Corbin #41

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Euch allen frohe Ostern :3
Und hier ein neues Kapitel ❤
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Er schwieg und ich spürte seinen Blick auf mir. Es war unangenehm und irgendwie hatte ich das Gefühl ihm etwas zu schulden. Das Gespräch hatte mir eigentlich meinen Appetit verdorben. Ich wusste, dass er es gut meinte, aber es war schrecklich mit ihm über so etwas zu diskutieren, alleine wegen der Tatsache, dass ich ihn nicht einmal anlügen konnte. Ich bekam es einfach nicht hin... In meiner Brust sprudelte immer noch das ungewohnte Gefühl, das seine Lippen hinterlassen hatten. Unter seinem Blick schnitt ich das Brötchen auf. Als ich meinen Blick hob und ihn ansah, lächelte er scheu und wandte seine Augen ab. "Oh. Ich hab noch..." Er stand auf und mein Blick folgte ihm. Er wuselte in die Küche und kam mit einem Topf in der Hand zurück. "Das ist Kakao.", erklärte er beinahe stolz und schenkte die braune, dampfende Flüssigkeit in die Tassen, die bisher leer neben unseren Tellern gestanden hatten. Er stellte den Topf ab und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. "Ich hoffe er schmeckt. Ich habe ein wenig Honig und Zimt dazu getan." Er lächelte und biss in sein Brötchen. Ich schnappte mir meine Tasse, hielt sie zwischen beiden Händen und beobachtete ihn während er aß. Ich hatte keinen Hunger und hatte keine Lust etwas zu essen bloß um einen Streit mit ihm zu vermeiden, egal wie wenig ich es ausstehen konnte Diskussionen mit ihm zu führen. Der Kakao schmeckte wirklich gut und es war als wäre das Gespräch vorher nie passiert. Seine Augen leuchteten förmlich und am liebsten hätte ich ihn umarmt. "Du machst einen ganz nervös.", sagte er verlegen und traute sich nicht mir in die Augen zu sehen. Ich nippte an meiner Tasse und wandte meine Augen nicht von ihm. Eine Strähne war aus der Reihe getanzt und stand von seinem Kopf ab. Er sah aus als sei er gerade erst aus dem Bett gefallen und trotzdem hatte er schon den Tisch gedeckt und Kakao gekocht. Ich lächelte leicht als er sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg und durch seine Finger lugte. "Und du bist niedlich." Er schnappte sich wieder sein Brötchen und sah demonstrativ weg. "Rede keinen Unsinn." "Tu ich nicht.", beharrte ich und er machte eine verärgerte Handbewegung in Richtung meines Tellers. "Und du willst nichts essen?" "Ich habe keinen Hunger." Er zog seine Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts. Wahrscheinlich hatte er keine Lust auf eine neue Diskussion und ich war froh darüber. Es war schön einfach hier zu sitzen, mit den Strahlen der aufgehenden Sonne, die durch die Fenster schienen und ihn ansehen zu können. Ich hätte das Ansehen jedem Gespräch mit egal welcher Person auf dieser Welt vorgezogen. Ich seufzte, nippte wieder an der Tasse und sah aus dem Fenster, weil es mir langsam ein wenig bescheuert vorkam ihn bloß wortlos anzustarren. Schweigen senkte sich zwischen uns und es war angenehm. Ich hörte sein Kauen und irgendwie beruhigte es mich. Erschrocken zuckte ich zusammen als er aufstand, unsere Teller zusammen stellte und Anstalten machte in die Küche zu gehen. "Ich liebe dich.", sagte ich und erschreckte mich beinahe im selben Augenblick über die Leichtigkeit und Spontanität mit der die drei so bedeutsamen Worte über meine Lippen kamen, ohne dass ich darüber nachgedacht hatte. Er lächelte und ein Strahlen steckte dahinter, das ihn auf mich überzugehen schien. "Ich liebe dich auch." Unsere Messer schlugen leise klirrend gegen den Rand unserer Teller, als er in die Küche ging. Ich stand auf und