liegt. Ohne sie schaff ich das alles nicht. Sie ist doch der Grund, weshalb ich wieder mit essen angefangen habe.
"Ganz ruhig. Die polizei sucht nach ihr jnd umliegende Krankenhäuser und Ärzte sind auch informiert. Alles wird gut", sprach der Arzt mir gut zu, da ich wieder zu zittern angefangen habe. Anscheinend wurde das jetzt auch zu einer normalen Reaktion meines Körpers. Wie soll ich mich denn beruhigen, wenn ich nicht weiß, wie es ihr geht? Ich kenne sie jetzt seit nichtmal nem ganzen Tag, aber sie ist mir in den letzten Stunden so wichtig geworden. "Kann ich nicht irgendwie helfen?", erkundigte ich mich leise. Die können doch nicht von mir erwarten hier einfach nur rumzusitzen und nichts zu tun. Das ist pure Folter. Dennoch schüttelte Phil erneut den Kopf:"Du bleibst hier. Zum einen wegen deinem Zustand und zum anderen bringt es uns dann auch nicht weiter, wenn du dann auch weg bist." Er hat Recht. Aber ich muss irgendwas tun. Immerhin würde sie doch auch nicht nur hier rumliegen, wenn ich jetzt weg wäre. Oder doch? Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, standen schon die nächsten Personen in der Tür. Es waren zwei Polizei Beamte. Genauer gesagt Paul Richter und Hannah Becker. Phil bemerkte die zwei und begrüßte sie freundschaftlich. Während er sich noch kurz mit Paul unterhielt, wahrscheinlich auch darüber, kam Hannah zu mir.
"Hi Kira, du weißt wahrscheinlich weshalb wir hier sind oder?", fragte sie ruhig. Ich nickte nur und beobachtete die beiden anderen. "Ist dir gestern irgendetwas an Charlotte aufgefallen oder ist etwas passiert?", erkundigte sie sich freundlich und auch ein bisschen besorgt. Ich frag mich gerade, was denn so schwer ist sich untereinander auszutauschen. Die Ärztin weiß das doch auch schon längst. "Naja, sie wollte halt nach draußen, aber ich nicht, weil wir ja beide und ja schonen sollten. Sie hat dann die ganze Zeit probierte mich zu überreden, aber irgendwann hab ich ihr halt Klipp und klar meine Meinung gesagt und bin dann schlafen gegangen. Als ich dann heute morgen wieder aufgewacht bin, war sie auf einmal weg. Ihr Handy liegt auch noch hier. ", Erklärte ich den gestrigen Abend und wies sie noch auf das Mobiltelefon hin, welches immernoch auf dem Nachttisch lag. Da liegt es gut. Hätte sie das wenigstens dabei, wäre alles viel einfacher. "Wann war das gestern Abend und wann heute morgen bist du aufgewacht", wollte sie weiter wissen. Ich fühlte mich wie in einem Verhör. Nur dass es um keine Straftat ging. Hoffentlich. "Gestern um 10 ungefähr und heute morgen um halb sechs", schilderte ich ihr. Der Zeitraum ist viel zu groß, um einzuschätzen wann sie gegangen ist. Es könnte sein, sie ist direkt nachdem ich eingeschlafen bin abgehauen, oder wurde entführt oder was weiß ich, oder mitten in der Nacht. Irgendwann. Paul war inzwischen zu ihrem Bett gegangen und sah sich die Sachen genauer an. Unter anderem auch ihr Handy.
"Weißt du zufällig ihr Passwort?", fragte er mich, während er es anschaltete. Ich verneinte. Als ob sie mir das innerhalb so kurzer Zeit gesagt hätte. Ich weiß ja so gut wie garnichts über sie. Außer die groben Details über ihre Familie. Aber das bringt jetzt auch niemanden weiter. "Hannah, wir nehmen das mal mit. Die Tasche ist noch rammel voll und auch der Geldbeutel inklusibve Bargeld ist noch da, also irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass sie abgehauen ist", sprach Paul seine Gedanken aus. Genau das selbe hab ich mir auch schon gedacht. Vielleicht wollte sie ja wirklich nur ein bisschen raus und dann ist ihr halt etwas passiert. Besonders beruhigend ist der Gedanke nicht. Es könnte alles passiert sein. Womöglich ist sie schon längst tot. Scharf zog ich die Luft ein. Daran will ich garnicht denken. Etwas später verschwanden sie zwei Polizisten auch wieder. Viel mehr Informationen hab ich ja nicht. Ich hoffe bloß, dass sie irgendwas auf dem Handy von Lotte finden. Irgendein Hinweis. Und wenn's bloß einer ist. Hauptsache sie wird schnellstens gefunden. Nachdem Phil mich auch wieder verlassen musste, da es einen neuen Patienten in der Notaufnahme gab, durchschaute ich nochmal eigenhändig die Sachen von ihr. Ich weiß, eigentlich sollte ich das nicht tun, aber vielleicht hat Paul ja auch einfach etwas übersehen. Man muss sagen, dass er die Sachen so genau nun auch nicht durchgeschaut hat. Ich wusste zwar nicht wonach ich genau suchte, aber dennoch wurde ich fündig. Zwar wusste ich immernoch nicht, wo sie sich aufhielt, aber damit kam man dem ganzen bestimmt ein großes Stück näher.

-----------------------------------------------------------------------
In einer halben Stunde kommt das nächste:))
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt