Summer Special.

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Ich dachte mir ich schreibe ein kleines Summer Special weil ich Conas selbst vermisse und hoffe, dass ich nicht die einzige bin. Hoffentlich haben nicht schon alle das Buch aus ihrer Bibliothek geworfen. Heute ist Sommersonnenwende und ich fand das Datum passend, weil es irgendwie etwas Magisches hat. Auch wenn ich kein so Sommerfan bin. :3 •~•

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9 years later...

Jonas

Ich schlang meine Arme von hinten um ihn, sein Geruch stieg mir in die Nase und ich spürte seine Muskeln unter seinem Hemd. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, hörte sein Herz schlagen und meine Brille verrutsche. "Ist alles vorbereitet?", nuschelte ich gegen seine Schulter. Ich spürte das Rucken eines Nickens. "Ich verstehe immer noch nicht, wieso ich alles machen musste, wenn es deine Idee war." Ich ließ ihn los und stellte mich vor ihn. "Weil ich Geburtstag habe." Ein beinahe verlegen wirkendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und ich küsste seine Grübchen. Ich legte meinen Kopf schief, sah zu ihm auf und spürte die Wärme in meiner Brust, die sich dort eingenistet hatte. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen wie er in Hemd und Krawatte aussah. "Außerdem haben deine Schüler zurzeit mehr von dir als ich." Er verdrehte die Augen. "Du weißt welchen Stress ich habe. Und du als Kunststudent kannst dich natürlich beklagen, wenn alles was du machst, Kleckse auf einer Leinwand sind!" Ich boxte mit einem leisen Schnauben gegen seinen Oberarm und sein Lachen schallte durch den Garten. Wie konnte so ein natürlicher Laut so schön klingen? Er schob die Brille auf meinem Nasenrücken wieder zurecht, lächelte, sah dabei jedoch woanders hin. Er sah auf die silberne Casio Uhr, die er an seinem Handgelenk trug, die ich ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte. "Jetzt sind sie offiziell zu spät.", stellte er seufzend fest. "Wieso sind unsere Bekannten alle zu unfähig pünktlich zu sein?" In dem Moment klingelte es und er seufzte etwas genervt. Ich lächelte ihn warm an und eilte zur Türe. Corbin war noch nie ein Fan davon gewesen, Verwandte und Freunde einzuladen, aber mochte es nervige Kinder zu unterrichten, was ich nicht nachvollziehen konnte. Ich öffnete die Türe und Chris stand vor mir. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er so pünktlich sein konnte. Wahrscheinlich merkte er mir meine Begeisterung an, dass er der erste war, denn er grinste schräg, als er eintrat. "Keine Sorgen. Ich werde keine Schlägerei mit ihm anfangen." Er umarmte mich etwas ungelenk, gratulierte mir und drückte mir ein Päckchen in die Hand. "Oh, danke." Ich lächelte ihn an und er drückte sich an mir vorbei ins Wohnzimmer. Beinahe zuckte ich zusammen, als es wieder klingelte. Ich legte es nicht so darauf an, Chris und Corbin alleine in einem Raum zu lassen, trotz des Versprechens meines Bruders. Aber ich setzte meine ganze Hoffnung darauf, dass sie erwachsener geworden waren. Ich machte die Türe auf. Octavian stand mit einem jungen Mann vor der Türe, dessen Augen einschüchternd direkt wirkten. Corbin war dagegen gewesen, dass ich seinen Bruder einlud, die paar Male, die ich ihm begegnet war, seien noch kein Grund ihn gleich zu Familienfeiern einzuladen un der Vortrag hatte damit geschlossen, dass er mich umbringe, wenn ich seine Eltern einlud, Geburtstag hin oder her. "Alles Gute zum Geburtstag, Jon." Seit dem er ins Jon Snow Fieber gekommen war, sprach er mich bloß noch so an. Der andere Mann, der beinahe noch wie ein Junge aussah musterte mich kritisch und machte keine Anstalten sich ebenfalls vorzustellen. "Das ist Charles. Ich hoffe das macht nichts aus. Wie kennen uns schon..." Ich lächelte. "Mach dir keine Gedanken. Es ist in Ordnung." Octavian nickte und in dem Moment ging Charles einfach an mir vorbei. "Ich hab ihn mitgeschleift und er ist so stur und schnell eingeschnappt wie ein kleines Kind. Aber es ging nicht anders. Mein Freund konnte heute nicht." Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und lächelte schwach. "Das macht gar nichts." "Okay. Das hoffe ich." Auch er ging an mir vorbei. Gerade als ich die Türe wieder schließen wollte, schob sie jemand wieder auf. Wieso kamen alle gleichzeitig? "Seit wann sperrt man seine eigene Mutter aus?", hörte ich eine strenge Stimme und riss die Türe schnell wieder auf. "Mom?" Mehr graue Strähnen als braune zogen sich durch ihre Haare und selbst die Jeans und das schöne Oberteil, das sie trug ließen sie nicht weniger ernst und streng wirken. Aber trotz des gealterten Gesichtes sah man immer noch die Ähnlichkeit zwischen ihr und Chris. Ich hatte sie lange nicht mehr gesehen. Sein mein Vater vor zwei Jahren gestorben war an einem Herzinfarkt, hatte sich niemand von uns noch oft gemeldet. Nicht einmal zu Geburtstagen. "Dein Freund, dieser Corbin, hat mich eingeladen." Sie nannte ihn seit neun Jahren bloß dieser Corbin und man sah die Skepsis in ihren Augen. "Er weiß was sich gehört.", fügte sie spitz hinzu und warf mir einen nicht anders als vorwurfsvoll zu deutenden Blick zu. "Alles Gute.", sagte sie kurz ohne dem Anflug eines Lächelns und stöckelte an mir vorbei in die Wohnung. Ich wusste nicht, ob ich verärgert über Corbin sein sollte oder über meine Mutter. Das erste Treffen zwischen ihnen war außerdem nicht einmal halb so gut gelaufen, wie ich zu hoffen gewagt hatte. Also hatte Corbin sie wahrscheinlich bloß eingeladen um mir einen Gefallen zu tun. Ich starrte ihr hinterher und konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich da war. Die meisten Personen, waren mindestens zwanzig Jahre jünger. Ich sprang beinahe einen halben Meter in die Luft, als mir jemand auf die Schulter tippte und mir fiel auf, dass ich die Türe noch nicht geschlossen hatte. Der junge Mann strich sich ein paar, seiner hellen braunen Strähnen aus der Stirn und lächelte. Ich fiel ihm um den Hals. "Dylan." Ich hörte selbst das Strahlen in meiner Stimme. "Du bist gekommen." Er lächelte leise und ich löste mich von ihm. Wie immer wirkte es leicht traurig, aber man sah ihm an, dass er sich auch freute, mich zu sehen. "Komm rein.", forderte ich ihn auf und schloss die Türe. Er musterte mich. "Oh man. Fünfundzwanzig...", murmelte er beinahe geschockt. "So alt ist das nicht.", entgegnete ich und zog ihn am Handgelenk hinter mir her ins Wohnzimmer. Charles blickte noch feindseliger als zuvor, wickelte eine Kette, die um seinen Hals hing um seinen Finger und verdächtig nach Gebetskette aussah, während er gelangweilt neben Octavian stand, der mit Corbin diskutierte. Meine Mutter unterhielt sich mit ihrem ältesten Sohn, der deutlich genervt aussah. Auf einem Tisch stapelten sich dezent ein paar Päckchen. Beinahe war es mir ein wenig peinlich, dass sich das alles bloß um mich hier drehte. Dylan winkte hinter meinem Rücken Corbin, der die Hand hob und dann etwas sagte das klang wie "Und wieso stellst du ihn mir erst jetzt vor?" Man konnte so oft tatsächlich vergessen, dass er der jüngere der beiden war. In seinem Hemd, an das ich mich noch nicht ganz gewöhnt hatte, sah er älter aus, aber in positivem Sinne. Er hatte nichts gegen Dylan und sie verstanden sich besser als ich gedacht hatte, aber irgendwie entstand immer eine merkwürdige Atmosphäre, wenn wir zu dritt in einem Raum waren. Es klingelte wieder und ich eilte zur Türe, während ich langsam ganz nervös wurde. Als die Tüte aufschwang standen drei junge Männer davor, die mich anstrahlten. Alle trugen T-Shirts und Jeans. "Überraschung!", rief einer. "Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass du uns los wirst, bloß weil du heute Geburtstag hast?" Ich musste lachen und ich war mir nicht sicher, ob es bloß ein nervöses Lachen war. Es freut mich dass Finley, Jael und Alec an meinen Geburtstag gedacht hatten. Ich studierte mit ihnen zusammen und Finley hatte mir geholfen meine Sachen zusammen zu suchen, als ich die Treppe herunter geschubst worden und meine Tasche aufgegangen war. Ein nervöses Zupfen legte sich auf meinen Bauch. Ich hatte Corbin noch nichts von ihnen erzählt. "Wir wollten deinen Freund kennen lernen.", sagte Jael grinsend und rückte die Kippah auf seinen hellen Locken zurecht. Alec sah mich mit seinen dunkeln, ernsten Augen an, probierte sich an einem Lächeln, scheiterte