räumte die Marmeladen zusammen. Er war süß, wie er immer leicht rot wurde, wenn er es sagte oder erwiderte. Ich stellte die Marmeladen ab und er drehte sich in dem Moment zu mir um. Er strich mir eine widerspenstige Strähne aus den Augen, lächelte und küsste mich immer noch mit dem Lächeln auf den Lippen und ein Prickeln wurde durch meine Adern geschickt, das mich verblüffend sehr an leichte elektrische Stöße erinnerte. Er zog mich, immer noch mit seinen Lippen auf meinen, zum Sofa, drückte mich leicht darauf und setzte sich auf meinen Schoß. Seine Hände fuhren zu meinen Haaren und strichen hindurch, meine legte ich vorsichtig auf seine Schultern. Mehr denn je hatte ich das Gefühl, dass er zerbrechlich war. Vielleicht sprachen seine Muskeln und sein selbstbewusster Blick dagegen und dennoch hatte ich Angst es würde unter meinen Fingern in tausend Stücke zerfallen. Als wollte er mir genau das Gegenteil beweisen drückte er mich bestimmt in die Kissen des Sofas und beugte sich über mich, um wieder seine Lippen auf meine zu legen. Ein Kribbeln fuhr durch meinen ganzen Körper als seine Hände unter mein Oberteil wanderten. Ich versuche mir keine Gedanken darüber zu machen, wie mein Körper aussah. Die Gänsehaut, die sich über meinen Körper breitete fühlte sich so ungewohnt an, als sei es das erste Mal, dass ich Gänsehaut bekam. Er schob mein Oberteil noch weiter hoch und löste seine Lippen von meinen. Sein Atem strich über meine Brust und es machte mich nervös. Bevor seine Lippen meine Haut berühren konnten streifte er mir mein T-Shirt über den Kopf und warf es in eine Ecke. Schon wieder wach er es, der die Initiative ergriffen hatte und ich konnte es nicht fassen, doch mein Kopf es auch mit ganz anderen Sachen beschäftigt, als über so etwas nachzudenken. In dem Moment als ich seine sowieso schon unordentlichen Haare noch mehr verstrubbelte fiel sein Blick auf mein Handgelenk. Er hielt inne und ich sah wie die Farbe aus seinem Gesicht wich. Ich ließ meine Arme sinken in der Hoffnung noch irgendetwas retten zu können. Doch er stand auf und sah mich an, als wäre ich gemeingefährlich. Ich wollte etwas sagen, dich wusste nicht was. Ich wollte etwas tun, doch ich wusste nicht was. Der Schreck in seinen Augen ließ alles so unbedeutend wirken. Ich setzte mich auf, als er einen Schritt zurück machte und einen Augenblick wundert es mich, wie schnell die Stimmung in einem Raum umschlagen konnte. Ich hatte es in dem Moment als er innegehalten hatte gewusst und es zersprengte mir meine Brust... Er sah mich noch einmal kurz mit großen Augen an und dreht sich um. Ich konnte nichts anderes tun, als ihm hinterher zu sehen, wie er seine Jacke schnappte, in seine Schuhe schlüpfte und ging. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich aufgestanden war, alles um mich herum nahm ich bloß noch wie durch Watte wahr, als seien alle Farben, alles Geräusche, alles gedämpft worden. Das Geräusch der in Schloss gefallenen Türe klang immer noch zwischen den Wänden und meine Beine gaben unter meinem Köper nach. Meine Knie prallten auf die Holzdielen und ich konnte nicht fassen, dass er egal was ich ihm erzählt hatte, bei mir geblieben war und nun wegen so einer Nichtigkeit ging. Würde er zurück kommen? Würde er sich wieder melden? Und wie sollte ich dann reagieren? Mir wurde schwindelig und ich merkte wie sehr meine Finger zitterten. Alles in mir schien von einem Moment auf den anderen einfach aus dem Gleichgewicht geraten zu sein und ich konnte nichts dagegen tun...

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Ist das Ende zu verwirrend??

Oh, my life...Where stories live. Discover now