Schutz und Sicherheit

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Nur mit dem leichten verziehen seines Gesichtes lässt Alucard zu, dass Alex ihn umarmt. Auch wenn er kämpfen sollte, muss er sich ja doch irgendwie um sein Team kümmern. Oder zumindest um sie. "Kreativ für jemanden, der noch nie wirklich gekämpft hat.", meint der schwarzhaarige und sieht auf sie runter. Sollte ihr noch einmal jemand weh tun, wird er diesen Bastard bis ans Ende der Welt jagen. So viel steht fest! Vorsichtig tätschelt er ihren Kopf und seufzt. "Aber du musst mich wieder los lassen. Ich bring dich in das Haus und kümmere mich um den Rest." Stumm nickt sie und beide verschwinden im Schatten. Alucard weiß selbst nicht, seit wann er so beschützerisch geworden ist. Aber es ist nun einmal so! Damit muss man jetzt leben. "Wenn so etwas noch einmal passiert, gib mir sofort bescheid, klar?" Wieder nickt die blauhaarige und er verschwindet in Richtung Stall.

Auch der Pater versucht, die ein oder andere Information aus den Vampiren zu prügeln! Kommt aber leider nicht weit. Er weiß nur, dass das hier in der Umgebung nicht der einzige Stützpunkt ist und dass man jemanden aus dem Haus losgeschickt hätte, um die anderen zu warnen. Hoffentlich ist die Frau nicht so weit gekommen und der Blutsauger aus dem eigenen Team hat sie erledigen könnten. Mit seinen Bajonettes köpft er den letzten Vampir und sieht dabei zu, wie der Kopf auf den Boden aufkommt. Noch sind sie nicht fertig. Ein lautes Gebet sprechend, geht er aus der Scheune und bekreuzigt sich. Aus dem Stall kommen Schreie. Schüsse. Sehr gut. Wenn der Vampir sich dort um die Leute kümmert, wird Alex wohl schon im Haus sein. Um alles sicher ablaufen zu lassen entscheidet sich der Pater dazu, in das Haus zu gehen und Alex zu schützen. Er will nicht, dass ihr etwas passiert.

Nichts. Keine der menschlichen Leichen oder die Kleidungsüberreste der Vampire haben einen Hinweis darauf gebracht, ob es noch mehr gibt und wenn ja, wo. Zumindest unten. Vielleicht gibt es ja im ersten Stock noch etwas? Langsam geht sie die Treppe hoch. Die Pistole ist gezogen und entsichert. Sie will nicht noch eine Überraschung erleben und zuckt bei jedem Knarzen der Treppe zusammen. Oben angekommen durchsucht sie weiter. Alles wird auseinander genommen. Selbst die Schubladen und Schränke werden genauestens durchleuchtet! Ihr darf nichts durch die Lappen gehen. Sollte das der Fall sein ist sie vielleicht schuld daran, wenn es nicht besser wird. Wenn sie keine weiteren Stützpunkte finden und somit die Vampirproduktion munter weitergeht. Das darf nicht passieren! Somit lastet ein gewisser Druck auf ihr, den sie sich aber selbst macht. Niemand verlangt von ihr, perfekt zu sein. Niemand. Trotzdem will sie es sein, was einfach nicht funktioniert.

Hm. Unten ist sie nicht. Von oben hört er ein Schaben und da der wandelnde Lauch aus dem nächsten Supermarkt wahrscheinlich extra darauf geachtet hat niemanden am Leben zu lassen, kann es nur Alex sein. Der Pater geht also die Treppe hoch und schaut in den Zimmern nach, bis er Alex in dem letzten findet. "Ah! Da bist-" Ein Schuss hallt in dem Raum wieder und der Pater verzieht das Gesicht, als die Kugel durch seine linke Schulter gegangen ist. Ein glatter Durchschuss. Die Wunde schließt sich schon wieder und bevor er es realisieren kann, umarmt Alex ihn schon. "Tut mir leid!", ruft sie immer wieder. Was ist denn hier los? Was ist passiert? Sie ist doch sonst nicht so schreckhaft! Den gesunden Arm legt er ihr auf den Rücken. "Ist alles gut, Alex. Beruhige dich. Ist ja alles wieder verheilt, siehst du?" Zögerlich sieht sie auf die Wunde und wirkt sofort erleichtert.

