Jonas #10

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Ich lag auf meinem Bett, während nebenher Jamiroquais "Rock, Dust, Light, Star" Album lief und grinste wie der letzte Idiot die Decke an. Ich wollte mich nicht mit einem Buch oder etwas anderem von dem Gefühl in meinem Bauch oder der Szene, die in meinem Kopf revu passierte ablenken lassen. Ich wollte alles so intensiv spüren, wie in dem Moment als ich seine Lippen auf meinen gespürt hatte. Ich wollte dieses Glück, dass mich trunken machen, so lange und bewusst genießen wie möglich. Nachdem ich Chips aus dem Keller geholt hatte, damit Kian wenigstens ein wenig aß, hatte ich ein paar mal bei dem Spiel bei einem Duell als zweiter Charakter, wo ich ein Typ mit roten Haaren, Tigerschwanz und -ohren war gespielt. Ich hatte gegen ihn die ganze Zeit gewonnen, obwohl ich es noch nie gespielt hatte und ich eigentlich bloß auf irgendwelchen Knöpfen rumdrückte. Ihn hatte es so geärgert, dass ich gewonnen hatte, dass er irgendwann auf TV umgeschaltet hat, mich aus dem Wohnzimmer geworfen hat und mit verschränkten Armen und einem Mörderblick How I met your mother schaute. Zum Glück hatte ich schon für Bio gelernt und konnte alles. Dafür hätte ich jetzt keine Zeit und keine Lust. Die Türe ging zögerlich auf und ein braun haariger Junge steckte seinen Kopf herein. "Jonas? Ich wollte bloß sagen, dass ich auch mal wieder da bin." Isaak hatte in letzter Zeit wirklich viel Stress mit seinem Studium und den ganzen Jobs, die er nebenher hatte. "Darf ich reinkommen?" Ich lächelte ihn an und zeigte auf den Schaukelstuhl. Er schloss die Türe hinter sich und rückte den Stuhl so zurecht, dass er am Fußende saß und mich ansah. "Ich hab dir was mitgebracht." Er warf mir etwas entgegen und ich fing es auf. Es war eine Tafel zartbitter Schokolade. "Oh! Vielen Dank!" Ich strahlte ihn an.

"Jonas, du darfst nicht vergessen, dass heute Dienstag ist." Ich sah auf mein Handy. Es war erst 15:00 Uhr. "Fährst du mich später?", fragte ich und sah ihn hoffnungsvoll an. Er lächelte schwach. "Aber nur, wenn du davor mit mir noch einkaufen gehst. Weil mit Mayonnaise und einer Zitrone können wir vier nicht satt werden." Ich nickte und lächelte ihn strahlend an. "Gerne." Er runzelte die Stirn und sah mich kritisch an. "Ist alles okay mit dir? Stehst du unter Drogen oder hast Fieber oder so?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Nichts dergleichen. Ich hab einfach gute Laune." "Ich dachte du magst es nicht einkaufen zu gehen?" Ich zuckte bloß mit den Schultern. "Mh... Und was ist mit deiner Wange passiert?" Er zeigte mit einer wegwerfenden Handbewegung in Richtung meiner Wange. Ich betastete sie vorsichtig Sie fing sofort wieder an schmerzhaft zu pulsieren. "Ach, das. Das ist nichts." Er zog verärgert seine Augenbrauen zusammen. Er glaubte mir kein Wort. Aber er lehnte sich trotzdem zurück und lehnte den Kopf so zurück, so dass er die Decke ansah. "Wie geht es Chris?" Ich verdrehte genervt die Augen. Er fing immer mit Themen an, die mir unangenehm waren, wenn er nicht die Antworten bekam, die er haben wollte. "Er schlägt immer noch mit der Linken...", sagte ich ungerührt und sah ihn an. "Er war das?" Er sah mich entgeistert an. Ich nickte schwach. "Ich bin in ihn reingerannt und er hatte einen schlechten Tag. Kann mal passieren. Ich verübele es ihm nicht." Isaak biss di Zähne zusammen und sah aus dem Fenster. "Ich will ihn echt in Stücke reißen. Obwohl er mein Kumpel ist... Das geht nicht. Und wieso hast du überhaupt noch so gute Laune, wenn dir so was passiert ist? Wenn er bloß ein Wort fallen gelassen hat früher, hast du dir den Kopf darüber zerbrochen..." Ich wurde rot und zupfte nervös am Saum meines Pullovers mit Donald Duck und Micky Maus rum. "Ich hab einen Jungen geküsst..." Ich hielt kurz inne. "Den für den ich schon seit ich ihn das erste Mal sah schwärme..." Er stand auf, setzte sich auf die Bettkante und sah mich an. "Seit ihr zusammen?" Ich schüttelte den Kopf. "Mhm." Er grinste mich schräg an, aber es misslang ihm kläglich. "Ich bring den Typen um, wenn er dir wehtut. Versprochen." Ich sah ihn lange an und er starrte wieder bloß auf den Holzboden zu seinen Füßen. "Was ist los?", fragte ich ihn. Er sah mir in die Augen. "Heute war einfach bloß ein scheiß Tag. Anstrengend, nervig und zu lang. Aber ich denke es wird mich entspannen dir beim Training zuzusehen." Er lächelte mich schmal an. Er arbeitete wirklich zu viel. "Um halb vier will ich dich unten sehen. Verstanden?" Ich nickte und er schloss die Türe hinter sich.

Oh, my life...Where stories live. Discover now