Gewonnene Wette

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Auf dem Weg nach draußen wird ein wenig diskutiert. Vor allem über den Inhalt der ausgestoßenen Drohungen. "Teufel? Mehrere Knochen gebrochen? Weib... was hast du bitte in deiner Dimension alles erlebt?" Alucard kann sich eigentlich nicht an so etwas erinnern. So viel Gewalt. "Noch nie was von Bluff gehört? Als ob ich wirklich so cool drauf wäre. Ich wünschte ich wäre es! Aber... ich bin halt nur ein langweiliges kleines Menschlein mit ein paar Provokationsproblemen." Dahingehend gibt der Urvampir halb recht. Sie hat wirklich Provokationsprobleme. Aber langweilig würde er jetzt nicht sagen. Die junge Frau ist für einen Moment still ehe ihr was einfällt. "Wer hat eigentlich die Wette gewonnen?", fragt sie und sie beide Männer abwechselnd an. Anderson muss kurz nachdenken und auch nachzählen. Alucard weiß seine Zahl und wartet nur darauf, dass der Geistliche seine sagt. "Ich liege bei 53.", meint er und weiß, dass er jetzt eigentlich schon verloren hat. 

Ein Schmunzeln zeigt sich auf Alucard Gesicht. "59." Verdammt. Anderson hat doch tatsächlich gegen ihn verloren. Muss er jetzt tatsächlich einen Wunsch erfüllen? Hoffentlich ist es nichts, was gegen seinen Glauben geht. Alex seufzt. "Super... und ich gurke bei 12 rum.", murmelt sie. Sie braucht wirklich bessere Reflexe. Werden wohl einige Tage, die sie mit Pip und den Söldnern verbringen wird um ihre Fähigkeiten zu verbessern. "Hm... Wobei du den Ranghöchsten gegeben hast. Das würde dir eigentlich mehr Punkte einbringen.", gibt der Pater von sich und sieht Alucard erwartungsvoll an. Bei diesem werden die Augen schmal, während er zurück blickt. Er soll seinen Sieg abgeben? Jetzt? Wo er schon gewonnen hat? Die roten Augen gehen zu Alex, die entgeistert vorn weg sieht. "Scheiße. Stimmt. 50 Punkte für den Boss." Gedanklich schickt er einen Fluch zu Anderson, dessen Augen groß werden. Die junge Frau hebt ihren Kopf und runzelt die Stirn. "Macht gefälligst keine neue Regeln, klar?"

Doch der schwarzhaarige winkt ab. "Das ist eine alte Regel, Zecke. Willst du dich wirklich gegen Traditionen stellen?" Langsam gehen ihre Mundwinkel hoch. "Dein Ernst? 62?" Alucard kann sehen, wie ihre Augen aufleuchten und merkt, wie seine eigenen Mundwinkel hoch gehen. Verdammter Softie. Nickend bestätigt er es und Alex sieht zum Pater. "Stimmt das?" Auch er nickt und schlussendlich grinst die blauhaarige breit. Vielleicht sollte sie sich das nächste Mal besser um die Regeln bemühen! Anderson bekommt das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht, während sie so fröhlich zwischen den beiden geht. Sie ist in manchen Situationen wirklich wie ein kleines Kind. "Weißt du schon, was du willst?", fragt er und sie läuft ein paar Schritte vor sie, ehe sie stehen bleibt. Auch die beiden Männer bleiben stehen und sehen zu ihr. "Ich wünsche mir von euch beiden, dass ihr mich nie allein lasst, klar? Ohne euch... funktioniert nichts mehr!" Während Anderson sich eine Hand auf sein Herz legt und Alex in den Arm nimmt, steht der Urvampir daneben und beobachtet sie. Er hätte sich etwas anderes gewünscht. Aber... vielleicht ist der Wunsch doch nicht so schlecht. Unter Umständen. Muss ja nicht alles eine Katastrophe werden.

"Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen.", meint der Geistliche, als er sie wieder losgelassen hat. "Dem Wunsch entspreche ich gern!" Anderson ist erstens mehr als nur froh, dass es so etwas harmloses ist und zweites ist er glücklich, dass sie ihn um sich haben will. Anscheinend für immer. Das Grinsen wird er die nächsten Stunden nicht mehr aus dem Gesicht bringen, das weiß er. Er lehnt sich ein wenig nach vorn und kann sich einen kurzen Kuss auf ihren Scheitel nicht verkneifen. Sofort richtet er sich wieder auf und räuspert sich. Alex sieht leicht geschockt zu ihm hoch! Fängt dann aber wieder das Lächeln an. Glück gehabt. Kann der Tag noch besser werden? Sicherlich nicht. Ganz sicherlich nicht. Der Urvampir hat die Arme verschränkt und sieht auf die Seite. Den Mist muss er sich jetzt echt nicht reinziehen. "Alucard?" Anscheinend muss er das doch. Entgeistert sieht er zur blauhaarigen, die sich direkt vor ihn gestellt hat. "Wie siehts aus. Deal?" Leicht unsicher lächelt sie zu ihm hoch. Er könnte es ablehnen. Die Möglichkeit bestünde. Seufzend legt er ihr eine Hand drauf. "Wettschulden sind Ehrenschulden.", brummt er nur und hat im nächsten Moment die junge Frau an sich hängen.

Leicht zögerlich legt er ihr seine Hände auf den Rücken. Dass sie aber auch immer so gefühlsduselig sein muss. Anderson kann beobachten, wie trotz der eigentlich kalten Ausstrahlung die Mundwinkel des Vampirs für einen Moment hoch gehen. So ein kaltes Arschloch ist er ja doch nicht, wie er immer dachte. Gut so, denn Alex kann jede Unterstützung gebrauchen die sie kriegen kann. Besonders im Moment. Vorsichtig schiebt der schwarzhaarige wieder von sich weg. "Wir sollten zum Flughafen. Ich will hier weg.", meint er nur und sieht über die kleine Frau hinweg. Diese sieht grinsend zu ihm hoch, ehe sie nickt und Alucard die beiden auch wieder über Tage bringt. Der Wagen steht noch. Der Himmel ist zwar leicht bewölkt, aber es ist trocken. Kein Wind. Im Auto schnallen sich alle an, ehe Alex den Motor startet und sie schon wieder losfahren. Im Navi eingegeben, der Münchner Flughafen.

Während der Fahrt hat Alucard mit der Lady telefoniert um ihr bescheid zu geben, dass alles erledigt ist und sie nun zurück kämen. Integra ist froh, dass alles glatt gelaufen ist. Im Anwesen sei es verdammt still ohne sie, dass müsse sie zugeben. Es gibt keine Streitereien oder sonst etwas, was ihr auf die Nerven gehen würde. Denn Seras macht einen guten Job. Das will der Urvampir hoffen! Er hat ihr immerhin alles beigebracht. Die Lady wird die Piloten benachrichtigen, die in einem nahen Hotel untergebracht wurden, dass es bald losgehen wird und schon hat sie aufgelegt. "Sie vermisst uns. Ist das nicht niedlich?", brummt Alucard und steckt das Handy wieder weg. Alex schnaubt amüsiert und gibt ein wenig mehr Gas. "Ich kenne niedlicheres." Immerhin kennt sie Alucard kurz vor dem flüssigen Zustand, wenn sie seinen Kopf krault. Oder den Pater, wenn er auch ein wenig Ruhe und Nähe braucht. Das ist bedeutend niedlicher und süßer als das, was er jetzt gemeint hätte. "Apropos Dinge die niemand wissen sollte.", fängt Alucard an und konnte es sich nicht verkneifen, in ihren Gedanken zu stöbern. Er sollte es echt aufhören. "Woher kanntest du Salvare? Das ist rumänisch, Zecke."

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