Schon wieder eine Fabrik?

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Schnell klettert Alex auf das Bett zurück und nimmt Alucard so weit es geht in den Arm. "Du bist der Wahnsinn!" Ihr breites Grinsen gleicht den wenigen Schlaf fast wieder aus, den er dadurch bekommen hat. Immerhin hatte sich Alucard noch dazu herabgelassen, das Waisenhaus aufzusuchen. "Das Waisenhaus war in einem scheiß Zustand. Aber ich denke, dass sie mit einer kleinen Spende des Priesters zurechtkommen sollten.", fügt der schwarzhaarige noch hinzu und hebt sein Kinn, damit Alex ihren Kopf an seinen Hals bringen kann. Der Mund des Paters steht leicht offen. Er kann nicht glauben, was dieser Ungläubige getan hat. Er hat einfach so die Kinder befreit, das Waisenhaus gefunden und ihnen das Geld zukommen lassen, welches sie schon lange hätten haben sollten. Schnaubend fängt er zum Lächeln an und senkt den Kopf kurz, ehe er ihn wieder ansieht. "Danke." Dass er das einmal zu ihm sagen würde...

Alucard hingegen grinst. "Wie bitte? Ich bin alt und habe es nicht ganz gehört! Könntet Ihr das noch einmal wiederholen?" Sofort ist das Lächeln des Paters verschwunden und er ist wieder genervt. "Vergiss es, Vampir! Du solltest es nicht übertreiben." Die beiden Männer sehen sich noch einen Moment an, ehe der Geistliche ihm noch einmal zunickt. Auch Alucard nickt leicht und seufzt dann. "Prinzessin, steh auf. Wir haben einen Arsch voller Arbeit und ich dachte, dass du aus diesem Land weg willst?" Brummend rollt sie sich von ihm runter und streckt sich noch einmal, ehe sie aufsteht und sich auch die Schuhe anzieht, die ihr Alucard gebracht hat. "Ist Mazedonien so schlimm?", fragt Anderson, während sie nach unten gehen. Die blauhaarige zuckt mit den Schultern. "Ich mag es hier einfach nicht. Ich fühl mich echt nicht wohl und will lieber wieder zurück in das Anwesen. Oder nach Russland. Oder in das Gefängnis."

Aus dem Hotel raus, haben sie nur ein Ziel. Eine Fabrik in der Nähe der Stadt. Sie soll zwar laufen und produzieren, aber auch Nebenprodukte wie Vampire und Abfälle wie Ghule herstellen. Die drei sind ja sehr auf die Umwelt und die Natur bedacht, weswegen sie sich gern um den Schutz der hiesigen Flora und Fauna kümmern werden. Der Pater ist in einer viel besseren Laune und kann sich einen nach dem anderen Schnappen. Alucard unterscheidet zwischen Gegner und neutralen Personen und Alex tötet die, die der Urvampir als Feind deklariert hat. Ihre Reflexe werden immer besser. Ihre Treffsicherheit steigt ebenfalls auf eine beachtliche Höhe! Zumindest für jemand für sie, die das richtige Schießen erst vor ungefähr zwei Monaten gelernt hat. Aber ein fast täglicher Umgang mit der Waffe lässt einen schnell lernen. Wie kann man am besten ohne Probleme treffen. Welche Dinge durchschlägt die Kugel und so weiter und so weiter.

"Alucard! Gib mir mal eine Granate!", ruft sie und weicht für einen Moment unter die Treppen zurück, ehe Alucard ihr durch die Treppe eine durchreicht. Sie schnappt sich die Granate, zieht den Sicherheitsstift und hält den Hebel gedrückt. Läuft an Zwei Ghulen vorbei und zieht die Aufmerksamkeit von einigen Vampiren auf sich. Sie rennt immer weiter, bis sie die Granate fallen lässt und im nächsten Augenblick unter einem Fließband hindurchrutscht und sich auf der anderen Seite hinter der Produktionsmaschine in Deckung bringt. Eine Explosion erschüttert das Gebäude und bringt die Maschine zum Stillstand, ehe ein Alarm ausgelöst wird. Sprenkleranlagen schalten sich ein und machen das ganze zu einer rutschigen Angelegenheit. Von der anderen Seite der Halle kommt ein: "WER VON EUCH VOLLIDIOTEN HAT DIE EXPLOSION VERURSACHT?!", der Paters, der das umherrutschen seit Russland echt satt hat.

