Salir, der Name eines Anführers

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"Da seid ihr ja! Ich hatte schon Angst, dass euch bei den vielen Gronckeln etwas passiert ist.", überfiel uns Mama, als wir die Höhle betraten.

"Was machen die hier?", fragte Nachtflug aufgewühlt und sah Mama besorgt an. Sie lächelte traurig.
"Ich weiß es nicht.", sagte sie schließlich.

Eine bedrückende Stille umgab uns, bis Feuerblüte gähnte.
"Oh, sie ist aufgewacht.", bemerkte Mama und richtete ihre Aufmerksamkeit sofort auf unsere Schwester. Sie fiebte auf und quengelte herum.
"Ja Schatz, Papa kommt gleich.", sprach sie ruhig und liebevoll auf das Nesthäkchen ein.

Und wie auf Kommando flog unser Vater durch den Höhleneingang. Man konnte gut sehen, wie sein Hals mit Fisch gefüllt war. Er würgte einige Male und spuckte die Überreste aus. Die Reaktion unserer Schwester war unbezahlbar. Angeekelt verzog sie das Gesicht und ließ ihre Zungenspitze zum Vorschein kommen.

Zu gut konnte ich mich noch daran erinnern, wie ich mich vor dem Brei geekelt hatte. Die Konsistenz war abscheulich doch der Geschmack war genießbar. Leider wurde aus dem kleinem Spaß nach einiger Zeit eine nervige Phase. Mindestens eine Stunde lang hatte Feuerblüte gejault und weigerte sich, den Fisch zu fressen. Doch am Ende war der Hunger zu groß, um darauf zu verzichten. Sie fraß zwar nur die Hälfte, aber damit gaben sich die Eltern zufrieden.

Die Nacht war auch nicht viel angenehmer. Alle paar Stunden schrie Feuerblüte auf und riss uns alle aus dem Schlaf. Als sie das zum dritten Mal machte, war mir der Schlaf zu doof. Taumelnd ging ich nach draußen und betrachtete den Vollmond. Ob Feuerblüte deshalb nicht schlafen konnte?

Ständig sausten Nachtschatten durch den Himmel und verdeckten für eine Sekunde die Sternbilder. Das Pfeifen war nicht zu überhören und hier und da explodierte auch mal ein Plasma Strahl. Für andere Drachen war dieser Lärm die Hölle, doch für uns Nachtschatten war das eine übliche Gewohnheit.

Schließlich wurde es mir zu kalt, sodass ich mich wieder für den Schlaf entschied. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen, legte den Kopf auf meine Pfoten und schloss langsam die Augen.

"Sie ist da, was wirst du jetzt machen?", fragte er mich erwartungsvoll und sah mich eindringlich an. Ich zögerte und musste über den Stand der Dinge nachdenken.

"Was meinst du? Denkst du, sie würde mir den Platz wegnehmen?", fragte ich ihn vorsichtig. Doch das konnte ich mir kaum vorstellen. Er schüttelte ruhig und kaum sehbar den Kopf.

"Das habe ich nicht gesagt.", rüstete er sich gelassen, "Ich fragte dich, was du tun wolltest. Sie wird dir weder Platz noch Aufmerksamkeit nehmen, denn das hat schon ein anderer gemacht."

"Und wer?"

"Erfährst du schon früh genug."

"Bitte, ich möchte es gerne jetzt wissen! Wer wird mir den Platz wegnehmen?", fragte ich ihn verzweifelt, doch da wandte er sich von mir ab.

"DU hast hier gar keinen Platz!", fauchte nun der andere, welcher gerade erschienen war. Tränen fluteten meine Augen und suchten dringend einen Ausgang. Hatte er das wirklich ernst gemeint?

Doch da sprach wieder der eine: "Ich werde dir deine Gegenfrage nicht beantworten, ehe du meine erste Frage beantwortest!" Der Satz hallte noch lange in meinen Ohren und grub sich tief in meinem Kopf ein.
Was werde ich jetzt machen, hatte er gefragt.
Ich wusste es nicht...

Ohnezahns LebensgeschichteWhere stories live. Discover now