Während sie sich erneut immer wieder entschuldigt, erklärt sie auch ihm, warum sie im Augenblick lieber erst schießt und dann die Fragen stellt. Nach dem sie geendet hat, kann er es verstehen, dass sie durch den Wind ist und beschließt, ihre Seite erst einmal nicht mehr zu verlassen. Er bleibt bei jeder Leiche dabei, die sie durchsucht. Vertraut darauf, dass der Vampir sich um den Rest kümmert und passt auf die junge Frau auf. Man hätte sie nicht allein lassen dürfen. Aber so lernt sie zumindest was es heißt, auf realen Missionen dabei zu sein. Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Meistens endet es eben in einem Blutbad mit ein paar Verletzungen. "Wenn wir in dem Haus sind. Brauchst du dann einen Eisbeutel?", fragt Anderson besorgt und beide gehen, nach erfolglosem durchsuchen der Leichen im Haus, in die erste Scheune. Dort führt sie ihre Arbeit fort. "Nein, danke. Kann ich etwas... fragen? Ich weiß, das könnte komisch klingen, aber... vielleicht stimmt Ihr ja zu." 

Der Pater hört aufmerksam zu, findet die Frage aber nicht wirklich komisch. "Natürlich können wir das machen. Aber lass uns erst einmal zurück kommen, ja?" Alex ist erleichtert und freut sich ein wenig darauf, wenn sie wieder im Anwesen sind. Denn es sieht nicht so aus, als wäre hier noch mehr, auf was man sich konzentrieren müsste. In der ersten Scheune nichts. Auch nichts in der zweiten. Also langsam fühlt sich die blauhaarige ein wenig nutzlos! Das muss sie jetzt schon sagen. Ein einzelner Schuss knallt noch im Stall und die beiden sehen sich an. Laufen dann sofort dort hin und sehen rein. Ein einzelner Mann fällt auf den Boden, zerfällt aber nicht zu Staub. Also ein Mensch. "Ihr habt ja wirklich lange gebraucht. Soll ich fragen, was so lange gebraucht hat?", fragt Alucard, wendet sich aber sofort wieder den Leichen zu. Hauptsächlich sind es Menschen. "Hier haben sie alle ausgesucht. Zecke! Schau mal rechts neben dir an der Wand neben der Tür." 

Alex sieht dort hin und nimmt ein Klemmbrett herunter. Es ist auf deutsch geschrieben, weswegen es an sich nur sie lesen kann. "Was steht drauf?", fragt Pater Anderson und auch der Urvampir gesellt sich zu ihnen. "Das sind Namen. Adressen. Ein ganzer Fragenkatalog..." Während Alex weiterblättert um sich alles durchzulesen, hört Alucard noch ein leises Stöhnen. Sofort dreht er seinen Kopf. Zielt und erschießt den letzten, den er wohl übersehen hat. Erschrocken sehen Alex und Anderson ihn an. "Lies weiter, Äffchen.", meint der schwarzhaarige nur und wartet. Diese erklärt weiterhin, was dort drauf steht. Dass man wohl erst einen Fragenkatalog hat ausfüllen müssen, ehe man überhaupt hier gelandet ist. Jeder, der den Ansprüchen nicht genügte oder die Kriterien nicht erfüllte, ist mit einem roten Stift durchgestrichen worden. Was wohl mit denen passiert ist? Entweder sind sie tot und wurden als erste Mahlzeit für die neuen Vampire benutzt, oder wurden manipuliert. So zumindest Alucards Meinung.

Die Insel der DimensionenKde žijí příběhy. Začni objevovat