Der Albtraum beginnt

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"Was ist hier los?", wollte Hicks wissen, aber niemand wusste auf seine Frage eine Antwort. Die Drachen waren aufgeregt, irgendetwas hatte sie in Panik versetzt. Und die einzig mögliche Antwort darauf, konnten wir nur draußen finden.

Der Boden bebte, die Wände vibrierten. Staub rieselte von der Decke und das Eis zitterte. Es krachte höllisch, der Lärm kam von draußen! Das Geschrei der Drachen wurde lauter, aufdringlicher! Was trieb sie an?

"Wir werden angegriffen!", alarmierte Wolkenspringer und hastete, wie es seine Aufgabe war, nach draußen.

Valka, Haudrauf, Grobian und Hicks hetzten nach draußen. Ich wollte ihnen folgen, doch mein Freund hielt mich zurück: "Du nicht, Ohnezahn. Warte hier, ich bin sofort wieder da!"

"Aber Hicks!", protestierte ich, doch da war mein Reiter schon weg. Ich knurrte und sprintete zu einem anderen Ausgang. Dorthin, wo Wolkenspringer verschwunden war. Ich entdeckte den Sturmbrecher auf einem Eissplitter, innerhalb der Höhle. Ich kletterte das Eis hinauf, krallte mich daran fest und drängelte mich zu dem Vierflügler, welcher mir einen missbilligenden Blick zuwarf. Durch eine Lücke, ein kleines Loch, im Gestein, konnten wir einen Spalt nach draußen erspähen. Eine gewaltige Flotte hatte das Drachennest aufgespürt. Hunderte Menschen und tausende Drachen bombardieren die ausgeprägten Eiszapfen, welche das Nest nicht nur schmücken, sondern vor allem auch verteidigen sollten. Es spielte ein bitterlicher Kampf ab. Drache gegen Drache. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Welch eine Gehirnwäsche mussten die gepanzerten Tiere bekommen haben, um ihresgleichen anzugreifen, ja, gar zu töten!?
Das war unvorstellbar und abgrundtief ekelhaft!

Wolkenspringer schnaubte und sprang von unserem Posten hinunter.
"Wo willst du hin?", erkundigte ich mich.
"Wohin wohl?", brummte er, "Zu Valka und das Nest verteidigen, koste es, was es wolle!"
Der Sturmbrecher verschwand. Ich zögerte keine Sekunde und eilte ihm hinterher. Ich musste zu Hicks!

"Da bist du ja! Na komm!", empfing mich mein Freund gestresst und sprang wortwörtlich in den Sattel.
Ich grummelte: "Selbst Schuld, wenn du mich alleine lässt!"
Wir preschten wie die Irren nach draußen, gefolgt von Haudrauf und Grobian auf ihren Drachen.
"Wo ist Mutter!?", rief Hicks gegen den Wind zu seinem Vater.
Er antwortete ebenso laut: "Sie lockt den Alpha nach draußen!"
Mein Freund trat ins Pedal und ich beschleunigte das Tempo.

Drago war hinterlistig.
Mitten im Schlachtfeld hatte er vereinzelt Drachenfallen aufgestellt, gefüllt mit gefangenen Drachen. Wie es in unserer Natur lag, schrien sie um Hilfe. Alle paar Sekunden eilte ein Drache unseres Nestes zur geöffneten Falle, um den Gefangenen zu befreien. Nur klappten diese augenblicklich zu, hatte man die Falle betreten. Bei diesem kalten Trick blieben Gliedmaßen nicht unverschont und konnten eingeklemmt werden.
Ich zischte aufgebracht über diesen gemeinen Plan. Das war fies, nein, mehr als das! Es war krank!

"Hicks!", brüllte Haudrauf, "Die hier wirst du brauchen!" Er warf seinem Sohn seine Flugmaske zu. Stimmt ja! Ich hatte sie im Eismeer verloren, als die Schrecken der Meere mich verschleppt hatten. Haudrauf musste sie gefunden haben, wie sonst hatte er es bis zum Drachennest geschafft?

Da Muffel nicht mit seiner Schnelligkeit bekannt war, trennten wir uns von den beiden Drachen und flitzten voraus. Von hier oben sah die Schlacht noch weitaus brutaler aus, als sie es schon in der Höhle tat. Schrecklich, dass sich Drachen gegenseitig vom Himmel rissen und sich ermordeten.
Mittig im Spektakel konnte ich einen großen Mann, umhüllt in einem schwarzen Umhang, ausfindig machen. Zu seiner rechten hielt er einen Stab. War das Drago Blutfaust?
Er donnerte herum und wirkte aufgebracht. Ich ließ meinen Blick zu den Fallen schweifen, um den Grund seiner Wut herauszufinden. Die Fallen wurden gesprengt!
Immer mehr Drachen befreiten sich aus den Ketten und erhoben sich kampfbereit in die Höhe. Ich blickte in den Himmel und mein Blick traf auf Hakenzahn, geritten von Rotzbakke! Der Riesenhafte Albtraum grunzte stolz über seine Tat und machte sich daran, noch mehr Fallen zu entschärfen. Das war fantastisch! Und wenn Rotzbakke hier war, konnten die restlichen Drachenreiter nicht weit sein! Wir hatten Unterstützung!

Ohnezahns LebensgeschichteWhere stories live. Discover now