"MEINE SCHULD! SORRY, ALEXANDER!", brüllt die blauhaarige zurück, richtet sich auf und ein Vampir sackt neben ihr zusammen, den sie nicht gehört hatte. "Du solltest aufpassen, Prinzessin.", meint Alucard, der plötzlich neben ihr steht. "ALLES GUT, MEIN ENGEL!" Das ist dann doch schon irgendwie süß von den beiden. "Meine Fresse... ich könnte mich echt nie zwischen euch entscheiden. Ihr lasst mich beide schmelzen.", murmelt Alex und läuft los, um sich um weitere Vampire zu kümmern. Alucard hat sie zwar im Blick, kümmert sich aber auch gleichzeitig um seine eigenen kleinen Opfer. Man kann sie immer mehr alleine arbeiten lassen, was ihm zusagt. Der Urvampir springt auf einen der großen Tanks, ehe er sich aufrichtet und sich umsieht. Eins, zwei, drei, vier, fünf Vampire. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun Ghule. Der schwarzhaarige schmunzelt, als er sich um diese kümmert und sie nacheinander ausschaltet. Die Schüsse dröhnen nur so durch die Halle. Sowohl von Alex, als auch von ihm. Sie werden immer effektiver, gefällt ihm!

Dass diese verdammten Biester aber auch immer so nervig sind! Anderson richtet sich auf, nachdem er zwei weitere Vampire ausschalten konnte und sieht sich um. Er kann keine mehr bei sich entdecken. Diese Vampire scheinen sich wirklich tagsüber wach zu halten! Können aber natürlich nicht in die Sonne, was ihnen den Gar ausmachen könnte. Ein leises Fluchen ist in seiner Nähe zu hören und sofort läuft er dort hin. Alex ballert einem weiteren Vampir gerade eine Kugeln in den Schädel, ehe sie den Arm sinken lässt und Anderson die Sicht auf eine frische Wunde bringt. Krallenspuren an ihrer linken Brust, über das Schlüsselbein gehend. Es blutet und scheint ihr weh zu tun. "Alex! Hey! Hey, hey, hey. Ich bin da. Ruh du dich aus und bleib bei mir, verstanden?" Zwar meint sie, dass alles in Ordnung wäre und der Kratze nichts machen würde, aber er sieht mit seinen eigenen zwei Augen, wie sehr es schmerzt und wie sehr sie aufpassen muss, um nicht laut zu fluchen oder sich selbst die Nägel in die Handinnenfläche rammt, damit sie es nicht laut ausspricht, dass es weh tut.

Schlussendlich haben sie es geschafft. Alucard hatte sich um ein paar fliehende gekümmert, die doch tatsächlich lieber bei Tageslicht rausgehen, als dass sie sich von ihm freiwillig fangen lassen würden. Eine mutige, aber auch dumme Entscheidung, die die meisten schmerzhaft bereuen mussten. Doch als er zurückkommt und den Geruch eines bekannten Blutes wahrnimmt, ist er kaum zu halten. "Was ist los? Ich rieche dein Blut, Prinzessin! Deine Tage riechen anders, also was ist- Ach du scheiße..." Der schwarzhaarige stellt sich sofort vor sie und begutachtet die Wunde. "Wie hast du das bitte hingekriegt?" Die Wunde fasst er nicht an, da sie nun mehr als berührungsempfindlich ist. "Vampir. Mehr schon nicht. Alles gut! Wirklich. Wird ein bisschen dauern, bis das verheilt ist aber... Ich lebe noch!" Sie keucht überrascht auf, als sie die Zunge des Urvampirs auf den Wunden spürt. Krallt sich erst in seine Schultern, da es dann doch scheiße weh tut! Entspannt sich aber, als der Schmerz nachlässt.

Die Insel der DimensionenWhere stories live. Discover now