Ein nicht so ganz friedliches Erwachen

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Aber so wirklich einschlafen kann Alex nicht. Die Waschmaschine mit dem anziehen vom Wasser ist einfach verdammt laut. Bei jeder Umdrehung hört die blauhaarige, wie sich die Maschine ein wenig bewegt und das Schleudern wird nicht besser. Irgendwann reicht es ihr. Müde steht sie auf und geht aus ihrem Zimmer. Geht den Gang entlang und öffnet die Türe zu dem Raum, der am weitesten vom Bad weg ist. Alucard ist gerade eingeschlafen, als die Tür geöffnet wird und Alex völlig fertig rein kommt. "Hey... du hast dein eigenes Zimmer.", mault er und mustert sie. "Die Waschmaschine ist zu laut...", murmelt sie leise und geht zu seinem Bett. "Rutsch bitte..." Sie gähnt, während der Urvampir seine Augen verdreht. "Habe ich dann meine Ruhe?" Ein gebrummtes Ja reicht ihm aus und er rutscht tatsächlich auf die Seite. Alex legt sich neben ihn und dreht sich auf die Seite. 

Der Urvampir hört nur ein leises: "Danke...", ehe sie sich an ihn kuschelt. Erst bewegt er sich überhaupt nicht, ehe er kurz aufsteht und ihr wenigstens eine Decke holt. Wieder legt er sich neben sie, legt die Decke drüber und schließt die Augen. Öffnet sie aber kurz danach wieder, da ihm etwas über den Körper gelegt wird. "Muss das sein?" Alex legt sich schon fast halb auf ihn drauf und hat die Decke auch über ihn drüber gepackt. Auf eine Antwort wartet er aber vergebens. Stattdessen werden ihre Atemzüge tief und gleichmäßig. Die ist eingepennt. Sich fragend, was eigentlich aus dem Urvampir geworden ist, der so etwas wie Berührung eigentlich verabscheut hat, schließt er selbst die Augen. Er ist es gewohnt, dass es kalt ist. Sein Körper produziert kaum bis gar keine Wärme! Doch jetzt hat er da eine lebende Heizung neben sich liegen und das wiederum heizt die Decke auf. 

Nach einem erholsamen Schlaf aufzuwachen ist, wunderbar. Anderson gähnt, setzt sich auf und streckt sich, ehe er sich durch die Haare fährt und aufsteht. Das Licht wird angeschalten. Die Socken angezogen. Das Shirt. In aller Ruhe schiebt er die Vorhänge auf die Seite und öffnet beide Fenster. Die Morgensonne strahlt ein paar ihrer warmen Strahlen in das Zimmer und frische Luft strömt hinein, ehe er das Licht ausschaltet und das Bett fertig macht. Ein Morgengebet vor dem Frühstück wird ebenfalls noch aufgesagt, ehe er sich aus dem Raum begibt und als erstes die Tür zu Alexandras Zimmer öffnet. Vorsichtig geht er rein und macht das Licht an. Erstarrt in der Bewegung. Das Bett ist benutzt. Aber Alex ist nicht darin! Ein wenig Panik kommt in ihm auf und er sieht zuerst im Bad nach, ehe er nach unten rast. Sie ist nirgendwo. Jetzt muss er echt diesen verdammten Vampir um Hilfe bitten!

Wieder wird die Tür aufgerissen. Das Licht angemacht. "Sie ist weg!", ruft eine bekannte und mehr als nur aufgebrachte Stimme und Alucard öffnet seine Augen. Was bei allen neun Höllen will der jetzt von ihm? Doch Alex ist schneller. Langsam hebt sie ihren Kopf. Die Augen halb offen. In der Nacht hatte sie sich an die Wandseite gebracht, in dem sie über Alucard drüber geklettert ist. Aber der hat sie im Schlaf schnell wieder in die Arme genommen. Scheint ihn also nicht gestört zu haben. "Wer ist weg...?", fragt sie leise und gähnt, ehe sie sich aufsetzt. Der schwarzhaarige lässt sie los und sie nimmt ihm die Decke weg. Die gesamte Nacht über war es angenehm warm. Vielleicht könnte er sich daran gewöhnen. "Das... aber... Warum hast du bei IHM geschlafen?", fragt der Pater leicht fassungslos und starrt die blauhaarige an die aussieht, als hätte sie in die Steckdose gefasst. 

Sich die Augen reibend, legt sie den Kopf schief. "Die Waschmaschine war zu laut. Das Zimmer hier ist am weitesten vom Bad weg." Alucard dreht sich brummend auf den Rücken und dreht seinen Kopf, damit er den Geistlichen ansehen kann. "Sie kann doch schlafen, wo sie will." Ein Schmunzeln zeigt sich auf seinem Gesicht. "Außer, Ihr habt etwas dagegen." Wenn Blicke töten könnten, wäre der Urvampir schon zu Staub zerfallen. Doch aus dem triumphierenden Grinsen wird schnell ein verzogenes Gesicht, als sich Alex über ihn fallen lässt. Nur ihr Kopf liegt auf der Matratze, ehe sie ihn hebt. "Keine Streitereien am Morgen, klar? Lasst mir wenigstens das...!" Kurze Stille. "Oder gebt mir einen Kaffee davor." Eigentlich könnte der schwarzhaarige wieder weiterschlafen. Warm ist es ja dank der kleinen Zecke und gemütlich wäre es auch irgendwie. Doch die kleine Zecke gähnt, streckt sich und klettert über ihn drüber, ehe sie aufsteht. Nicht noch ein paar Minuten...?

Selbst ein wenig irritiert von diesem Gedanken, steht auch Alucard auf. Im Gegensatz zum Pater hat er sein Hemd während des Schlafens getragen und muss sich nur noch seine Socken anziehen. Alex verschwindet ebenfalls für eine kurze Zeit. Steht aber wartend vor dem Zimmer, als Alucard an dem Pater vorbei in den Gang tritt. Zu dritt gehen sie runter und wie ein kleiner Gremlin wartet die blauhaarige darauf, dass der Pater ihr den Kaffee runterlässt und ihr die Tasse gibt. Diese richtet aber auch gleichzeitig Müsli für zwei her und schiebt dem Geistlichen die Schüssel rüber, als er ihr die Tasse gibt. "Ich weiß, es ist nicht viel. Aber es ist das einzige, was ich nicht verbrennen, anbrennen oder komplett zerstören könnte!" Also haben nun die beiden Menschen ihr Frühstück, während Alucard langsam wach wird. Wenn das alles vorbei ist, kann er wenigstens so lange schlafen wie er will. Oder zumindest so lange, bis er gebraucht wird. 

Es wird wieder alles abgewaschen und abgetrocknet, ehe sich jeder Mensch noch einmal aufs Klo begibt. Es geht gleich wieder los und da kann man eine volle Blase nicht wirklich gebrauchen. Die könnte durchaus stören. Der Pater nimmt noch den Mantel aus der Waschmaschine und hängt ihn zum trocknen auf. Muss wohl ohne gehen. Alex packt die Waffen wieder dort hin, wo sie hin sollen und flitzt ins Auto, um nicht von Passanten gesehen zu werden. Anderson, der noch ein wenig müde ist, folgt ein wenig langsamer, während Alucard sich schon auf den Beifahrersitz gesetzt hat. Leicht genervt, dass er wieder auf den Rücksitz verbannt wird, setzt er sich dort hin und schnallt sich an. Aber Alex fährt nicht los. Stattdessen sieht sie zu Alucard, der immer noch nicht angeschnallt ist. Dieser blickt gelassen zurück. "Fahr." Sie nimmt die Hände vom Lenkrad und schaltet den Motor aus. "Warum fährst du nicht los?" Die blauhaarige zieht eine Augenbraue hoch. "Weil ich mir wegen dir sicherlich keine Strafe wegen nicht angeschnallt sein einheimse. Das kann hier in Deutschland schnell mal teuer werden. Mach einfach!"

Die Insel der DimensionenWhere stories live. Discover now