und schob mit fahrigen Fingern die Brille auf seinem Nasenrücken hoch. Er schien sich mehr an Kunst in der Theorie zu interessieren, als tatsächlich malen zu wollen, dennoch waren seine Bilder immer beeindruckend. Sie hatten etwas Schwermütiges und Unergründliches. Die meisten an der Akademie wussten, dass ich schwul war, auch wenn ich nicht wusste, wieso es sie interessierte und die dreier Gruppe waren die ersten gewesen, die nett zu mir waren. Sie waren zusammen auf einer Schule gewesen und dennoch fühlte es sich immer so an, als würde ich voll und ganz dazu gehören. Nur hier da erwähnte einer von ihnen jemand den ich nicht kannte oder redete von den Eltern des anderes. Ich trat zur Seite und lächelte aufmunternd. Sie würden mit mir die jüngsten sein. Ich ging ihnen voran ins Wohnzimmer, während Finley einen lahmen Witz riss, wir trotzdem alle lachten. Mittlerweile hatte jemand Musik angemacht und Doctor my eyes lockerte die Stimmung auf. Die Konstellation hatte sich wieder verändert. Octavian und Dylan unterhielten sich, Charles saß im Gras und las ein blaues Buch, meine Mutter unterzog Corbin einem weiteren Kreuzverhör, auf das er bissig antwortete und Chris saß mit verschränkten Armen auf einem Stuhl und versuchte eine Pflanze alleine durch seinen Todesblick in Asche zu verwandeln. Sein typischer Blick nach einem Gespräch mit unserer Mutter. Finley und Jael blieben stehen und sahen sich neugierig um, während Alec etwas abseits stand und aussah, als würde er sich in Anbetracht, der vielen fremden Menschen unwohl fühlen. Sein Blick huschte nervös über alle und blieb an dem Cover des Buches in Charles' Händen hängen. Er legte unbewusst den Kopf schräg, um die schwarzen, kursiv geschriebenen Buchstaben zu entziffern. Zwar war Alec still und zurückhaltend, aber ich fand seine Gestik faszinierend. Finley hob die Hand als wolle er mir das Wort abschneiden, obwohl ich nicht vorgehabt hatte gerade etwas zu sagen. "Sag nichts. Lass uns raten, wer dein Freund ist." Ich lächelte und beobachtete sie dabei wie ihre Blicke über jedes Gesicht wanderte. "Also ich bin ja für den Jungen, der dort schmollt.", sagte Jael nach einem Moment und sah zu Chris. Ich grinste. "Das ist mein Bruder." "Oh. Daneben.", feixte Finley. "Jetzt bin ich dran! Alsoooo.... Ich glaube es ist..." "Es ist der junge Mann bei der Frau.", sagte Alec knapp und ich warf ihm einen verblüfften Blick zu, bevor meine Augen zu Corbin wanderten. "Spielverderber.", murmelte Finley. Es war kein Wunder, dass Alec es erraten hatte. Corbin schaute skeptisch zu uns herüber und hörte gar nicht mehr meiner Mutter zu, bis er schlussendlich einfach an ihr vorbei ging, sie stehen ließ und auf uns zukam. Mein Magen verkrampfte sich vor Anspannung und ich lächelte ihm entgegen. "Das ist ein Überraschungsbesuch.", erklärte ich ihm, als er bei uns stand. Er war größer als Finley, Jael und ich. "Deine Mutter nervt.", raunte er mir bloß zu und lächelte dann strahlend meine Unifreunde an. Am liebsten hätte ich gesagt, dass er selbst Schuld sei, wenn er sie einlud aber ich verkniff es mir. Alec drückte sich an ihm vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen und ließ sich dem Jungen im Gras gegenüber fallen, der nicht einmal den Blick hob. "Das sind Finley und Jael.", stellte ich sie vor und sie winkten etwas idiotisch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Corbin.", sagte er knapp, immer noch mit dem Lächeln, das bis zu seinen Augen reichte. Ich liebte diese Lächeln in dem so viel Wärme lag. "Jonas' Freund. Das wissen wir.", sagte Jael lächelnd. "Beneidenswert.", fügte Finley hinzu und scannte Corbin. Jeal boxte ihm in die Seite und sie kamen mir vor wie Teenager. Corbin lächelte nachsichtig. "Es freut mich, dass ihr gekommen seid. Sonst wäre es hier glaube ich arg langweilig." "Und das ist deine Mutter?", fragt Finley neugierig und lugte an Corbin vorbei auf die Frau, die nicht hierher zu passen schien. Ich nickte und mir fielen die Farbflecken an Jaels Händen auf. Für einen Augenblick war ich einfach bloß froh, dass sie da waren, da sie Energie und Leben in die ganze Sache hier brachten.

Oh, my life...Where stories live. Discover now