Die Drachenkämpfe

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Durch bewölkten Himmel hatten Hicks und ich die Zeit gefunden, zur Drachenjägerbasis zu fliegen.
Sie lag etliche Meilen entfernt von unserer Drachenbasis und war ein verhasster Ort für uns. Dennoch mussten wir ihr einen heimlichen Besuch abstatten, um mögliche Katastrophen zu verhindern. Schließlich war Viggo, der Anführer der Drachenjäger, ein Stratege.
Immer, wenn wir glaubten, ihn durchschaut zu haben, war er uns doch drei Schritte vorraus.

Ich segelte über die Wolkendecke, legte meine Flügel an und vollführte eine Schraube nach unten. Die Prothese klappte auf und ich fing mich knapp über dem Meer auf, sodass das Wasser in die Höhe spritzte.

Rotzbakke hatte uns auf Hakenzahn begleitet und kündigte unser Ziel an.

"Nicht vergessen", erinnerte ihn Hicks, "Vorsichtig annähern. Vielleicht erwarten sie uns."

Rotzbakke belächelte seine Bedenken: "Hicksibicksi, das ist der einfachste Einsatz aller Zeiten! Wir fliegen rein, machen 'n bisschen Wirbel und sind zum Mittagessen wieder zu Hause. Boom!"

"Also ich weiß den Enthusiasmus zu schätzen, aber..."

Der Hitzkopf hörte meinem Reiter nicht mehr zu und hetzte seinen Drachen, er solle Gas geben. Seufztend trat auch Hicks ins Pedal und ich beschleunigte mein Tempo.

An einigen Felsen vorbei landeten wir nun auf der steinigen Insel. Hicks und Rotzbakke stiegen vom Sattel und schritten achtsam vorraus. Hakenzahn und ich hielten ihnen den Rücken frei, während sie mit raschen Blicken das Gelände untersuchten.

Doch es war... leer.
Nichts los.
Einfach verlassen.

Hicks bemerkte es ebenfalls: "Hier ist ja niemand, es ist alles völlig verlassen."

"Heute morgen waren hier noch jede Menge Drachenjäger. Hier stimmt was nicht..."

"Ist dir sonst noch was aufgefallen? Irgendwelche Drachen?", erkundigte sich mein Freund.

"Na ja... Nein."

Ich zuckte mit einem Ohr. Hakenzahn fiel meine Reaktion auf und grummelte: "Hast du das auch gehört?"

Ich nickte und fuhr meine Zähne aus. Knurrend fletschten wir diese und starrten auf eine Höhle. Waren das etwa Drachenlaute?

Hicks schaute zu uns hinüber.
"Vielleicht stimmt hier tatsächlich etwas nicht."

Schon wieder! Diesmal deutlicher. Jetzt hatten es auch unsere Reiter gehört.

"Ja, ganz und gar nicht", bestätigte sich Hicks, "Komm mit!"

Während Rotzbakke etwas zu Hakenzahn knirschte, rannten wir beide schonmal in die Höhle.
Die Dunkelheit verschluckte schlagartig das Tageslicht, sodass wir nur schleichend vorran kamen.
Wir trampelten eine Treppe hinunter, bis Rotzbakke sich davor sträubte, weiter zugehen.

"Feigling!", fauchte Hakenzahn und schubste den Burschen nach vorne. Auch Hicks versuchte ihn zu überreden, da es schließlich seine Idee war, auf der Drachenjägerbasis nach dem Rechten zu sehen.

Wieder ertönte das Drachengebrüll. Ich blickte nach vorne, stellte meine Ohren auf und stürmte den Höhlengang entlang. Das waren Hilferufe!
Nun doch mit Rotzbakke in Begleitung betraten wir einen Raum mit Käfigen. Nur waren diese verlassen.
Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
Das konnte doch nicht sein, ich habe vorhin noch mehrere Drachen gehört! Wo waren sie hin?

Rotzbakke fasste nun seinen Mut zusammen und trat auf eines der Käfige zu.
In Sekundenschnelle sprang ein Schneller Stachel schreiend hervor und jagte dem Jungen einen Schreck ein.

"Ich hätte da mal eine Frage, Hicks", wandte er sich an meinen Freund, "Wie wollen wir diesen bösartigen, wilden Drachen befreien, ohne... öh... SELBST GEFRESSEN ZU WERDEN?!"

Ohnezahns LebensgeschichteWhere stories live. Discover now