Familienbande Teil 1

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Seit sich die Wikinger von dem Drama erholt hatten und ich nun wirklich auf Berk bleiben durfte, erlebten Hicks, die restlichen Reiter mit Drachen und ich noch viele Abenteuer. Ich nahm es vorerst alleine gegen einen Flüsternden Tod auf, den ich in Kindertagen einst begegnet bin, als Nachtflug, Feuerblüte und ich eine wunderschöne Zeit auf unserer geheimen Insel verbrachten. Er hatte uns damals in gefährliche Schwierigkeiten gebracht und hin und wieder sogar unser Leben gefährdet. Doch nun war ich älter und stärker und konnte meinen Erzfeind in die Flucht schlagen - natürlich mit Hicks' Hilfe.

Außerdem machten wir eine unangenehme Bekanntschaft mit Dagur dem Durchgeknallten, welcher nichts lieber tat, als uns Drachen zu töten. Doch mit viel Geschick und Glück hatten wir es gemeinsam gemeistert, ihn fürs erste loszuwerden.

Dank der Dickköpfigkeit von Rotzbakke, mussten Hicks, er, Hakenzahn und ich für einige Stunden auf der Insel der Verbannten verbringen, auf welcher wir erneut Alvin dem Heimtückischen begegneten. Eine Flucht war vorerst unmöglich, da ich bei all dem Chaos meine Prothese verlor und somit flugunfähig war. Auch wenn Hicks und ich Rotzbakke nicht allzu sehr mochten, mussten wir für diese Zeit zusammenhalten, um wieder zurück auf Berk zu gelangen, was uns letztlich gelang.

Durch Händler Johann, der uns regelmäßig mit seinen Gütern einen Besuch abstattete, entdeckten Hicks, die anderen und ich eine geheimnisvolle Kiste, welche angeblich für Haudrauf war, jedoch eigentlich Hicks gehörte. Zwar mussten wir uns mit Im Rauch verscheindene Qualmdrachen rumschlagen, mit denen ich schon einmal einen Konflikt hatte, da sie den Helm meines Freundes geklaut hatten, doch diese Kiste, die diese Diebe behüteten, verbarg ein kostbares Geschenk. Nämlich ein Stofftier eines Tödlichen Nadders, welches Hicks' verstorbene Mutter ihrem Sohn damals geschenkt hatte. Wir schnappten uns diese Kiste mitsamt Stofftier und flogen damit wieder zurück nach Berk.

Ein weiteres Abenteuer ging um einen 'Glücksstein', welchen Fischbein eines Tages fand. Allerdings handelte es sich hierbei um ein Drachenei eines Wechselflüglers. Ungewollt mussten wir eine bitterliche Bekanntschaft mit den Säure spuckenden Biestern machen. Doch als sie ihr verschollenes Ei wieder bekamen, ließen sie uns glücklicherweise in Ruhe und Fischbein musste sich von seinem geliebten Glücksstein trennen, wobei er Mut und Tapferkeit bewies.

•••

Es war nun Borkwoche auf Berk. Während die Wikinger sich bereits freuten und das Dorf schmückten, übten die Reiter ihre Drachenrufe in einer Bucht, entfernt vom Dorf. Hicks hatte sich diese Idee ausgedacht, falls wir Drachen einmal von unseren Reitern getrennt sein sollten. Jede Spezies hörte auf einen eigenen speziellen Ruf. Bei meiner Spezies, dem Nachtschatten, klang dieser Ruf wie das Heulen eines Wolfes.

Damit diese Übung auch funktionierte, wartete ich mit den anderen Drachen im Wald, während unsere Reiter nacheinander die Rufe testeten.
Da! War das Hicks? Ich meinte, meinen Freund aus der Bucht zu hören, doch sicher war ich mir nicht. Verwirrt zuckte ich mit den Ohren und lauschte genauer. Ich hätte schwören können, vorhin Hicks gehört zu haben!
Ich wartete vorsichtshalber noch einen Moment, bis derselbe Ruf ein zweites Mal ertönte. Diesmal klarer. Es schallte in den Bäumen und ich richtete gespannt meine Ohren auf. Diesmal, diesmal war er es ganz sicher! Ich glaubte es nicht nur, nein, ich wusste es!

Eifrig sprintete ich aus dem Wald heraus und auf die Klippe der Bucht zu. Mein Freund hatte mich gerufen!
"Ich komme, Hicks!", jauchzte ich schon von weitem und breitete meine Flügel aus. Jetzt sprang ich ab und steuerte gezielt auf den Boden zu.
"Bin da!", beendete ich mein Brüllen freudig und faltete meine Schwingen wieder zusammen.

"Na schön!", platzte es aus Rotzbakke heraus, "Auch wenn ich es nur ungern zugebe, das war ziemlich cool."
Fischbein war nun an der Reihe, doch bevor er mit dem Ruf begann, beschrieb er die Klangfarbe bis ins kleinste Detail. Schon beim ersten Versuch flatterte Fleischklops in die Bucht, aber der Junge war noch nicht fertig. Diesmal wurde sein Drachenruf lauter und volltöniger, bis ganze sechs Gronckel auf einmal über die Bucht schwirrten. Fleischklops gesellte sich zu ihnen und versprach beim Abendessen wieder Daheim zu sein.

Ohnezahns LebensgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt