Entspannung

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Irgendwann wird Alex dann doch allein gelassen, damit sie sich richtig waschen, abtrocknen und anziehen kann. Da es ihr fast egal ist, was sie anzieht, kann sie verdammt gut mit der Jogginghose und einem T-Shirt leben. Im Gegensatz zu Alucard, der sich nicht so ganz wohl in der schwarzen Jeans und dem weißen T-Shirt fühlt. Wie kann man sich nur so anziehen? Wie kann es einem gefallen? Er versteht es nicht. Aber er muss nur darauf warten, dass er- Ist er eigentlich komplett bescheuert? Wieder verzieht er sich in sein Zimmer und zieht aus seiner pocket Dimension einfach die Kleidung, die er sonst immer hat. Fühlt sich schon viel besser an. Als der Urvampir sich wieder nach unten verzieht, damit er noch die Lady anrufen kann, verpisst sich der Pater. Auch er möchte sich duschen und umziehen. Es ist ein großes Glück, dass in dem Moment Alex schon aus dem Bad kommt. 

Der schwarzhaarige setzt sich genervt auf die Couch. Er kann das nicht allein machen. Die Lady will immer alle anderen Seiten auch hören, damit sie so herausfinden könnte, ob jemand lügt! Sie ist da ein wenig paranoid, die liebe Dame. Aber was solls. Man kann damit leben und das reicht aus. Der Fernseher läuft immer noch. Es sieht aus, als wäre es eine Dokumentation über irgendeinen Vogel. Da sonst nichts zu tun ist, lehnt sich Alucard zurück und starrt entgeistert auf den Bildschirm, um sich die Langeweile zu vertreiben. Alex hingegen steht im Türrahmen und sieht zwischen dem Fernseher und dem Urvampir hin und her. "Eine Runde Kuscheln und ich werde niemandem verraten, dass du dir Naturdokus anguckst.", meint sie und bekommt die roten Augen sofort ab, welche mehr als entgeistert drein schauen. "Nen Schlag auf den Hinterkopf kannst du bekommen!", mault Alucard und verzieht das Gesicht. Das kann doch jetzt nicht wahr sein!

Eine Weile steht die blauhaarige weiterhin im Türrahmen und sieht ihn schmunzelnd an. Irgendwann knickt er ein und verdreht die Augen. Sie macht es auch noch, dass ist ja das Problem! Wenigstens ist sie frisch gewaschen, was seiner Nase ein wenig zugute kommt. Er lässt es zu, dass sie auf ihn krabbelt und sich so hinsetzt, dass ihr Gesicht an seiner Brust liegt. "Wenigstens gemütlich?", brummt der Urvampir und will einfach nur wieder hier weg. Obwohl die Wärme ja durchaus etwas hat. Alucard zieht seinen Kopf ruckartig ein, als sie mit ihren Fingern durch seine Haare fährt. "Und was soll das jetzt werden, Zecke?" Eine Antwort bekommt er aber nicht. Was hat sie denn jetzt schon wieder? Erst sitzt der Urvampir angespannt auf der Couch und sieht die Doku weiter an, von der er nichts versteht. Doch je länger sie das macht, desto mehr entspannt er sich. Was zum...? Entgegen seines Willens lässt er den Kopf immer weiter hängen, bis sein Kinn auf Alexandra's Kopf liegt und seine Augen halb zu sind. Berührungen können ja doch ziemlich entspannend sein, wie er zugeben muss. Wehe, sie hört jetzt auf. Vorsichtig hält er sie fest, damit sie nicht weg kann.

Oha, da genießt der böse, böse Urvampir ja ziemlich! Alex kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sie weiter mit ihren Fingern durch seine Haare streicht oder an seinem Nacken entlang fährt. Zwar würde sie es selbst lieber bekommen, aber anscheinend braucht auch der schwarzhaarige mal so etwas. Wenn er das Schnurren anfängt, behält sie ihn. Das ist gerade so verdammt süß! Auch, dass er sie fest hält ist für sie ein mehr als deutliches Zeichen, dass er es einmal gebraucht hat. "Soll ich das öfters machen?", fragt sie leise und ein leises Brummen ist zu hören, welches zustimmend klingt. "Du bist so verdammt süß, weißt du das?" Alucard schnaubt und verzieht leicht das Gesicht. "Zerstör die Stimmung nicht." Leise muss sie lachen und schließt selbst ihre Augen. Ihr Ohr liegt an seiner Brust und ganz leicht kann sie einen Herzschlag hören. Einen Herzschlag? "Seit wann hast du einen Herzschlag?"

Seine Augen sehen einfach ins leere. "Schon immer. Manchmal setzt der aus, was mir ja nichts ausmacht.", fängt er an und schnaubt leicht amüsiert. "Oftmals hört man ihn gar nicht. Ich spüre ihn kaum und selbst in meinem eigenen Kopf hat sich manifestiert, dass ich keinen Herzschlag besitze. Aber... wie soll ich sonst das Blut durch meinen Körper kriegen? Mit Willenskraft?" Da hat er einen Punkt. Leicht lächelnd lauscht sie seinem Herzen obwohl sie immer davon ausgegangen ist, dass er kein schlagendes Herz besitzt. "Es ist beruhigend.", meint sie leise und merkt, wie er sich komplett entspannt. "Du kannst es hören? Ich spüre es nicht einmal...", erwidert er nur. Alucard spürt, dass sie nickt und lächelt. Irgendwie macht es ihn glücklich, wenn sie glücklich ist. Kleinigkeiten reichen offensichtlich aus! Ein einfacher Herzschlag. Aufmerksamkeit. Es ist gerade alles verdammt entspannt. Kein Stress. Kein Streit. Nichts, außer Ruhe und Zufriedenheit.

Anderson hat sich ebenfalls umgezogen und konnte sich seinen Mantel wieder anziehen, da dieser getrocknet ist. Ein einfaches, weißes Shirt. Eine einfache Jeans. Erfrischt und mit einer einigermaßen guten Laune geht er runter und findet es erstaunlich, dass es so ruhig ist! Sofort wird er skeptisch. Das ist wie mit Kindern. Irgendetwas stimmt nicht, wenn es so ruhig ist. Was muss er jetzt schon wieder richten? Misstrauisch und mit einem gewissen Bammel, geht der Pater in das Wohnzimmer. Bleibt stehen und sieht nur, wie Alucard seine Augen öffnet. Ihn anstarrt und die Augen wieder schließt. Alex hingegen wirkt, als wäre sie eingeschlafen. Das ist eine sehr, SEHR intime Position! Der Geistliche will schon etwas sagen, als er eine Bewegung an den schwarzen Haaren sieht. Ein genauerer Blick reicht aus um ihm zu sagen, dass die junge Frau nicht eingeschlafen ist. Er räuspert sich und sie zuckt überrascht zusammen! Reißt ihren Kopf herum und sieht ihn mit großen Augen an, ehe sie sich wieder entspannt. "Meine Fresse... Ihr habt mich echt erschreckt...!"

Eine kurze Stille herrscht, ehe der Pater der erste ist, der etwas sagt. Aber anstatt auf die Situation einzugehen, aus der sich Alucard jetzt nicht mehr wie beim Kitzeln herauswinden kann, deutet er auf den Fernseher. "Warum läuft das Ding?" Alex sieht ihn lächelnd an. "Ich wollte mir mal wieder was angucken. Aber es läuft kein Star Wars, sonst hätte ich Euch geschrien. Also musste das herhalten!" Skeptisch runzelt er die Stirn, während die Augen schmal werden. "Dann würdest du nicht mit dem Rücken zum Fernseher sitzen. Auf... IHM." Doch auch hierfür hat Alex eine Erklärung parat. "Wisst Ihr... ich weiß einiges durch meine Dimension. Und ich habe Alucard erpresst. Entweder das, oder es kommt was raus." Stimmt ja auch zum Teil. Nein, eigentlich alles. Sie weiß einiges durch ihre Dimension und sie hat ihn erpresst. Das wiederum kann Anderson vollkommen verstehen. Dennoch verschränkt er die Arme. "Wir haben aber noch einen Anruf und du musst dir noch den Laptop angucken!" Arbeit... warum?

Die Insel der DimensionenWhere stories live. Discover now