Corbin #33

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Ich schlug meine Augen auf und blinzelte etwas verwirrt. Ich war nicht in meinem Bett. Mein Rücken tat weh. Ich setzte mich auf und machte den Fernseher aus, der immer noch lief. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es noch viel früher war als ich eigentlich aufstehen müsste. Ich seufzte, schleppte mich in die Küche und setzte Kaffee auf. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ich im Stehen eingeschlafen wäre. Ich gähnte mit vorgehaltener Hand und sah hinaus. Die Laternen brannten noch und alles war so ruhig. Früher war ich manchmal um vier Uhr morgens aufgestanden und hatte einfach zugesehen, wie die Welt langsam erwachte. Wie solche Kleinigkeiten doch einfach verloren gingen. Ich schenkte mir Kaffee ein, umfasste die Tasse mit beiden Händen und atmete tief den Geruch ein, der vom Kaffee aufstieg. Ich hatte keine Lust darauf, meine Mutter wieder zu sehen. Den Vorwurf in ihren Augen zu lesen, während sie so tat, als sei alles in Ordnung. Das tat sie immer. Ich biss meine Zähne zusammen bis es schmerzte. Seit dem sie ausgezogen war, spielten wir uns gegenseitig Theater vor, wie gut es uns doch ging und wie lieb wir uns doch hatten. Aber ich war sauer auf sie. Sie hätte bei uns bleiben müssen oder wenigstens dafür sorgen sollen, dass er Albtraum mit meiner Vater endete und sich nicht alleine bei einer Freundin absetzen, während wir alleine zu Hause waren. Das war feige. Und jetzt drehte sie mir einen Strick daraus, weil ich mich nicht gemeldet hatte. Natürlich hatte ich sie lieb und freute mich auch sie nach so langer Zeit wieder zu sehen, aber ich hatte auch Angst, dass ich enttäuscht wurde, nichts mehr so war wie früher und alles wieder hoch kam. Ich machte mir zu viele Gedanken, aber ich hatte auch keine Lust, das alles vor Jonas zu klären. Vielleicht war es ja auch schön sie wieder zu sehen und ich könnte es genießen, aber dann musste es erst einmal so weit sein. Ich trank einen Schluck aus der Tasse, wobei es meine Lippen verbrannte, aber es war mir egal. Meine Finger trommelten auf der Arbeitsfläche und machten mich selbst nervös. Ich stellte meine halbleere Tasse in die Spüle und richtete mich auf. Wieder kriegte meine Mutter es hin, mein Leben ins Wanken zu bringen. Meine Familie brachte wirklich bloß Unglück. Ich schlurfte in die Küche und fühlte mich wie ein alter Mann. Vielleicht war ich das auch. Als das warme Wasser begann die Türen der Dusche zu beschlagen, entspannte ich mich ein wenig. Von Octavian hatte ich auch nichts mehr gehört. Als ich wieder aus der Dusche kam und meine Haare abtrocknete, vibrierte mein Handy. Ich sah auf den Display. Ich vermisse dich und freue mich auf heute. Der Depp freute sich. Ich konnte nichts dagegen tuen, aber ich musste lächeln. Meine Finger fuhren hoch zu meinen Lippen und tasteten darüber. Sie kribbelten leicht und ich lächelte wegen diesem verdammten Typen! Das hier war nicht mehr leichtes Verliebtsein. Und ich wusste nicht, ob das positiv oder negativ war... Ich biss meine Zähne zusammen, steckte mein Handy weg und schnappte mir meine Schultasche. Als ich in der Schule ankam, wartete er schon am Tor auf mich und begann zu strahlen, als er mich sah. Man sah ihm ein wenig an, dass er nervös war, aber das war mir egal. Er legte seine Arme um mich als ich bei ihm war und ich hob ihn kurzerhand hoch. Wie leicht er war! Ein Lachen sprudelte in mir hoch und ich ließ es heraus. Wie konnte es sein, dass eine einzige Person all die Traurigkeit wegwischte und mich so leicht so glücklich machte??

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Ich hoffe ihr hattet fröhliche Weihnachten und alles Gute an alle ♡:3 *-* Eigentlich hatte ich vor, jeden Feiertag ein Kapitel zu veröffentlichen und dann hatte ich eine Blockade >.< Deshalb ist das jetzt auch so ein kurzes Kapitel.

Oh, my life...On viuen les histories. Descobreix ara