Corbin #27

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Alles machte mich nervös. Wenn er mich ansah. Wenn er mich berührte. Wenn andere uns ansahen. Im Unterricht saß er neben mir und ich konnte mich nicht so gut konzentrieren. Ich hörte die Worte, die die anderen flüsterten so laut und deutlich als würden sie sie mir ins Ohr schreien. Manche fanden es süß, manche wunderten sich und ganz andere fanden es widerlich. Es war wie früher... Jetzt fehlte bloß noch, dass zu Hause mein Vater wartete, mich enttäuscht ansah und mir dann wieder Reden hielt, dass ich eine Schande war... Meine Brust zog sich zusammen. Ja. Ich war glücklich, wenn er da war, aber es gab so viele Bedenken. So viele Sachen, die wieder hoch kamen... So viele Fragen... Octavian meinte immer, dass Beziehungen auf Ehrlichkeit beruhen. Aber was sollte ich denn tun? Ihm mein ganzes Leben, alle Erfahrungen, die ich so sorgfältig verdrängte und geheim hielt, zu Füßen legen? Was wenn er mich auslachte, weil er es lächerlich fand? Ich vermied es ihn anzusehen. Ich musste mich konzentrieren! Meine Noten waren wichtig...

*****

Als die Schulklingel ging zuckte ich zusammen. Ich war zu sehr darin vertieft gewesen, irgendwie das alles in meinen Kopf zu kriegen, dass ich gar nicht auf die Zeit geachtet hatte. Ich hatte alles verstanden und ich war froh. Aber die Noten waren ja auch nicht mein Hauptbedenken gewesen... Sondern das was dem folgte, wenn man sich outete. Mein Herz schlug zu schnell und ich spürte es in meinen Fingerspitzen. Spürte Jonas es auch? In Pausen langweilten sich alle. Ich war nervös. Und verdammt nochmal ja, ich habe einen Grund dafür! "Meinst du nicht?", fragte mich Jonas gerade. Ich zuckte zusammen. "Wie bitte?" Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Dieser Junge hatte sich so bemüht, dass ich mich in ihn verliebte, hatte es schlussendlich geschafft und jetzt hörte ich ihm nicht einmal zu. Ich fuhr mir mit einer Hand übers Gesicht. "Tut mir..." Ich wurde unterbrochen, als mir jemand mit der Hand auf den Hinterkopf schlug. Ich sprang so schnell auf, dass mein Stuhl nach hinten umfiel. "Wer war das?" Wut kochte meine Brust hoch. Ein Junge, Nick, hob abwehrend die Hände. "Altaa. Seit wann so empfindlich?" Ich biss die Zähne zusammen. "Seit solche..." Jonas zog mich an meinem Ärmel auf den Stuhl. Ich spürte, wie ich zitterte. Ich schloss meine Augen und legte meine Hand vor meinen Mund. Wahrscheinlich war ich bleich wie eine Wand. Ich spürte seine Hände auf meinen Haaren. "Ist alles in Ordnung, Corbin?", hörte ich seine besorgte Stimme. Ich war nicht gut genug für ihn... Ich war eine Zumutung. Ich nickte matt. Natürlich war alles okay. Ich hatte bloß ein kleines Problem mit meinen Erinnerungen und meinem Selbstwertgefühl...
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Ich weiß nicht, was die letzten Tage los war, auf jeden Fall kam ich nicht weiter. Tut mir Leid.

Oh, my life...Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon