Jonas #24

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Ich war mit der Bahn gefahren und jetzt war ich hier. Ich ging auf ihn zu und er sah so verdammt umwerfend cool aus... Ich spürte ein Kribbeln im Bauch und konnte nicht mehr aufhören zu grinsen. Ich hatte eine schlichte graue Hose an und ein olivfarbenen Pullover mit einer Knopfleiste über der Brust. Francesco hat gesagt, dass es am wichtigsten ist, dass man sich wohl fühlt. Sein Blick war kalt, aber ich ließ mich dadurch nicht verunsichern. Nur Selbstschutz. Mehr nicht. Er entgegnete nichts auf mein "Hi", sondern drehte sich bloß um und ging in das Café. Ich folgte ihm und setzte mich ihm gegenüber an den schwarzen runden Holztisch. "Ich bezahl.", stellte er knapp fest und sah mir das erste Mal heute in die Augen. Dieses atemberaubende Blau... Durch das Weiß seines Hemdes wirkten sie noch strahlender. Ich nickte und nahm mir die Karte. Er beobachtete mich dabei. Ich spürte seinen Blick auf mir und musste mir ein Lächeln verkneifen. Wir schwiegen bis die Bedienung mit der Bestellung wegging. Er hatte einen Espresso genommen, ich einen Kakao, auch wenn ich mir dabei vorgekommen war wie ein Kleinkind. Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch seine Haare und sah mich an. Ich hielt die Luft an. "Mach dir keine Hoffnungen, ja?" Ich sah ihn nicht an und schob einen Zuckerwüfel, aus der Tasse die auf dem Tisch stand und in der sie sich stapelten, zwischen den Kuppen meiner Zeigefinger hin und her. "Liegt es daran, dass ich ein Junge bin?" Wieso fiel mir plötzlich das Sprechen so schwer? Ich hob meinen Kopf. Er sah aus dem Fenster und lächelte kalt. "Nein. Ganz bestimmt nicht." Ich merkte wie ich ihn anstarrte. "Also bist du..." Sein Blick traf wieder meinen. "Ja." "Also hab ich eine Chance?" Meine Stimme klang ein wenig zu zuversichtlich, aber ich konnte es einfach nicht unterdrücken. Er beobachtete über meine Schulter jemand. Als die Getränke vor uns abgestellt wurden, wusste ich auch wen. Der Kellner verschwand wieder und er widmete sich wieder mir. "Frag mich nicht so viel..." Er verschränkte seine Arme und lehnte sich zurück. Wie konnte man nur so unnahbar wirken? Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich denke ich habe eine Recht darauf, Fragen zu stellen." Er schenkte mir einen verächtlichen Blick. "Ach, hast du das? Wer hat sich hier in wessen Leben eingemischt?" Ich starrte ihn an. Das konnte er nicht ernst meinen! Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Er sah aus, als würde das Gespräch hier ihn sehr viel Kraft kosten. "Aber ja..." Mein Lächeln wurde noch breiter. Er sah mich ernst an. "Das hieß aber nicht, dass ich jetzt etwas mit dir anfangen will." Er fügte er schnell hinzu, als wolle er vermeiden, dass es Missverständnisse gibt. Ich lächelte trotzdem noch. "Aber wieso denn nicht? Was spricht dagegen?" Er atmete aus und sah aus dem Fenster. "Ich will keine Beziehung. Okay?" Ich sah ihn etwas verwirrt an. "Ich glaube das hat nichts mit dem Verstand zu tun... Wenn du in jemand verliebt bist, kannst doch nicht sagen, dass du kein Interesse an dieser Tatsache hast. Entweder bist du es oder eben nicht." "Wer hat je gesagt, dass ich in dich verliebt bin?" Sein Blick mit dem er mich wieder musterte war kühl. "Niemand. Aber du hast auch nie gesagt, dass du es nicht seist, obwohl ich dich dann auf der Stelle in Ruhe gelassen hätte." Er lächelte leicht. "Ach, hättest du das?" Ich spürte wie ich rot wurde. "Nein... Höchstwahrscheinlich nicht, aber du hast es mir nie endgültig gesagt." "Deswegen sind wir ja hier." "Also sind wir jetzt hier, damit du mir sagen kannst, dass ich dich in Ruhe lassen soll, wo du doch einfach am Montag, am Dienstag, am Mit..." Er hob abwehrend die Hände. "Okay, okay. Ich habe es verstanden." Er starrte böse seine Espressotasse an, um dann nach ihr zu greifen und einen Schluck daraus zu nehmen. "Ich hab keine Ahnung, was mit mir los ist, okay?" "Warst du schonmal mit jemand zusammen?" Er nickte leicht. "Wie lange?" "Zwei Monate..." "Und wann war das?" Er hob eine Augenbraue. Doch er antwortete. "Vor fünf Jahren." Ich starrte ihn geschockt an. "Und seit dem hattest du nie wieder etwas mit jemand? Du warst nicht wieder verliebt? Seit du vierzehn warst?" Innerlich feierte ich. Er erzählte mir etwas über sich!! Er seufzte. "So sieht es aus." "Dann ändern wir das doch.", schlug ich vor. Er lächelte leicht. "Du gibst echt nicht schnell auf..." Ich wusste nicht genau, ob ich das als Kompliment werten sollte oder nicht, also senkte ich meinen Blick einfach auf meine Tasse und wischte schnell meine Handflächen an meiner Jeans ab. Ich schwitzte viel zu sehr. Wieso machte mich das alles hier so nervös? "Also willst du alleine sterben?", fragte ich ihn, aber traute mich nicht ihn anzusehen. Und dann hörte ich ein Geräusch, das ich erst einmal gehört hatte. Corbin lachte... Ich sah ihn an. Das Licht das von der Seite auf ihn fiel ließ ihn nur noch schöner aussehen und ich wollte ihn auf der Stelle küssen. Hier und Jetzt. Vor aller Welt... Er sah mich lächelnd an. "Alle sagen ich müsse lockerer werden. Also probieren wir es doch einfach mal aus... Was schlägst du vor, machen wir nach dem wir hier fertig sind?" Uns auf eine Bank setzen und deine perfekten Lippen abwetzen... Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er das hier zu einem Date verwandeln würde. Besonders nicht nach dem Beginn. "Ich... Also... Zeigst du mir deine Wohnung?" Er sah aus als würde er gerade überlegen wie er mich am besten von dieser Idee abbringen könnte. Dann seufzte er jedoch resigniert. "Meinetwegen..." Eine Wärme breitete sich in meiner Brust aus und durchflutete den Rest meines Körpers. Ich strahlte ihn an. Er gab mir eine Chance!!

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Tutmirleid, dassicherstjetztaktualisierthabe, aberGesprächesindechtnichtsomeinDingundweildashierrechtwichtigist (meineich) wollteichesguthinbekommen...

Oh, my life...Where stories live. Discover now